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Ab in den Keller

Treppenbauer setzt auf individuelles CNC-Bearbeitungskonzept
Ab in den Keller

Die H. Cramer GmbH glänzt nicht nur mit individuellen Treppen-konstruktionen. Das Unternehmen setzt auch in der Fertigung kreative Akzente: Zusammen mit Maschinenhersteller Maka wurde eine hochindividuelle CNC-Fertigungsstrategie entwickelt.

I Wer sich bei der H. Cramer GmbH mit Sitz in Coesfeld die moderne CNC-Treppenfertigung anschauen möchte, muss in den Keller hinabsteigen. Was sich wie ein Provisorium anhört, ist in Wirklichkeit eine aus der Not geborene, aber sehr pfiffige Lösung.

Als 2006 die erste Maka 5-Achs-Maschine angeschafft wurde, war schlicht kein Platz für sie im Erdgeschoss der Werkshalle. Es ist typisch für das Team um den erfinderischen Heinz Cramer, dass es sich dadurch nicht entmutigen ließ. Stattdessen ging es die Sache lösungsorientiert an. In kurzer Zeit wurde ein Keller ausgehoben und die neue Maschine dort installiert. Selbstverständlich war auch schnell die richtige Idee geboren, um die Beschickung zu organisieren. Mit einem selbst entwickelten Hubtisch wurde das Problem der Fördertechnik gelöst. Schon vorher war die Entscheidung gefallen, künftig die Treppenstufen im Nestingverfahren zu fräsen. Dazu wurde der Tisch der Maschine in Eigenregie entsprechend umgerüstet.
Keller 4.0: Nesting und mehr
Da es sich um eine Gebrauchtmaschine handelte, die schon bei der Anschaffung viele Jahre Laufzeit hinter sich hatte, entschied man sich 2016 zu einer Ersatzinvestition. Wieder fiel die Wahl auf Maka. Und wieder weckte die Maschine den Erfindergeist des Führungsteams. Inzwischen hatte sich Heinz Cramer weitgehend aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und das Feld seinem Geschäftsführer Hubert Gövert überlassen.
Der steht dem altgedienten Tüftler allerdings in nichts nach. Sein erklärtes Ziel war es, mithilfe der neuen Investition die Nacharbeiten zu reduzieren und die Prozessabläufe zu optimieren. Ergebnis ist ein Pin-Tisch, mit dem der Fräsprozess im Nestingverfahren grundsätzlich umorganisiert werden konnte. Hauptvorteil ist die Arbeit in verschiedenen Ebenen. Möglich wird dies durch Hunderte von Zylindern, die auf dem Tisch gleichmäßig verteilt sind.
Intelligente Komplettbearbeitung
Die einzeln über die Treppenbau-Software Compass ansteuerbaren Zylinder fahren hoch und saugen das Material an. Aktiviert werden immer nur diejenigen Zylinder, die sich unterhalb der Stufe befinden und nicht in der Kontur. Dann werden alle Fräsungen durchgeführt. Anschließend fahren die Stufen um die Zylinderlänge hinunter, während bereits das nächste Werkstück für die 5-Achs-Bearbeitung hinauffährt.
Neben dem Fräsen der Stufen werden auf dieser Ebene besonders anspruchsvolle Arbeiten wie das Anfertigen von Krümmlingen erledigt. Die Technik des Pin-Tisches erlaubt es so, alle Bearbeitungen komplett in einem Arbeitsgang durchzuführen. Vormals erfolgte das horizontale Bohren separat auf einer anderen Maschine. „Ein enormer Effizienzgewinn“, betont Hubert Gövert.
Individuell entwickelter Pin-Tisch
Selbstverständlich ist der Pin-Tisch keine Lösung aus der Schublade. Er wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Technikern der Firma Cramer, den Maka Konstrukteuren und einem externen Dienstleister des Treppenbauers entwickelt. Die Vorgaben kamen weitgehend von Cramer, der genaue Vorstellungen von dem hatte, was der Tisch leisten sollte. „Maka hat uns hervorragend bei der Realisierung unterstützt und seine langjährige CNC-Erfahrung in das Projekt eingebracht“, lobt Hubert Gövert. Der erfahrene CNC-Spezialist Maka ist auch dann zur Stelle, wenn die Initiative vom Partner ausgeht, wie bei Cramer. „Uns geht es um eine Lösung mit dem höchstmöglichen Kundennutzen. Mit unserem Know-how zu helfen, eine innovative Idee in die Tat umzusetzen, betrachten wir als Herausforderung“, so Michael Meer, Vertriebsleiter Nord bei Maka.
Materialfluss und Bearbeitungstechnik sind angesichts der vorgegebenen räumlichen Verhältnisse sehr effizient geworden. Der Prozessablauf bleibt allerdings unverändert: Die zu bearbeitenden Stufen werden per Hubtisch nach unten gefahren, auf der neuen Maka PE 90 X komplett bearbeitet, wieder nach oben ins Erdgeschoss gefahren und der Abteilung Oberfläche zugeführt. Für kleine Teile, wie kurze Handläufe, Pfosten und Stäbe steht oben eine weitere, kompakte Maka zur Verfügung. Damit kann im Gesamtprozess Rüstzeit gespart werden.
Langjährige Partnerschaft
Ebenfalls im Erdgeschoss steht noch eine zweite CNC-Maschine. Die betagte KPF 555 war 1992 die erste Cramer-Maschine aus Nersinger Produktion und leistet bis heute gute Dienste. Allerdings soll sie demnächst in den Ruhestand geschickt werden. „Irgendwann macht der mechanische Verschleiß auch die beste Maschine unrentabel“, bekennt Hubert Gövert.
Partner für Schreiner und Tischler
Die Firma Cramer bedient mit ihrem Treppenprogramm Vertriebspartner in der Schweiz und Deutschland, private Bauherren und Tischlereien. Derzeit werden in Coesfeld 500 Treppen pro Jahr produziert. Hubert Gövert: „Durch die höhere Produktivität der gerade installierten Maka und anderer Optimierungsmaßnahmen streben wir die 600-er Marke an.“ (cn/Quelle: Maka) I
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