Ein nicht alltägliches Meisterstück – ein Dessousschrank – entwarf und fertigte Ludwig Lindinger, wobei das Möbel schon wegen des vorgesehenen Inhalts aus der Reihe fällt. Die Formgebung des Möbels ist organisch. Sind beide Türen geöffnet, gleicht das Meisterstück einem Flügelschlag.
Die äußere Hülle des Möbels besteht aus einer mit Makassar belegten Form aus Modellbausperrholz. Die Bänder wirken wie seitliche Einfassungen und geben den ausladenden Türen die notwendige Stabilität. Die Abstände der Bänder verkürzen sich im oberen Bereich. Dort wo mehr Halt notwendig ist, sind die Bänder mit geringerem Abstand angebracht. Ein Element, das sich gestalterisch auch in der Aufteilung der sieben Schubladen im Inneren des Möbels wiederfindet.
Der Korpus setzt sich – mit Nextel lackiert – klar von den Fronten ab. Der Farbton Sahara ist körperhaft und neutral, um sich gegen das gewichtige Makassar zu behaupten.
Die Schubläden wurden aus Birnbaum gefertigt und laufen auf Holzvollauszügen.
Auskragende Glasfächer füllen den Raum zwischen Innenkorpus und Bandseite. Auf ihnen sollen einmal Parfümflakons ihren Platz finden.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule für Schreiner, München. (wp)
Fotos: Wolfgang Pulfer
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