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Wie im richtigen Tischleralltag

Fachschule Holztechnik und Gestaltung Hildesheim
Wie im richtigen Tischleralltag

Projekte, die eine möglichst realistische Auftragssituation im Tischlerhandwerk simulieren, sind heute in der Weiterbildung gang und gäbe. An der Fachschule Holztechnik und Gestaltung Hildesheim findet dies in Form einer sogenannten Übungsfertigung statt. Wir stellen das Projekt der Klasse HT23, eine pfiffige LED-Tischleuchte, vor.

Autor: BM-Redakteur Heinz Fink

I An der traditionsreichen Fachschule Holztechnik und Gestaltung in Hildesheim – hervorgegangen aus einer ehemaligen Kunstgewerbe-, später Werkkunstschule – werden seit 1970 Holztechniker ausgebildet. Die Ausbildung hat sich in dieser langen Zeit stetig gewandelt und den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen angepasst. Heute werden dort etwa 180 Schüler pro Jahr in einer zweijährigen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Holztechniker/in der Fachrichtungen „Technik“ und „Gestaltung“ ausgebildet.

Im Zuge einer möglichst wirklichkeitsnahen Ausbildung, die der Heranführung an das spätere Berufsleben dienen soll, wird im zweiten Ausbildungsjahr eine sogenannte Übungsfertigung durchgeführt. Dazu wird für die Zeitdauer des Projektes eine Firma gegründet, welche in industrieller Kleinserienfertigung ein Produkt entwickelt, plant, konstruiert, fertigt und anschließend vertreibt. Jeder Schüler einer Klasse wird einer bestimmten Abteilung zugeordnet: Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Einkauf, Marketing und Projektleitung. Alle Teilnehmer sind darüber hinaus an der Fertigung des Produktes beteiligt.
Durchdachte Produktentwicklung
Die Klasse HT23 formierte sich im August 2014 unter dem Namen UEF1523 zur Firma und entwickelte eine filigrane Schreibtischlampe mit dem Produktnamen „slite“ – einer Kombination aus den Begriffen „slide“ (schieben) und „light“ (Licht). Zwei formverleimte Segmente aus kreuzweise verleimten Eichefurnieren lassen sich über eine Schwalbenschwanzverbindung aus Mineralwerkstoff gegeneinander verschieben. Die Leuchte lässt sich so in der Höhe verstellen und gleichzeitig dimmen. Die Basis bildet dabei ein thermisch verformtes Stück Mineralwerkstoff, in welches das Holzsegment eingesteckt und mittels einer Stellschraube befestigt wird – diese dient gleichzeitig zur Neigungsverstellung der Leuchte.
Im oberen, verschiebbaren Element dienen zwei schwalbenschwanzförmige Nuten zur exakten Führung. Eine Nut dazwischen nimmt ein LED-Lichtband auf, welches durch eine spezielle Acrylplatte zur Streuung des Lichtes abgedeckt ist. Eine besondere Herausforderung war die Lösung der Stromzuführung: Dazu sind in das obere Segment dünne Kupferbänder eingelassen, die über einen Kupfergleiter im unteren Segment der Leuchte diese in jeder Position mit Strom versorgen. Für die stufenlose Arretierung sorgen dünne Filzstreifen zwischen den beiden Formteilen. Die Leuchte wird über einen im Sockel integrierten Sensorschalter berührungslos ein- und ausgeschaltet.
Professionelle Produktpräsentation
Zur Überprüfung der in den einzelnen Abteilungen ermittelten Daten und Informationen wurde in der sogenannten Nullstückfertigung ein Prototyp der Leuchte gefertigt. Dieser wurde in der im Dezember 2014 stattfindenden Nullstückpräsentation in größerem Rahmen an der Schule vorgestellt. Dazu erstellten die Technikerschüler eigens einen Werbefilm und erläuterten das Produkt eingehend. „Die positive Resonanz schlug sich auch in den darauffolgenden Bestellungszahlen der Leuchte „slite“ nieder“, erläutert Andreas Naas, Projektleiter der Übungsfertigung.
Straffer Terminplan – komplexe Fertigung
Die anschließende Fertigung der Leuchten konnte, dank vieler im Vorfeld angefertigter Vorrichtungen, in nur einer Woche realisiert werden. Durch die intensive Vorarbeit der Arbeitsvorbereitung waren alle Arbeitsplätze klar strukturiert und ein reibungsloser Ablauf gewährleistet.
Es gab natürlich – ganz wie im richtigen Tischleralltag – auch mal Probleme und Verzögerungen: „Sind wir als fiktive Firma einmal in zeitlichen Rückstand geraten, so wie es auch durchaus im realen Betriebsleben vorkommt“, berichtet Andreas Naas, „so haben alle an einem Strang gezogen, um die verloren gegangene Zeit wieder aufzuholen.“ Doch der engagierte Einsatz aller Teilnehmer ermöglichte die Fertigstellung des Projektes im angestrebten Zeitrahmen – dies bestätigte auch die Gegenüberstellung von Vor- und Nachkalkulation.
Neben den gesammelten praktischen und organisatorischen Erfahrungen können die Technikerschüler der HT23 – die im Juli dieses Jahres ihren Abschluss zum Staatlich geprüften Holztechniker absolviert haben – auch auf ein positives Erlebnis in Sachen Gruppenarbeit und Zusammenhalt zurückblicken – und natürlich auf 80 Exemplare der Designleuchte „slite“. I
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