Obwohl die Bananenstaude nicht verholzt, ist es zwei jungen französischen Ingenieuren auf der Südseeinsel Martinique gelungen, Furnier aus dem sogenannten Scheinstamm der leckeren Früchte zu entwickeln.
Das Potenzial für die Entwicklung neuer „grüner“ Werkstoffe ist groß und noch lange nicht ausgeschöpft. Das hier vorgestellte dekorative Furnier namens „Green Blade“ ist dafür ein gutes Beispiel und dazu noch „Made in Paradise“.
Für die Herstellung wurde ein spezielles Verfahren entwickelt, das ohne den Einsatz von Wasser oder Chemikalien funktioniert. Die kleine Produktionsanlage steht mitten in einer Bananenplantage. Dort wird direkt vor Ort der Kern der Bananenpflanze mithilfe des patentierten Verfahrens veredelt.
Der Vorteil des Werkstoffes sei, so die Aussage des Unternehmens, dass er erneuerbar ist und keinen negativen Einfluss auf die Rodung des Regenwaldes nimmt. Damit ist es ein nachhaltiges Material und zudem biologisch abbaubar.
Das Furnier ist in den vier Farben „Bahamas“, „Havana“, „Aruba“ und „Saint Barth“ erhältlich. Es wird handgefertigt und ist gleichartig, aber in Nuancen doch unterschiedlich in Farbe, Optik und Haptik.
Das deutsche Unternehmen Europlac bietet „Green Blade“ auf verschiedenen Trägerplatten an. Standardmäßig wird es auf schwarzem MDF verpresst. Andere Träger, wie Brandschutzplatten oder Sperrholzprodukte, sind ebenso möglich. Das Produkt wird in Deutschland über die ZEG als lagerführenden Leithändler vertrieben.
„Green Blade“ erhält die Auszeichnung „Hohe Produktqualität“ des interzum Award 2013.
BM-Werkstoffporträt Nr. 65
Produktbezeichnung: Green Blade
Material: Furnier aus Bananenstauden in vier Fa rben standardmäßig auf MDF schwarz verpresst. Andere Träger, wie Brand-
schutzplatten oder Sperrholzprodukte, sind ebenso möglich.
Verwendung: Möbel- und Innenausbau
Besonderheit: handgefertigt, ökologisch
Verarbeitung: wie bei der Holzwerkstoffbearbeitung üblich
Europlac
88069 Tettnang
Der Autor
Hannes Bäuerle ist Innenarchitekt und Geschäftsführer der Materialagentur Raumprobe. In BM stellt er jeden Monat Materialien vor, die ihm bemerkenswert erscheinen.
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