Sichtlagerkästen oder Schüttboxen schaffen Ordnung – sagt die Werbung. Zugegeben, in Marineblau, Zitronengelb oder Stahl mögen sie optisch etwas hermachen. Doch wirtschaftlich gesehen, sind sie in der Regel ein Flopp: Kein Mensch bezahlt Ihnen die Arbeitszeit, in der aus ordentlich beschrifteten Pappkartons das Material in die schlecht oder gar nicht markierten Behälter umgeschüttet wird. Hinzu kommt: Oft reicht das Fassungsvermögen nicht, sodass volle oder halbleere Kartons übrigbleiben, die dann irgendwo noch verstaut werden müssen. Das schafft zusätzlich Chaos.
Der wichtigste Aspekt: In den Schalen ist meist nicht so leicht ablesbar, wann eine definierte Vorratsmindestmenge unterschritten und eine Nachbestellung auszulösen ist. Dieser „Automatismus“ ist aber zentral für eine prozessoptimierte Lagerhaltung. Stehen stattdessen die Kartons im Regal, fällt es leichter, die Übersicht über die Anzahl der Teile zu behalten.
Es gibt eigentlich nur einen einzigen Grund, Schüttboxen zu benutzen, und das ist, wenn Ihr Material in Tütenform geliefert wird und das Risiko besteht, dass es nach Anbruch des Beutels herausfällt und auf den Regalboden kullert. Das Ersatzmaterial sollte dann aber in der geschlossenen Verpackung mit in den Kasten gelegt werden, damit auch hier der oben beschriebene Mechanismus greifen kann. Etwa so: Sind die Teile der geöffneten Tüte alle aufgebraucht, ist die Mindestmenge unterschritten, und es wird nachgeordert.
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