Wenn das nicht erfolgreiche europäische Zusammenarbeit ist: Eine Bar für den Auftritt einer britischen Designzeitung auf der Möbelmesse in Mailand, entworfen von belgischen Architekten und gefertigt in einer Holzwerkstatt in Dänemark und das unter fast ausschließlichem Einsatz deutscher Elektrowerkzeuge.
Dass die Zeiten im Messebau zumeist sehr knapp bemessen sind, wissen alle, die diese Branche kennen. Ein besonders enges Zeitfenster hatten die Kollegen von Ocular, eines Holzbaubetriebes aus Kopenhagen, zur Fertigung einer Bar für den Auftritt des britischen Designmagazins Wallpaper während des diesjährigen Salone del Mobile in Mailand. In lediglich drei Wochen realisierte das Team um Martin Meyer und Lars Klitgaard nach den Entwürfen der belgischen Architekten Glenn Sestig Architects das Projekt aus massiven Douglasiedielen des dänischen Bodenbelagherstellers Dinesen.
Da die Werkstatt von Ocular in Kopenhagen in diesem Zeitraum durch andere Projekte belegt war, entschlossen sich Martin Meyer und Lars Klitgaard Arbeitsflächen in den „Fabriken for Kunst og Design“ anzumieten.
(Quelle Video: The Barony bar from Ocular on Vimeo).
Für die Fertigung der Bar kamen zahlreiche Maschinen aus dem Programm von Festool zum Einsatz. So fand der komplette Zuschnitt der Douglasiedielen – übrigens zu 100 % aus Holz aus dem Schwarzwald gefertigt – auf der Tischzugsäge Precisio 70 statt. Besonders angetan hatte es Martin Meyer aber die Dübelfräse Domino XL mit der nicht nur die Dübel zur Breitenverbindung der Brettflächen, sondern auch alle lösbaren Eck- und Flächenverbinder des neuen Domino-Verbindersystems eingefräst wurden. Nach der Fertigstellung des Projektes in gut drei Wochen zog Martin Meyer ein zufriedenes Fazit: „Normalerweise dauert ein solches Projekt zwei bis drei Wochen länger. Wir sind aber vollends zufrieden, weil wir es in der Hälfte der Zeit geschafft haben.“ Vor allem das Öl hätte eigentlich mehr Zeit zum Trocknen benötigt, sagt er. Daher habe man zur Beschleunigung des Trocknungsprozesses in der Halle einen Bereich mit ultraviolettem Licht eingerichtet. Termingerecht konnte so die „Barony Bar“ in sieben Module zerlegt per LKW von Kopenhagen nach Mailand geliefert werden. (hf/Quelle: Festool)
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