Kleine Räume einzurichten, ist schon funktional sehr anspruchsvoll. Gestalterisch aber kann es zur echten Herausforderung werden, wenn viele Materialien, Farben, Formen und Muster auf engstem Raum zusammenkommen. Der Raum wirkt dann schnell überladen und auch unaufgeräumt. Hier bietet sich gerade im Hotelzimmer oder auch im 1-Zimmer-Appartement an, die Möbel Ton in Ton mit der Wand zu gestalten, und zwar vorzugsweise in Farbe, denn das bringt – trotz Lichteinbuße – wohnliche Behaglichkeit gegenüber den gerne genommenen Weiß-in-Weiß-Konzepten.
Zusätzlich verschwinden bei einer Gestaltung in Farbe auch Vor- und Rücksprünge eher als bei weißen Möbeln vor weißer Wand, da sich der Kontrast von Licht und Schatten am Möbel zurücknimmt. Es werden also Möbelfronten, z. B. von Küche oder Sideboard, im gleichen Farbton oder in ähnlicher Farbhöhe gestaltet wie die Wand dahinter, indem die Malerfarbe einfach passend zum Möbel eingestellt wird. Das gibt dem Raum Ruhe und Ihnen als Gestalter die Möglichkeit, das Auge des Betrachters auf andere Dinge zu lenken. Küchen oder Stauraummöbel verschwinden so fast vollständig aus dem Sichtfeld.
Die Autorin und Innenarchitektin Katrin de Louw ist Inhaberin von Trendfilter und führende Expertin für Möbel- und Materialtrends im Innenraum. www.trendfilter.net