Ein detailliert gegliedertes Gesellenstück hat Antonia Michl mit ihrem Wäscheschrank in Rüster und Stahl entworfen und gefertigt. Das 1400 x 830 x 430 mm (H x B x T) große Möbel orientiert sich in seiner Größe am Platzbedarf zusammengelegter Wäsche. Der auf einem etwa 400 mm hohen, mit schwarzem Strukturpulver lackierten Metallgestell ruhende Korpus ermöglicht einen bequemen Zugriff auf den Schrankinhalt. Zwei unterschiedlich breite, an verdeckten Einbohrbändern (Soss Invisible Hinge Nr. 203) angeschlagene Türen verschließen den im Inneren asymmetrisch geteilten Korpus. Die Ecken der durch verdeckte Magnete verschlossen gehaltenen Türen sind aus gedrechselten Viertelstäben gefertigt, die in einem Radius von 48 mm abgerundet sind. Die linke, schmälere Tür ist außen mit 3,5 mm starken, an den Kanten im Radius von 3 mm gerundeten Leisten belegt, die rechte, breitere ist flächig furniert. Vertikale, an beiden Seiten leicht hohl profilierte Leisten dienen als Griffe. Da der Griff der rechten Tür nicht an der Kanten sondern in der Fläche der Türe sitzt, erscheint die Front in geschlossenem Zustand symmetrisch gegliedert.
Im Inneren bieten vier fingergezinkte, auf Nutleisten geführte englische Züge reichlich Stauraum für Socken und Unterwäsche. Ein darüber liegender, fester Boden bietet Platz für zusammengelegte Wäsche. So auch zwei weitere, auf Schwedenträgern verdeckt gelagerte Fachböden im rechten, etwas breiteren Teil des Wäscheschrankes – diese springen über die Korpuskante vor und sind daher an der rechten Ecke im Innenradius der Türen gerundet. Alle Holzoberflächen sind mit Hartölwachs (Complex natureffekt) geölt. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Schulen für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen
Fotos: Wolfgang Pulfer, München
Zeichnung: Antonia Michl