Ein modular aufgebautes und variabel arrangierbares Meisterstück mit dem Titel „Systemmöbel vier“ hat Moritz Ginter entworfen. Es besteht im Wesentlichen aus 16 Würfeln aus schwarz durchgefärbtem MDF mit einem Außenmaß von 39 cm. Die nach beiden Seiten offenen Regalmodule sind auf Gehrung gearbeitet und die Kanten leicht gefast. Jeder Würfel hat auf den vier Außenflächen je vier Sacklochbohrungen, dadurch können die Würfel beliebig zusammengesteckt bzw. auf den waagerechten Böden kombiniert werden. Der entstehende Zwischenraum von etwa 13 cm kann zum Einstellen von Büchern, Schallplatten und Ähnlichem genutzt werden. So entsteht ein Möbel von knapp 2 m Breite und einer Höhe von 1,78 m.
Die horizontalen Böden sind aus 28 mm starkem, massiven Birnbaum und haben auch entsprechende Sacklochbohrungen zum Einstellen der Würfel. Aluminiumbolzen dienen dabei zur Verbindung von Böden und Würfeln. Die Fronten der nach hinten geschlossenen Korpusmodule wurden aus rotem MDF hergestellt. Die Griffnuten sind als Schwalbenschwanzförmige Ausfräsungen ausgebildet, an den Schubkastenfronten in waagerechter und an den Türen in senkrechter Richtung. Diese werden mit jeweils zwei kleinen Magneten in Endposition zugehalten. Als Verschluss hatte der Meisterschüler eine pfiffige Idee: In der Kante wurde eine Buchse eingelassen und durch die Seite des Korpus ist ein Loch gebohrt, das ebenfalls mit einer Aluhülse versehen wurde. Dadurch lässt sich ein Metallstift flächenbündig in die Außenwand stecken. Zum Öffnen dient ein Birnbaumwürfel mit Magnet, mit dem sich der Stift herausziehen lässt. Auch die Bänder sind in gleicher Weise konzipiert: Ein durchgehender Bolzen durchdringt den Korpus und Unterlegscheiben dienen zur Einhaltung der Fuge zwischen Tür und Korpus.
Ein weiteres Modul nimmt zwei, aus massivem Birnbaum gefertigte und mittels Holzvollauszügen geführte Schubkästen auf. Als Sockelfüße dienen ebenfalls zylindrische Aluminiumbolzen, die über eine M6-Gewindestange eine Höhenjustierung ermöglichen. (hf) ■
Das Stück entstand an der
Meisterschule Freiburg.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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