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Schöpferische Jugend

Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Gesellenstück
Schöpferische Jugend

Jedes Jahr präsentiert die Tischlerinnung Bonn/Rhein-Sieg im Stadtmuseum Siegburg die Prüfungsstücke der Gesellen- prüfung. Verbunden mit der Ausstellung ist traditionell der Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“. Knapp 50 junge Gesellinnen und Gesellen hatten sich in diesem Jahr mit ihren Gesellenstücken dem Wettbewerb gestellt. Einmal mehr verlangte die Ideenvielfalt der vorgestellten Arbeiten von der Jury Fachwissen und Kompetenz bei der Bewertung der Gesellenstücke. Die Jury vergab zwei erste Preise, einen dritten Preis sowie zwei Belobigungen.

Einen der zwei ersten Preise gewann Fabian Buik mit seinem Objektmöbel aus Makassar -Ebenholz (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Wilbertz, Bonn).
Das Urteil der Jury: Das Thema „Objektmöbel“ wurde von Herrn Buik wunderbar skulptural aufgefasst. Die Durchdringung zwischen Außenkorpus und Innenraum ist sehr schön ausgearbeitet, sowohl in den Proportionen als auch über die Materialauswahl. Die horizontalen matt-weißen Flächen der drei Schubkastenkorpusse teilen den senkrechten Körper spannungsreich auf. Durch das dunkle und schlichte Makassar-Furnier wirkt der Korpus in sich ruhend und optisch schwer genug, um die überstehenden Elemente aufzufangen. Auch in geöffnetem Zustand überzeugt das Objektmöbel durch schöne Details sowie die konsequente und spannungsreiche Fortführung der Durchdringung.
Ein weiterer 1. Preis ging an Jennifer Dehnst, die einen Sekretär aus Kirschbaum entwarf und fertigte (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Holz-Art Siegburg).
Das Urteil der Jury: Der Sekretär von Jennifer Dehnst wirkt über seine grafisch sehr fein aufgeteilte Front und den wohlproportionierten Korpus auf den ersten Blick sehr zurückhaltend – geradezu bescheiden.
Erst die „inneren Werte“ zeigen die kreative Auseinandersetzung mit Form, Funktion und Material in vielen feinen Details. So beispielsweise die mit Linoleum belegte und filigran abgefangene Schreibklappe, die interessante Spannung von Kirschbaum und schwarzem MDF bzw. Linoleum und die auf Edelstahl geführten kleinen Schubkästen.
Interessant auch die Konstruk- tion und die Hebel, mit denen die unter der Schreibklappe liegenden Schubkästen geöffnet werden. So konnte auf störende Griffe auf der Front verzichtet werden.
Andere Beschläge an der Tür und eine praktischere Griffmöglichkeit der oberen Klappe wären wünschenswert.
Insgesamt überzeugt der Sekretär von Frau Dehnst durch seine feine äußere Anmutung, die innen konsequent fortgeführt wird.
Julia Huf gewann den 3. Preis für ihr Telefonmöbel aus Kirschbaum (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei StilArt, Oberpleis).
Das Urteil der Jury: Das Möbel von Julia Huf fällt durch seine eigenständige Interpretation des klassischen Themas Telefon- und Dielenmöbel auf. Zwei Untergestelle in Stollenbauweise tragen die Funktionen Sitzen, Aufbewahren, Notieren, Auflegen. Auffallend sind die sorgfältigen Detailausbildungen. So z. B. der auf der oberen Fläche die Symmetrie durchbrechende Kabelauslass, die Grifflösung und die hintere, sehr schön gelöste Kabelführung. Die Material- und Farbwahl ist in der gewählten Zusammenstellung sehr harmonisch aufeinander abgestimmt und sicher auch noch kräftiger denkbar.
Insgesamt ein kleines, feines Möbel, das auch in einem schmalen Flur eine gute Figur macht.
Eine Belobigung erhielt Sebastian Lübke für sein Sideboard in Tineo (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Radermacher, Meckenheim).
Das Urteil der Jury: Das Sideboard von Sebastian Lübke fällt durch seine klare Linienführung und die harmonischen Proportionen auf. Die Durchdringung des furnierten horizontalen Körpers und der vertikalen grauen Elemente wird angenehm unterstrichen durch den Material- und Farbkontrast. Unauffälligere Bänder und eine formal konsequentere Grifflösung hätten die gestalterische Wirkung noch verstärkt.
Insgesamt eine in ihrer Schlichtheit spannungsreiche Lösung des Themas Sideboard.
Ebenfalls eine Belobigung ging an Peter Haas, der ein Sofa in Makassar und Leder entwarf und fertigte (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Ilkme & Rüger, Much).
Das Urteil der Jury: Das Sofa von Peter Haas hat eine klassische kubistische Form. Die Gestaltung ist mutig und das Ergebnis zweifelsohne ein „Hingucker“. Die Farbgestaltung bei diesem Objekt ist auch in anderen Kombinationen denkbar. Die Weiterführung der Lederfarbe in den seitlichen Ablagen betont die Horizontale und fängt die breiten Ablagen mit ihren sinnvollen Funktionen auf.
Auch die eingenuteten Edelstahlschienen neben den Griffmulden verstärken diese Wirkung.
Insgesamt ist das Sofa ein schönes und mutiges Beispiel für ein wenig beachtetes Möbel-Thema und zeigt, dass ein gewerke-übergreifendes Miteinander von Tischler und Polsterer neue, ungewohnte Möglichkeiten eröffnet.
Die Jury
Studiendirektor Konrad Richter, Hennef; Innenarchitektin Dorothea Six, Alfter-Volmershoven; Dipl.-Ing. Claus-Thomas Sommerey, Bonn; Dipl. Designer Eric Meyer, Bonn; Werner Pfeifer, Leinfelden
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