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Stand up! – Stehpulte für alle Lebenslagen

Projektarbeit an der Technikerschule Beckum
Stand up! – Stehpulte für alle Lebenslagen

Schreiben, Lesen, Skizzieren, Vortragen oder Reden, Ausstellen und Musizieren: Ein Stehpult kann vielen Aufgaben gerecht werden, kann je nach Wunsch des Besitzers z. B. als Rednerpult, Notenpult oder Staffelei für Skizzen, Kunstbücher dienen. In einer fächerübergreifenden Projektarbeit entstanden an der Technikerschule Beckum, unter Leitung von Studiendirektor Wilfried Schmitt, vier ganz unterschiedliche Stehpulte, die jedoch alle einigen grundsätzlichen Anforderungen, wie z. B. Höhenverstellbarkeit, gerecht werden mußten.

Um Kopf- und Handarbeit miteinander zu verbinden, endete die Projektarbeit nicht mit der Planungsphase, sondern wurde praktisch umgesetzt: In der Schulwerkstatt bauten die Arbeitsgruppen das von ihnen entwickelte Projekt in Kleinserie.

An der Technikerschule Beck-um werden bereits seit etwa zehn Jahren Projektarbeiten handlungsorientiert und fä-cherübergreifend durchgeführt. Die Studierenden arbeiten dabei möglichst selbständig in Arbeitsgruppen.
Die Anforderungen
Ein Stehpult zu entwickeln, das nicht nur mehreren Funktionen (siehe oben) gerecht wird, sondern auch einige Grundbedingungen erfüllen sollte: Das war die Aufgabenstellung für die Arbeitsgruppen im Fach Entwurf und Konstruktion. Es soll aus einem höhenverstellbaren Oberteil mit einer schräg verstellbaren Pultfläche und einem festen Unterteil mit Fußablage bestehen. Eine vordere Blende kann als Sichtschutz oder als Logofläche hinzugefügt werden. Als Werkstoffe können Vollholz, MDF, Multiplex, Formholz, Metall, Plexiglas, u. ä. verwendet werden; Materialmix ist möglich, soll das Stück aber nicht zu unruhig machen.
Jedes Gruppenmitglied entwarf mindestens zwei Stehpulte, die dann in der jeweiligen Arbeitsgruppe diskutiert wurden. Anschließend wählte die Gruppe einen Entwurf aus und optimierte diesen.
Zu zeichnen und darzustellen waren die Ansichten, alle wichtigen Konstruktionsdetails und ausgewählte Einzelteile. Ausgeführt wurden die Zeichnungen im Fach Informationstechnik in AutoCAD.
Prüfen, rechnen, programmieren
Im Fach Werkstofftechnik wurde anschließend die geeignete Oberfläche (z. B. PUR-Farblack, Hartöl) ausgewählt und mit diesen Materialien eine Oberflächenprüfung nach DIN 68861 durchgeführt – Prüfung der Chemikalienresistenz, Verhalten gegen Abrieb- und Kratzbeanspruchung.
Im Fach Kostenwesen galt es, alle anfallenden Kosten für eine angestrebte Stückzahl von 1000 Einheiten zu erfassen, zu gliedern und das Zahlenmaterial mit Hilfe des Tabellenkalkulationsprogramms Excel so aufzubereiten, daß es in die Betriebsbuchhaltung für weitere Kostenrechnungen verwendet werden kann. Im Fach CNC-Technik sind mit IMAWOP 2.4 alle Programme erstellt worden, die für die industrielle Fertigung erforderlich sind. Alle Teile sollten, möglichst ohne Nacharbeit, zum Ganzen zusammengefügt werden.
Die Ergebnisse der Projektarbeit können sich sehen lassen: In gemeinsamer Arbeit entstanden vier Stehpulte mit interessanten konstruktiven und optischen Lösungen. Wir stellen vor:
Easy speak
Die Projektgruppe mit Björn Hagedorn, Jochen Krampe, Raimund Stehmann, Sven Splitthoff entwickelte das Stehpult „Easy speak“. Die beiden Wangen bestehen aus Multiplex oder farbig lackiertem MDF; der Schubkastenkorpus und drei Edelstahl-Querstreben dienen als Querverbindung. Die Pultfläche mit Edelstahl-Tragekonstruktion läßt sich mit einem Handgriff in Höhe und Schräge verstellen. Die frontseitige Tuchbespannung dient als Sichtschutz und kann auch als Werbefläche genutzt werden. Sie ist spann- und abnehmbar.
Nach der Fertigstellung wurde kritisch angemerkt: Die kreisförmige Spannfläche für die Höhen- und Schrägverstellung sollte noch etwas größer sein, um die Reibung zu erhöhen und ein paralleles Gleiten beim Verstellen zu verbessern. Außerdem sollten die drei Edelstahlstreben innenseitig mit einem kleinen Teller versehen werden, um die Querstabilität des Möbels zu erhöhen.
Delphin
Das Stehpult „Delphin“ der Projektgruppe Ludger Bornemann, Andreas Gössling, Christian Mangel, Karsten Strohtmann besteht im wesentlichen aus den beiden formgepreßten Ständerschalen, dem Sockel und der Schrägflächenverstellung aus Baustahl, der Pultfläche, der Ablagenfläche und deren Abstützung. Die Pultfläche läßt sich mittels eines Arretierbolzens, der in einen Teilkreis greift, unterschiedlich schräg verstellen. Zwei dünne Metallschienen, die in die Pultfläche eingenutet sind, verhindern das Abrutschen von Büchern oder Blättern. Durch das Lösen der Kegelgriffschraube läßt sich das Stehpult mit einem Handgriff in der Höhe verstellen. Die beiden formgepreßten Schalen gleiten auf Filzstreifen, geführt im Langloch der Kegelgriffschraube und zwei weiteren, verdeckten Verstellführungen, aneinander vorbei. Ständer und Ablagefläche werden durch eine Stütze stabilisiert.
Empire
Die höhenverstellbare Säule, das Kopf- und Fußformteil und die beiden Schubkastenkorpusse sind die Grundelemente des Stehpultes „Empire“ (Projektgruppe: Markus Loermann, Markus Klinkenberg, Jürgen Deppe, Markus Trösken). Die tragende Säule besteht aus zwei ineinandergleitenden Rohren. Im unteren Rohr befindet sich eine Spiralfeder, auf der das obere Rohr mit dem Stehpultkopf aufliegt. Durch leichtes Drücken auf die Feder, kann die Arbeitshöhe des Stehpultes verringert werden. Arretiert werden die beiden Rohre durch einen Steckstift, der in die Lochreihe des oberen Rohres greift. Diese beiden Formteile sind deckungsgleich gefertigt, ebenso die Schubkastenkorpusse (Wiederholteile!). In der Schalenform des Kopfformteiles liegt auf Gummiböckchen die separate, abnehmbare Arbeitsfläche, die sich in Grenzen schräg verstellen läßt.
Als das Stehpult fertig war, stellte sich heraus: Im Gesamtsystem ist zu viel Bewegung, wenn man auf der Arbeitsfläche hantiert. U. a. muß die Führung Rohr in Rohr mit einer Gleitmanschette noch präziser gearbeitet sein. Auch die Schweißarbeiten müssen sehr präzise ausgeführt sein, damit sich alle angeschraubten Teile in der Waage befinden.
Olymp
Das Stehpult „Olymp“ der Projektgruppe Markus Baxheinrich, Bernd Claus, Bernd Hennecke, Maurice Lengersdorf, Markus Wiegers setzt sich aus zwei Aluminiumrohren zusammen, die durch den Sockelkasten mit rutschsicherer Trittfläche, einem kleinen Schubkastenkorpus in der Mitte und der Pultfläche verbunden sind. In die Pultfläche ist bündig eine Arbeitsfläche eingelassen, die sich durch eine lose Zahnleiste unterschiedlich schräg stellen läßt. Die Alurohre sind seitlich genutet und mit Lochreihen versehen, so daß sich die Pultfläche mit Einrastschnappern in der Höhe verstellen läßt. Die Sichtscheibe aus Plexiglas an der Frontseite kann mit einem Logo versehen werden. In den Aluminiumrohren befindet sich je eine Kaltlichtröhre, die die Plexiglasfläche so beleuchten, daß das Logo gut zu erkennen ist.
Kritische Anmerkungen gab es auch hier: Die Pultfläche läßt sich nicht ruckfrei parallel in der Höhe verstellen. Die Wandungen der beiden Führungsbohrungen müssen konstruktiv verbreitert werden, um ein besseres paralleles Gleiten der waagrechten Pultfläche zu erreichen. n
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