Dass Holz nicht immer hart sein muss oder in seiner Wirkung verfremdet wird, zeigen neue kreative Entwicklungen. Wenn Textilien wieder mehr Raum in der Innenarchitektur einnehmen, scheint dies das Material Holz erst einmal nicht zu betreffen. Doch auch mit Holz kann man neuerdings Sitzmöbel beziehen. Dazu bietet der Furnierspezialist Schorn & Groh ein Starkfurnier, das – mittels Laser in kleine geometrische Stücke geschnitten und auf ein ökologisches Trägermaterial aufgebracht – zu fließendem Stoff wird. Das Material wird bereits in Handtaschen verarbeitet und soll jetzt die Inneneinrichtungen verschönern (siehe Seite 66 ff.).
Dass Innovationen oft aus einer neu gedachten Kombination von Verarbeitung und Werkstoff entstehen, zeigte auch der Schweizer Schreiner Ramon Zangger. Er verpasste kurzerhand einer Kommode durch Lasertechnik ein „gesticktes Deckchen“ (siehe Seite 74ff).
Dabei kann die Verarbeitung ebenso aus dem Bereich technologische Entwicklung stammen wie aus der Wiederbelebung alter Handwerkstechniken. Beides hat übrigens im Moment Hochkonjunktur und ist die Zukunft im Materialdesign. So entstehen einzigartige Produkte, welche zu unvergleichlichen Einrichtungen führen.
Die Autorin und Innenarchitektin Katrin de Louw ist Inhaberin von Trendfilter und führende Expertin für Möbel- und Materialtrends im Innenraum. www.trendfilter.net