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Konrad Knoblauch GmbH setzt auf durchgängige CAD/CAM/CNC-Lösung

Konrad Knoblauch GmbH setzt auf durchgängige CAD/CAM/CNC-Lösung
Daten werden Unikate

Während meines Werkstattbesuchs bei der Konrad Knoblauch GmbH lernte ich ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Unternehmen kennen. Dort steht der Mensch im Mittelpunkt und Teamwork ist Programm. Technologisch haben die Markdorfer in den vergangenen Jahren sehr planvoll und strukturiert einen durchgängigen Prozess von der 3D-Konstruktion bis hin zur 5-Achs-CNC-Nestingbearbeitung realisiert.

BM-Chefredakteur Christian Närdemann

Jeder Werkstattbesuch ist für mich sehr besonders und einzigartig. So wie jede Tischlerei, Schreinerei und die Menschen dort einzigartig sind. Ich gestehe, diesmal war ich besonders neugierig, was mich erwarten würde. Denn bereits die Website und auch die Social-Media-Aktivitäten von @echt.knoblauch, die ich mir natürlich im Vorfeld angeschaut habe, sind sehr cool. Unter dem Motto „100 % echt – Identity, Handcrafted“ präsentiert sich das Unternehmen unkonventionell, frisch und sehr persönlich. Man ist stolz auf die mehr als 100-jährige Firmengeschichte und vor allem auch auf die mehr als 200 Menschen, die zum Unternehmenserfolg beitragen.

Einer dieser Menschen ist Bastian Weinland. Mit ihm bin ich verabredet. Anlass meines Besuchs ist ein umfangreiches CAD/CAM-Projekt, das vor gut drei Jahren begann und in zwei Stufen durchgängig bis hin zur 5-Achs-CNC-Nestingbearbeitung umgesetzt wurde.

Bastian Weinland hat 2017 sein Holztechnik-Studium an der TH Rosenheim abgeschlossen und ist seitdem Konstrukteur und Key-User-CAD im Konstruktions-Team bei Knoblauch. Er hat maßgeblich bei der Einführung des 3D-CAD-Systems Swood Design des Softwarehauses DPS mitgewirkt. Er erzählt mir, wie der Workflow früher war: „Zeichnungen und Konstruktionen wurden mit AutoCAD 2D erstellt. Der Großteil der Arbeitsvorbereitung erfolgte an der Hobelbank in der Schreinerei. Es stand auch eine 5-Achs-CNC in der Werkstatt, deren volles Potenzial aber nur selten genutzt wurde.“

„Echt-Besser-Projekt“

Hier bestand also Handlungsbedarf, denn die teils überaus aufwendigen Sonderlösungen, Prototypen und natürlich darüber hinaus auch extrem eilige Aufträge – die Markenzeichen der Schreinerei – verlangten nach echter 3D-Konstruktionspower und vor allem Durchgängigkeit bis in die Fertigung. Auch sollten künftig den Zulieferern und Partnern des Unternehmens 3D-Daten zur Verfügung gestellt werden. Die treibenden Aspekte: Qualität, Kosten und Zeit.

Im Rahmen eines „Echt-Besser-Projekts“ wurde 2017 der Grundstein für die Umsetzung gelegt. In einem Pitch wurde einem Gremium, dem auch die Geschäftsleitung angehört, der entsprechende Projektplan samt umfangreicher Kosten-Nutzen-Rechnung präsentiert. Ergebnis: Passt! Bedeutete: Loslegen!

Planvolle und stufenweise Einführung

Knoblauch entschied sich für die 3D-CAD-Software Swood Design von DPS Software samt Basis-CAD Solidworks. Zunächst wurden 2017 zwei Lizenzen installiert. Zum Einstieg haben Bastian Weinland und ein Kollege je eine zweiwöchige Schulung inklusive Training on the Job und Consulting hinsichtlich der optimalen Arbeitsweise absolviert und das System auf die Knoblauch-spezifischen Bedürfnisse hin eingerichtet. Dazu zählten der Aufbau von Bibliotheken sowie die Erstellung von Stücklistenvorlagen und internen Schulungsunterlagen. Rund ein halbes Jahr nahmen diese Vorarbeiten in Anspruch.

Learning by Doing

Bereits in dieser Phase realisierte das Team mit der Software ein anspruchsvolles Messeprojekt – einen Stand in Zeppelinform, der zudem auch viele Metallteile enthielt. Bastian Weinland: „Ohne 3D-CAD hätten wir das nur sehr schwer umsetzen können. Und wir konnten unseren Zulieferern auch die CAD-Daten für die komplexen Metallteile zur Verfügung stellen. Das macht den Prozess nicht nur deutlich runder, sondern schließt potenzielle Fehlerquellen weitgehend aus.“

In der nächsten Phase wurden 2018 fünf weitere Lizenzen der CAD-Software installiert. Die erforderlichen Grundschulungen haben die Kollegen bei DPS absolviert. Weitergehendes, firmenspezifisches CAD-Wissen haben Bastian Weinland und ein Kollege vermittelt. 2019 wurde schließlich das 5-Achs-Nesting-Bearbeitungszentrum vom Typ Nextec 7535 aus dem Hause Holz-Her in Betrieb genommen.

Die Softwarewerkzeuge für die durchgängige Einbindung der CNC in den Prozess sind Swood CAM von DPS sowie das CAM-System NC-Hops aus dem Hause Direkt CNC-Systeme. Die CNC-Anbindung wurde binnen kürzester Zeit umgesetzt und bestand ihre Feuertaufe unmittelbar mit der Abwicklung eines großen Auftrags, „der ohne CAD/CAM nicht realisierbar gewesen wäre“, so Bastian Weinland.

Von der 3D-Konstruktion bis zur CNC

In Solidworks mit Swood Design werden aus der umfangreichen, firmenspezifisch angelegten Bibliothek die Konstruktionen erstellt. Dabei unterstützen u. a. diese Swood-Tools:

  • Swood-Boxen: Dateien mit hinterlegten firmenspezifischen Logiken, z. B. Rückwände oder Schubkästen. Eine Swood-Box kann z. B. Beschläge (Topfbänder) oder ganze Baugruppenvorlagen (Schubkästen) umfassen. Die Box passt sich nach zuvor definierter Logik an den vorhandenen Bauraum an und wählt automatisch z. B. die passende Nennlänge für Schubkastenführungen. Entsprechende Bohrungen oder Fräsungen werden ebenfalls anhand dieser zuvor definierten Logik automatisch in die betreffenden Bauteile eingefügt
  • Swood-Verbinder: Standards wie Dübel, Exzenter sowie individuelle Verbindungen
  • Swood-Rahmen: Korpusse, Tische, Türen etc.
  • Material und Kantenmanagement
  • Swood-Report: Erstellen von Stücklisten

Eine Besonderheit ist, dass die CAD-Daten in der Schreinerei an zwei CAM-Arbeitsplätzen weiterverarbeitet werden. Ein Kollege in der Werkstatt öffnet dazu Swood CAM und definiert Werkzeuge und Bearbeitungen. Anschließend wird in NC-Hops die CAM-Datei geladen und das Nestingprogramm (mit bis zu fünf Achsen) inklusive aller Bearbeitungen für beliebige definierte Verbinder erstellt – auch den Tenso oder Clamex von Lamello.

Sechs Scheinerkollegen sind fit im Umgang mit dem System. Das ist wichtig und bei Knoblauch Konzept, denn jeder Auftrag wird von einem Kollegen grundsätzlich von A bis Z betreut. Ausnahme ist die Oberfläche, die fest in den Händen zweier Lackierer ist.

Deutlich effektiver im Gesamtprozess

Bastian Weinland freut sich über diese neue und intelligente Durchgängigkeit. Und merkt an: „Die Arbeitsvorbereitung wird dadurch spürbar intensiver, aber der heute sehr papierarme Gesamtprozess ist deutlich schneller und vor allem auch weitgehend fehlerfrei. Ebenso können wir unsere zahlreichen Netzwerkpartner aus dem Schreinerhandwerk und anderen Gewerken viel besser und mit perfekten 3D-Daten in den Prozess einbinden.“

www.knoblauch.eu

www.dps-software.de

www.direkt.net

www.holzher.de




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