Der Gestaltungswettbewerb „ die gute form“ hat das Ziel, den Stellenwert, den die Gestaltung im Tischlerhandwerk hat und ausmacht, bewusster zu machen und ins Blickfeld zu rücken.
Der Wettbewerb beginnt auf Innungsebene, wird dann landesweit weitergeführt und endet ein Jahr später in der Ausscheidung auf Bundesebene. Mit diesem Wettbewerb sollen die gestalterischen und kreativen Fähigkeiten des Tischlerhandwerks in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Zum zweiten Mal präsentierten die jungen Gesellinnen und Gesellen der Innung Köln ihre Möbel im Museum für Angewandte Kunst, Köln – ein schöner und würdiger Ort, um sich der Öffentlichkeit zu zeigen.
Der 1. Preis ging an Christian Dopp für sein modulares Schranksystem, das in seiner eigenständigen Ausarbeitung bis ins Detail stimmig ist. Er wird beim Landes-Wettbewerb „die gute form“ teilnehmen.
Die Jury hat dieses Jahr keinen zweiten Platz vergeben, da sich das für den 1. Platz ausgezeichnete Gesellenstück in seiner Eigenständigkeit und in gestalterischer Hinsicht deutlich von den zwei folgenden Stücken abhebt.
Die zwei Möbel, die somit auf den dritten Plätzen rangieren, wurden unter gestalterischen Gesichtspunkten als gleichwertig erachtet.
Einer der 3. Preis erhielt Sebastian Busse für sein Flurmöbel. Das Urteil der Jury: „Die ausgeglichene Schlichtheit der Stehle außen setzt sich im Innern fort. Die Formen sind präzise durchgearbeitet. Der schwere Betonsockel manifestiert die hochragende Konstruktion und gibt Halt. Das raue Material des Sockels hebt sich ab von der feinen Anmutung und dem glatten Material des Möbels. Statt der Griffleiste aus Edelstahl hätte der Geselle besser einen Druckschnäpper eingesetzt.“
Der andere 3. Preis ging an Philipp Lethen, der einen variablen Arbeitstisch entwarf und fertigte. Das Urteil der Jury: „Ein bis ins Detail sehr konsequent ausgearbeitetes Möbel, an dem man deutlich die Anforderung an den Konstrukteur und auch die Herausforderung des Gestalters hinsichtlich Praktikabilität und begrenzt zur Verfügung stehendem Platz erkennt. Mit dem variablen Arbeitsplatz wird viel Nutzen auf wenig Raum möglich. Der Betrachter muss sich das Stück „erarbeiten“, da es nicht mit seinen Vorzügen strotzt.“
Zwei der drei Belobigungen – das Lowboard und der Waschtisch – sind gute Beispiele für Arbeiten, die in ihrer gestalterischen Ausführung und Proportion sehr gut gelungen sind. Da aber vergleichbare Möbel in variierenden Ausfertigungen schon vielfach zu sehen waren, rangieren diese Gesellenstücke hinter den Preisträgern.
Das Lowboard von Alexander Lenhardt überzeugt mit seiner schlichten Form und wohlproportionierten Aufteilung. Das Urteil der Jury: „Eine bekannte Form, neu interpretiert. Die Furnierauswahl ist gelungen. Die Flächenaufteilung ist harmonisch fortlaufend angeordnet. Rundherum ein sehenswertes Möbel, bei dem alles stimmt.“
Der Waschtisch von Sebastian Bächer überzeugte die Jury mit der eleganten Linienführung. Das Urteil: „Ein elegantes Möbel mit guter Linienführung, streng und klar mit ansprechender Materialauswahl. Allein die konstruktionsbedingte Durchbrechung der Maserung in der Vertiefung stört gefühlt die Fließbewegung des Wassers.“
Die dritte Belobigung – ein Spielewürfel von Irene Nawarra – zeigt sehr gut Ansätze. Das Urteil der Jury: „Interessanter Ansatz eines immer wieder anregenden Themas. Die inneren Qualitäten, Spielfreude und Witz, sind leider versteckt und erschließen sich erst, wenn der Mechanismus erkannt ist.“
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