In Berlin-Mitte entstanden Appartements mit bodentiefen Fenstern und gerade in den höheren Etagen mit einem sensationellen Großstadtausblick. Der konventionelle Grundriss sah eine klassische Raumaufteilung vor. Doch das Ergebnis begeisterte nicht so wie gedacht. Ein raumgreifender Blick war teilweise verbaut und die Gliederung der Nebenzimmer raubte den Haupträumen Platz und Atmosphäre. Ein cleveres Konzept mit einer kompakten Grundrissplanung und einem individuellen Möbelbau öffneten schlussendlich den Raum. Das Ergebnis: Ein Raumerlebnis mit Aha-Effekt, unterstützt durch eine formschöne Gestaltung und ein Oberflächendesign in matter Optik und angenehmer Haptik.
Mit dem Gefühl für Formen und Farben
Das Appartement ist nicht nur Schaffensraum der Berliner Seidenblumendesignerin Annchristin Höll, sondern dient mit seinem außergewöhnlichen Ambiente auch als Background für die Präsentation der Blumenarrangements ihres Designstudios „Aeterna Silkflowers“. „Daher war es mir extrem wichtig, dass das Raumkonzept so viel Licht wie möglich in die Wohnung lässt. Die bodentiefen Fenster schufen alle Voraussetzungen dafür, nur das Raumkonzept passte nicht“, so Annchristin Höll. Zusammen mit der freien Architektin Michaela Reiner aus Berlin besprach sie ihre Wünsche. Die auf Ausführungsplanung spezialisierte Architektin veränderte daraufhin einiges. „Grundsätzlich bot die ursprüngliche Planung zu wenig Platz. So kreierten wir einen kompakten Raum mit einer filigranen optimierten Unterteilung, der in seiner Grundform ein Segment eines Ovals bildete“, berichtet Michaela Reiner. Eine halbrund geformte Outline grenzt ihn ab. Der kompakte Raum nahm alles auf, was funktional in diesem Studio-Appartement notwendig war: einen Abstellraum, einen Technikraum und ein WC. Nach außen bildet ein mehrteiliger Schrank die homogene Front. Eine abgehängte Decke unterstützt die konvexe Form und integriert zugleich die Lüftungsanlage. Es entstand ein großzügiger, lichtdurchfluteter offener Raum mit einem beidseits begehbaren Küchentresen. Über eine raffiniert installierte Schwingtür gelangt man zu den Nebenräumen.
Präziser Möbelbau in mattem Design
Die Unterteilung der Räume ist im Trockenbau erstellt worden, der halbrund geformte Schrank durch die Möbeltischlerei Rudat aus Luckenwalde. „Die halbrunde, beziehungsweise einem Oval folgende Grundlinie der Schrankwand haben wir mit einer Vakuumpresse in Form gebracht“, so Tischlermeister Jörg Rudat. Die gesamte Unterkonstruktion des Schrankes ist in MDF gefertigt. Das Möbel ist als Wechselspiel zwischen lackierten Oberflächen und natürlichem Holz gestaltet. Für das Lackieren der MDF-Oberflächen setzte Jörg Rudat in Abstimmung mit der Fachberatung von Prosol Berlin den 2K-PUR-Buntlack Wigranit Top Color der Marke Zweihorn im RAL-Farbton 100 50 05 ein. „Neben der hervorragenden Deckkraft schätze ich die unkomplizierte Anwendung, auch auf stehenden Flächen. Um die gewünschte stumpfmatte Anmutung zu erzielen, lackierten wir alle furnierten und farbigen Oberflächen mit dem transparenten 2K-PUR Crystallit Tiefmattklarlack von Zweihorn ab, da uns für dieses Projekt gerade neben der tiefmatten Optik die sehr gute Kratzfestigkeit wichtig war.“ Auch die Schrankelemente und Schwingtür mit Räuchereichefurnier lackierte das Team der Tischlerei Rudat mit Crystallit Tiefmattklarlack ab. Gestaltung und Oberflächendesign setzen sich gegenüber im Wandschrank fort.
Der tiefmatte Lack ist eine gute Wahl für beanspruchte Oberflächen. In dem lichtdurchfluteten Appartement kann er seine Vorteile wie Lichtechtheit und geringe Lichtreflektion, aber auch seine sehr gute Chemikalienbeständigkeit sowie seine sehr gute Kratz- und PVC-Festigkeit ausspielen. Auf der Räuchereiche überzeugt er zusätzlich durch seine naturnahe Optik (Rohholzeffekt) und eine angenehme Haptik. Summa summarum eine runde Sache. (ra/Quelle: Zweihorn)
Objektbeteiligte
Bauherrin: Annchristin Höll
Michaela Reiner, Architekturbüro Berlin
Jörg Rudat, Möbeltischlerei Rudat GmbH
Prosol Lacke und Farben GmbH
Zweihorn, Akzo Nobel Hilden GmbH