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Zedernleisten lernen schwimmen

Projekt an der Heinrich-von-Stephan-Schule, Frankfurt
Zedernleisten lernen schwimmen

Mustafa, Akin, Osmanovic und sieben weitere Schüler sind zufrieden mit ihrer Arbeit. Das hölzerne Kanu, das sie während des einjährigen Ausbildungsgangs„Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt“ (EIBE) an der Heinrich-von-Stephan- Schule gebaut haben, „liegt gut im Wasser“. Fast nebenbei haben sich die Schüler im Unterricht darauf vorbereitet, ihren Hauptschulabschluss nachzuholen.

Nach achtmonatiger Bauzeit erhielt das Projekt „Holzleistenkanu“ durch die Bootstaufe Mitte Juni 2002 einen würdigen Abschluss. Zehn Schüler der Klasse EIBE 1A der Heinrich-von-Stephan-Schule in Frankfurt hatten unter Anleitung der beiden Fachlehrer, Arno Schnellbach und Frank Stahmer, einen 2er-Canadier aus Zedernholzleisten hergestellt. Die Jugendlichen, die im Rahmen des Programms zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE) eine berufsvorbereitende Qualifizierung durchlaufen, haben in der Regel den Hauptschulabschluss noch nicht geschafft, kommen aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder sind als Ausländer oder Aussiedler (Quereinsteiger) in das deutsche Bildungssystem gelangt. Das Ziel des Projekts war klar umrissen: Praktische Erfahrung im Umgang mit dem Werkstoff Holz und die Vermittlung sozialer Kompetenz, wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und ein positives Sozialverhalten sollen den Jugendlichen helfen ihre Persönlichkeit weiter zu entwickeln und ihr berufliches Fortkommen zu sichern. Motivation war das Schlüsselwort, um den Schülern eine neue Perspektive zu bieten. Damit diese möglichst hoch war, entschieden sich die Fachlehrer – gemeinsam mit den Jugendlichen – zum Bau des Holzleistenkanus. Um eine hohe Bereitschaft zur Mitarbeit zu erlangen, wurde als Einstieg im Rahmen eines Projekttages, eine Kanutour auf der Lahn durchgeführt. Die ausgesprochene Praxisnähe dieses Kanuprojektes sollte den Jugendlichen zeigen, dass ihre Arbeit einen hohen Wert darstellt, der anderen Personen oder ihnen selbst einen Nutzen bringt. Die Philosophie: das Tun hat einen Sinn, trug zur Stabilisierung des Selbstvertrauens bei, förderte die Selbstständigkeit und die Bereitschaft sich in Arbeitsprozesse zu integrieren. Während der praktischen Arbeitsphasen hatten die Schüler die Möglichkeit aus verschiedenen Tätigkeiten zu wählen und auch zu wechseln. Wie zum Beispiel: Arbeit im Maschinenraum, Leisten beplanken am Bootsrumpf, Schlitz- und Zapfenverbindung für die Sitze herstellen und Schleif- und Bohrarbeiten mit handgeführten Maschinen. Fächerübergreifend wurden im Deutschunterricht Bauanleitungen gelesen, diskutiert und Begrifflichkeiten geklärt. Durch die Dokumentation mit einer Digitalkamera wird im nächsten Schuljahr im EDV-Unterricht noch eine Powerpoint-Präsentation erstellt. Das fertige, wunderschöne Kanu wird in Zukunft durch ein weiteres Boot – das schon in Arbeit ist – ergänzt und später auf Klassenfahrten und Projekttagen zum Einsatz kommen. Durch das breite Angebot an Fachpraxis in enger Verbindung mit theoretischen Inhalten wurde versucht, den Übergang in eine Berufsausbildung oder ein Arbeitsverhältnis zu erleichtern und eine Qualifikation für das nachfolgende Berufsleben zu vermitteln. Von den Betrieben werden die Arbeiten der Schule anerkannt und einige Firmen fragen regelmäßig nach zuverlässigen Absolventen, die eine Berufsausbildung antreten könnten. „Die Hälfte bis zwei Drittel unserer Schüler können wir so in die Arbeitswelt bringen“, sagt Schulleiter Karl Saubel zufrieden und hofft, dass die Schule auch weiterhin fortbesteht. Frank Stahmer

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