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Der Waldläufer

50 Jahre Schorn & Groh: Seit 1961 erfolgreich mit Furnieren
Der Waldläufer

Acht Millionen Quadratmeter Furnier liegen bei Schorn & Groh auf Lager. 140 Holzarten aus 25 Ländern. In 10 bis 30 Sortierungen pro Holzart. Axel Groh führt das Unternehmen in der zweiten Generation. „Der Waldläufer“ wird der studierte Forstwirt in der Branche genannt. Und das hat seinen Grund.

Um an die wertvollsten Stämme zu kommen, fliegt Axel Groh rund um die ganze Welt. „Im letzten Jahr war ich leider zweimal umsonst in Indonesien. Die versprochenen Stämme gab es gar nicht. Das ist natürlich enorm aufwendig. Aber wenn ich diese Kontakte nicht vor Ort prüfe, macht es ein anderer und dann sind diese wertvollen und wichtigen Kontakte weg.“ Groh steckt voll Leidenschaft und Engagement. Vor einigen Monaten bot ihm ein Handelspartner aus Kaukasien einen alten Nussbaum an. In phänomenaler Größe. Nur einen Haken gäbe es: Der Baum sei ein Hochzeitsbaum. Er soll den jungen Paaren Glück bringen. „Ich habe sofort abgewunken“, sagt Groh. „Manche Bäume darf man einfach nicht fällen.“

Andere dagegen schon: „Als vor einigen Jahre die Elsbeere hoch im Kurs stand, fuhren wir sehr oft nach Frankreich, wo man die Stämme stehend im Wald bebieten musste. Wir bohrten die Bäume am Boden an, um festzustellen: Haben sie einen Kern oder nicht. Mit Kern waren sie nahezu wertlos.“ 100 000 Euro hat der bisher teuerste Baum, den Groh gekauft hat, gekostet. Aber 10 000 oder 20 000 Euro pro Baum sind auch heute keine Seltenheit. Ein kapitalintensives Geschäft. Axel Groh: „Als Familienunternehmen haben wir im Laufe der Jahrzehnte einen enormen Bestand an Furnieren angesammelt, um jedem Interessenten das Gewünschte bieten zu können. Das sind Werte, die man nur über Kredite nicht finanzieren könnte.“
Das Furniergeschäft ist umkämpft. „Man braucht Rückgrat, man braucht Nerven und man muss den Markt kennen.“ Doch Schorn & Groh hat sich mittlerweile einen Namen gemacht – im höher- und höchstwertigen Bereich. Durch die enorme Auswahl kann fast jeder Kundenwunsch befriedigt werden. Außerdem: „Wir kennen unsere Kunden“, sagt Axel Groh, sodass er und seine Mitarbeiter vieles schon gezielt einkaufen. „Schreiner und Tischler, aber vor allem die Objekt- und Innenausbauer sind eine der wichtigsten Kundengruppen.“ Aber auch die Autoindustrie: Nicht nur Rolls-Royce oder Daimler statten ihre Limousinen mit echtem Wurzelfurnier aus.
Jachtbesitzer unter sich: Exklusivität ist ein Muss
Für außergewöhnliche Objekte wurde die Exklusiv-Kollektion One-of-a-Kind geschaffen: Besonders individuelle, charaktervoll gemaserte Stämme werden hierfür zu hochwertigstem Furnier verarbeitet. Wie es dazu kam? Die Geschichte erzählt Axel Groh: „Zwei Luxus-Jachten lagen nebeneinander im Hafen von St. Tropez. Der eine Jachtbesitzer lud den anderen in seinen Salon ein. Als dieser den Raum betritt, bleibt im quasi die Spucke weg: Der Salon ist so gut wie identisch mit seinem eigenen. Vogelaugenahorn aus Kanada, soweit das Auge reicht. Erbost ruft er seinen Jachtbauer an: „… und ich dachte, ich hätte etwas Exklusives. Ich lasse sofort alles herausreißen.“ Die Stämme der Premium-Kollektion von One-of-a-Kind werden ausschließlich komplett angeboten. Hier kann der Kunde nur den gesamten Stamm erwerben, hat damit aber auch die Sicherheit, dass es dieses Furnier nur einmal gibt.
One-of-a-Kind-Select ist geeignet für Projekte, die kleinere Materialmengen erfordern. Select-Furniere können ab einer Menge von 100 m² geordert werden.
Innovative Produkte, die leicht zu verarbeiten sind
Mit Innovationen will das Unternehmen sich weiter vom Massenmarkt abheben. „Mit Furnier kann man heute viel mehr machen als früher“, sagt Liljana Groh, die das Marketing betreut. Das liegt auch an den Produkten von Schorn & Groh. „ fleece’n’flex“ und „Easiwood“ sind vlieskaschierte Furniere, die sich leicht verarbeiten und sogar biegen lassen. Selbst Maserfurniere sind so vollkommen glatt und problemlos zu verarbeiten. „Easiwood“ ist als Standardprodukt auch blattweise in 14 verschiedenen Varianten und FSC-zertifiziert erhältlich.
„fleece’n’fex“-Furniere werden auf Kundenwunsch vlieskaschiert, ganz individuell mit unterschiedlichen Klebstoffen, Vliesen und Oberflächen.
Das neueste Produkt ist jetzt Falt-Furnier (siehe BM 12/11, Seite 22).
Die Kunden wollen die Furniere sehen und anfassen
Der Firmensitz ist in Karlsruhe. Daneben gibt es Niederlassungen in Jettingen-Scheppach, Ehrenkirchen und Eschelbronn. Zudem Vertriebsagenturen weltweit – Schorn & Groh vertreibt in 80 Länder. Zwar gibt es einen Online-Shop, doch 90 Prozent der Kunden schauen sich die Furniere immer noch vor Ort an. Zwar werden die Furniere jetzt auch sukzessive fotografisch erfasst, doch diene das nur dazu, den potenziellen Kunden Sicherheit zu geben. „Wir halten immer, was wir versprechen. Aber im internationalen Geschäft ist das heutzutage eine Seltenheit.“
Die Produktion im Furnierwerk Rheinfelden/Schweiz wurde 2007 aufgelöst. „Der logistische Aufwand war einfach zu groß. Heute lassen wir dafür an bis zu zehn Standorten weltweit Furniere herstellen..“
Die Arbeit von Axel Groh hat sich im Laufe der Jahre geändert. Inzwischen sitzt der „Waldläufer“ auch viel im Büro. Er trägt – zusammen mit Rolf Loose-Leonhardt – die Verantwortung für 85 Mitarbeiter. „Wir arbeiten alle sehr eng zusammen. Ein sogenannter Taxeur beispielsweise – er beurteilt die Bäume und entscheidet über die Verwendung – trägt enorme Verantwortung. Das Wissen über Bäume und Holz wird seit über 50 Jahren gepflegt und von erfahrenen an jüngere Kollegen weitergegeben.“
Heute konzentriert sich das Unternehmen vor allen Dingen auf den Vertrieb und die Weiterentwicklung der Produkte. ■
Schorn & Groh GmbH
76139 Karlsruhe
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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