Gefertigt wird das „Holztextil“ aus hochwertigem Furnier, das ausschließlich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Dieses wird mit einem technischen Textil auf der Rückseite verbunden. Der neue Verbundwerkstoff wird dann per Laser graviert. Durch die damit erzeugten Schnitte in der Oberfläche erhält das Holz seine Flexibilität. Den Zusammenhalt gewährleistet ein rückseitig kaschiertes, textiles Trägermaterial, das mit wasserbasiertem PU-Leim aufgebracht wird.
Zur Auswahl stehen vier unterschiedliche Gravuren, die sich in ihrer Größe zwischen 1,7 bis max. 4 mm bewegen. Verfügbar sind aktuell sechs Holzarten, darunter Nussbaum, Esche, Eiche, Buche sowie zwei Fineline-Varianten. Nuo kann nach Wunsch mit einer Schutzschicht aus Lack überzogen (Nuo touch) oder mit brandhemmenden Mitteln behandelt werden (Nuo firestop).
Je nach Anwendungsbereich sind drei Trägermaterialien verfügbar: Für maximale Flexibilität gibt es Baumwolle oder Mikrofaser. Wenn Nuo in der planen Anwendung verwendet wird, eignet sich die Vlieskaschierung, die Schorn & Groh auch bei den bekannten Fleece’n’flex-Furnieren verwendet.
Entwickelt wurde das Holztextil von der italienischen Designerin Marta Antonelli und ihrem Vater Marcello. Auf der Suche nach einem Unternehmen, das die Idee technisch umsetzen konnte, stieß man auf den deutschen Furnierspezialisten Schorn & Groh. Unter dem Namen „Nuo“ entstand eine neue Tochtergesellschaft der Schorn & Groh GmbH.
Werkstoffporträt Nr. 150
Produktdaten
Produktbezeichnung: Nuo
Material: Furnier in sechs Holzarten mit unterschiedlichen Laser-Gravuren und Rückenkaschierung aus Textil
Verwendung: Automotive, Mode, Interior, Polster – in jedem Bereich, in dem Leder oder Stoff einsetzbar sind
Besonderheit: dreidimensional verformbares Holz, kann auf Wunsch lackiert und gefärbt oder mit brandhemmenden Mitteln behandelt werden
Verarbeitung: wie Textil oder Leder
Maße: Standardformate: 1250 x 620 mm, 1250 x 1240 mm, 2500 x 1240 mm, abweichende Maße auf Anfrage
Nuo GmbH
76139 Karlsruhe
Der Autor
Hannes Bäuerle ist Innenarchitekt und Geschäftsführer der Materialagentur Raumprobe. In BM stellt er regelmäßig Materialien vor, die ihm bemerkenswert erscheinen.