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Gutshof wird Schule

Projektarbeit in Detmold: Schüler bauen ihre eigene Schule
Gutshof wird Schule

Am Fuße des Hermannsdenkmals in Detmold restaurierten und modernisierten die Schüler der Fachschule für Baudenkmalpflege und Altbauerhaltung, Detmold, den Kornspeicher des Gutshofes Herberhausen. Die Wiederherstellung dieses Baudenkmals ermöglicht Schülern und Lehrern einen Unterricht, von dem viele Pädagogen träumen: Selber planen, selber bauen und dann selber nutzen.

Als die Stadt Detmold der Fachschule für Baudenkmalpflege im Jahre 2001 das Angebot unterbreitete, ein Fachwerkgebäude langfristig zu restaurieren und zu nutzen, galt es zuerst viele Anträge und Schriftstücke verfasst. Nach umfangreicher Planungsphase, begannen die Fachschüler im Jahre 2004 mit den Wiederherstellungs- und Umbauarbeiten des Speichergebäudes.

Das Speichergebäude gehört zu dem erstmals 1411 urkundlich erwähnten Gut Herberhausen. Laut einer dendrochronologischen Untersuchung des Fachwerks wurde das Gebäude Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet. Als die Fachschule die Schadenskartierung des Gebäudes erstellte, zeigten sich dem Alter entsprechend erhebliche Mängel.
Nachdem der Befund gesichtet wurde, planten die Schüler, zusammen mit den Lehrern der Fachschule die Restaurierung. In der anschließenden Bauphase zeigte sich schnell, dass es neben Tischler- und Zimmermannsarbeiten noch viele andere Gewerke gibt, die von den Schülern mit bewältigt werden müssen. Dazu zählt das Ausmauern der Gefache nach denkmalgerechten Aspekten und mit denkmalverträglichen Baustoffen ebenso wie das Eindecken der Traufenbereiche mit historischen Hohlpfannen. Zudem konnte ein Einblick in den Lehmbau gewonnen werden, indem Lehmmörtel für die Verfüllung von Mauerzwischenräumen hergestellt und ein Lehmputz auf die neu ausgemauerten Gefache aufgetragen wurde. Ebenso werden anspruchsvolle Maurerarbeiten von den Fachschülern geübt und fachgerecht ausgeführt.
Auch das Erstellen von Farbkonzepten für die farbliche Gestaltung vorhandener und neuer Bauteile wie Fachwerk und Fenster sowie deren Einstufung und Bewertung hinsichtlich denkmal-verträglicher Lösungen gehört mit zur Ausbildung. Somit ergibt sich für die Fachschüler ein Lernobjekt, bei dem der Begriff der „Ganzheitlichkeit“ die Ausrichtung der Unterrichtsstruktur nicht nur existiert, sondern auch gelebt wird.
Geplant ist eine Bauphase von ca. 6 Jahren. So haben 3 Schülergenerationen die Möglichkeit, an diesem realitätsnahen Projekt mitzuwirken und zu gestalten. Dabei wird von den Schülerteams gezeigt, dass es nicht immer nur eine „richtige“ Lösung gibt, sondern Varianten und Lösungsversuche zum „sinnhaften“ Lernzuwachs führen. Dass bei diesen Arbeiten neben der Fachkompetenz auch die Sozialkompetenz gefördert wird, versteht sich von selbst.
Der Gedanke einer „Denkmalpflege zum Anfassen“ zeigt sich auch in der geplanten Nutzung des Speichergebäudes. Ist es erst einmal fertig gestellt, ergibt sich ein völlig neues Konzept. Schülerwohnungen im Obergeschoss und Seminar- und Schulungsräume im Unter- und Zwischengeschoss zeigen schon, dass die Fachschule für Baudenkmalpflege eine Außenstelle bekommt, die beispielhaft für moderne Denkmalpflege stehen kann.
Das Gebäude wird in Teilen ein „gläsernes Haus“ sein. Der Betrachter kann in Bauteile hineinschauen, die Baustoffauswahl und den konstruktiven Aufbau einzelner Bauteile erfassen und „begreifen“! Zudem bieten noch leer stehende Gebäude auf dem Gutshof weitere Einsatzbereiche der Fachschule.
Die Fachschule bietet eine zweijährige Ausbildung zur Baudenkmalpflegerin bzw. zum Baudenkmalpfleger in Vollzeitform an. Sie ist eine spezialisierte, berufliche Weiterbildung. Mit bestandener Abschlussprüfung wird der Titel „staatlich geprüfte Technikerin / geprüfter Techniker für Baudenkmalpflege und Altbauerhaltung, Fachrichtung Holz“ erworben. Voraussetzung ist eine Berufsausbildung als Zimmerer, Tischler oder Holzmechaniker mit anschließender einjähriger Berufstätigkeit.
Neu ist der Ausbildungsgang zum Denkmaltechnischen Assistenten, der ab August 2006 startet. Die dreijährige Berufsfachschule für Denkmaltechnik bereitet auf einen qualifizierten beruflichen Einsatz im Bereich der Baudenkmalpflege und Altbauerhaltung vor. ■
Fachschule Holztechnik Detmold
32758 Detmold
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