Das Konto ist so gut wie leergeräumt, aber das Lager platzt aus allen Nähten. Dieser gefährliche Zustand ist leider bei vielen Betrieben immer wieder anzutreffen. Wenn nun ein Kunde seine Rechnung nicht rechtzeitig begleicht – was ja vorkommen soll –, droht ein schmerzhafter finanzieller Engpass, der schon Unternehmen in die Insolvenz getrieben hat. Dem lässt sich vorbeugen: Verschaffen Sie sich Platz im Lager und damit ausreichend Luft zum Atmen.
Stichwort Vorfinanzierung: Material, das jederzeit beschaffbar ist, sollte nicht monatelang im Voraus eingekauft werden. Denn das bindet Kapital und verringert die Liquidität. Selbst wenn die Ware zu „Schnäppchenpreisen“ erworben werden kann, sollte man kühl nachrechnen: Ergibt sich auch dann ein Preisvorteil, wenn Sie Ihren aktuellen Kontokorrent-Zins sowie Einlagerungs- und Raumkosten berücksichtigen? Bei einem Zins von 13,5 % und einem Preis von 15 000 Euro für das „Schnäppchen“ schlagen die Zinskosten pro Jahr mit über 2000 Euro zu Buche. Wer das einkalkuliert, für den ist es wirtschaftlicher, nach Bedarf einzukaufen statt „Schnäppchen“ zu horten. Man bleibt zudem liquider und verschafft sich einen Puffer für Zeiten, in denen es nicht so rund läuft.
Generell gilt die Faustformel: Der Lagerbestand (fertige und unfertige Produkte nicht mitgerechnet) sollte niemals mehr als das Doppelte des monatlichen Materialeinsatzes betragen. Sonst sind die Finanzierungskosten zu hoch.
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