Schilfrohr wird seit Jahrtausenden als Baumaterial eingesetzt, vornehmlich für die Dacheindeckung oder auch als traditionelle Putzträgermatte. Neben den vielfältigen funktionalen Eigenschaften von Schilf, eine Pflanze aus der Gattung der Süßgräser, haben die Stängel auch eine schöne, optische Komponente, vor allem wenn sie im Verbund zusammengefasst werden.
Eine weitere, bisher nicht im Fokus stehende Eigenschaft wird für die patentierten Reet-Module des Unternehmens Hiss Reet genutzt: die akustische Wirksamkeit. Dafür werden Elemente produziert, bei denen die Schilfrohre stehend auf einer Trägerplatte mit einem Spezialschaum fixiert werden. Die damit fixierten Schilfrohre haben einen Absorptionsgrad von αw = 0,75 (DIN EN ISO 11654). Messungen an der Universität Lübeck belegen ihre Wirksamkeit als Schallschlucker. Gemessen wurde die „Schallabsorberklasse C“: Sie steht für hochabsorbierend. Nach DIN 4192 haben die Elemente standardmäßig die Brandschutzklasse B2, nicht tropfend und nicht abfallend, B1 (schwer entflammbar) ist ebenfalls möglich.
Die Reet-Elemente können als Wand- und/oder Deckenpaneel zur individuellen Gestaltung von Arbeitsplätzen, Geschäftsräumen, Ladengeschäften, aber auch im privaten Bereich eingesetzt werden. Sie sind schnell montiert. Neben der einmaligen Optik lässt sich so auch die Raumakustik gezielt beeinflussen.
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Werkstoffporträt Nr. 164
Produktdaten
Produktbezeichnung: Hiss Reet Akustik-Absorber
Material: Schilfrohr und Spezialschaum
Verwendung: Akustik, Wand, Decke
Besonderheit: hochabsorbierend, Absorptionsgrad von αw = 0,75 (DIN EN ISO 11654)
Verarbeitung: mit üblichen Holzbearbeitungsmaschinen
Maße: standardmäßig 50 x 50 x 18 cm, andere Maße auf Anfrage
Hiss Reet GmbH
23843 Bad Oldesloe
Der Autor
Hannes Bäuerle ist Innenarchitekt und Geschäftsführer der Materialagentur Raumprobe. In BM stellt er regelmäßig Materialien vor, die ihm bemerkenswert erscheinen.