Setzt man sich mit einem Kindermöbel auseinander, so muss nicht nur die Funktionsgerechtigkeit des Möbels bedacht werden, sondern auch der Aspekt, dass das Möbel einen „kindgemäßen Charakter“ haben sollte.
Die Umsetzung dieses wichtigen Aspekts ist Joachim Goll bei seinem Meisterstück gelungen, indem er zum einen für die Fertigung der eigentlichen Wiege und des darunter angeordneten Schubkastenkorpusses helles Ahornholz gewählt hat. Zum anderen hat er zusätzlich heitere Farben – Rot und Gelb – eingesetzt und den „Fußteil“ der Wiege in Form eines Männchens – mit einem rechteckigen Rumpf und rundem Kopf – ausgebildet. Die Schrägen der Wiege und die Schrägen des darunter angeordneten Korpusses ergänzen den Rumpf optisch. In den zahlreichen Schubkästen können z. B. Babykleidung, Spielzeug, Pflegeartikel und Windeln aufbewahrt werden und sind schnell griffbereit.
Der Kopf ist drehbar und das „lachende Gesicht“ ist gegen andere Motive austauschbar. Der „Rumpf des Männchens“ kann angehoben und die Wiege rollend problemlos an einen anderen Ort bewegt werden.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule für Tischler an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm. (Ambrosius Erd) ■
Fotos: Ambrosius Erd
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