Jahrelang waren Farben in der Innenraumgestaltung eher verschrien. Man (oder Frau) richtete sich möglichst neutral ein. Das höchste der Gefühle war ein modischer Akzent durch ein farbiges Accessoire, z. B. durch Textilien oder Wandfarbe. Jetzt wird Farbe neu gedacht, denn wir lösen uns immer mehr von dem zeitlich begrenzten „Colour of the Year“-Gedanken und suchen Erholung, Ruhe oder Anregung durch zeitlose, psychologisch ansprechende Farbgestaltung. Wir besinnen uns wieder auf das, was Farbe mit uns macht und wie sie auf uns wirkt. Dabei sind blaue und grüne Farbwelten aktuell sehr beliebt. Wir fühlen uns wohl darin, wie ein Teil der Natur und wir spüren durch diese Farben Entspannung und assoziieren Weite und Ruhe.
Um diesen Effekt zu erzielen, ist es besonders wichtig, keine leuchtenden und reinen Farben zu wählen, sondern ruhige Nuancen mit viel Misch- und Grauanteilen, denn so erscheinen uns die Farben auch in der weitläufigen Landschaft. Wenn wir dieses beachten, brauchen wir keine Angst vor Farbe zu haben – nicht auf Möbeln und auch nicht auf großen Flächen in Innenräumen. Die Farbe darf dabei auch ganzheitlich über Decke, Wand, Tür und Boden gedacht werden – gerne auch Ton in Ton oder verschiedene Blau- oder Grün-Nuancen kombiniert.