Michael Sorenson entwarf und fertigte mit seinem Gesellenstück, einem Sekretär in massiver Eiche und Linoleum, ein klassisches Möbelthema in modernem Gewand. Das Möbel ruht dabei auf einem mit den Korpusaußenkanten bündigen, etwa 15 cm hohen Fußgestell. Es ist über eine umlaufende, 4 mm breite Schattenfuge sauber getrennt und mit Nutklötzen fachrecht mit dem massiven Unterboden des Möbels verbunden. Der untere Teil nimmt drei breite, auf mechanischen Vollauszügen geführte Auszüge auf. Die stumpf zwischen die Seiten einschlagenden Vorderstücke haben längliche Ausfräsungen, welche von hinten mit schwarzem Linoleum hinterlegt sind und als Griffe dienen. Das Schreibfach im oberen Teil wird durch eine schräg liegende Klappe verschlossen. Als Griff dient hier eine flache, in geschlossenem Zustand nicht sichtbare Einfräsung in der oberen Kante der mit geraden Zapfenbändern angeschlagenen Klappe. Diese ist, gleich der inneren Ablage, beidseitig mit schwarzem Tischlinoleum belegt und bildet in geöffnetem Zustand eine ebene Fläche mit dieser. Zur Sicherung der Klappe entwickelte der Geselle einen einfachen, aber durchdachten Klappenhalter: Ein Seilzug aus Stahl wird über zwei verdeckt eingebaute Umlenkrollen im Inneren des Korpuses mit einem Bleigewicht verbunden. Dieses bewegt sich hinter den Auszügen auf und ab und stoppt die Klappe in geöffneter Stellung unter dem Mittelboden exakt ab. Eine etwas abgesenkte Rinne im hinteren Bereich nimmt zwei verdeckt sitzende Steckdosen auf. Ein flacher Einsatz im Schreibfach des Möbels nimmt im linken Teil einen offen gezinkten, klassisch geführten Schubkasten auf und bietet rechts in einem offenen Fach Platz für Papier. Als Griff dient hier der Schlüssel des (prüfungsrelevanten) Einsteckschlosses. Die Korpusecken sind als Fingerzinken ausgeführt und alle Holzoberflächen geölt. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
J. Neumayer & P. Feller GmbH
76275 Ettlingen
BM-Fotos: Frank Herrmann, Leinfelden
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