… hat Joachim Schröder sein Meisterstück, das mit einem furnierten „Gesicht“ daherkommt, in Wirklichkeit aber eine Massivholzkonstruktion ist. Die horizontale Linienführung wird durch die waagerecht konzipierte Vollholzkonstruktion betont. Dazu hat der Meisterschüler die stabilisierenden Gratleisten durch vertikale Rahmenhölzer ersetzt, als Nut-Feder-Verbindung ausgebildet und gekonnt im Kantenbereich verdeckt. Das wandhängende Sideboard aus massivem Kirschbaum imponiert aber nicht nur mit seiner horizontalen Ausrichtung, sondern auch mit einer spannungsreichen Vierteilung der Front. Die in einen Staubfalz aufschlagende Front in Brettbauweise ist in vier Elemente gegliedert, wobei die äußeren Türen und die Schubkästen die gleiche Breite haben; die dazwischen angeordnete Klappe wurde breiter ausgebildet. Dies verleiht dem Möbel Spannung.
Die Böden und Seiten des Korpus sind gezinkt verbunden. Die Mittelseiten und der Mittelboden des Korpus werden eingegratet. Hinter der Klappe befinden sich oben zwei Schubkästen, die mit Unterboden-Vollauszügen aus Massivholz- geführt werden. Der oberste Schubkasten ist durch eine Magnetwippe zu verschließen und für persönliche Gegenstände gedacht. Als Abstellfläche dient eine Schieferplatte, die auf einem Rahmen fixiert ist und mit der rauen, dunklen Oberfläche ein kontrastreicher und ansprechender Abschluss bildet.
Das Meisterstück entstand an der Meisterschule für Schreiner in Garmisch-Partenkirchen. (wp)
Fotos: Wolfgang Pulfer
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