1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Praxis- und Kollegentipps » Zu Gast beim Kollegen »

Ein Multitalent

Hans-Martin Leskovsek konstruiert Leichtbauplatten
Ein Multitalent

Hans-Martin Leskovsek, Tischlermeisters aus Rheda-Wiedenbrück, hat eine Leichtbauplatte selbst entwickelt. Kern ist die Rietberger Faserplatte, kurz Riefa. Das Ergebnis: ein echtes Multitalent– schallabsorbierend, wärmedämmend und ganz nachhaltig.

Autor: Jens Südmeier

Vor Hans-Martin Leskovsek liegt eine rund ein mal drei Meter große Platte, zwei Zentimeter stark und mit Sperrholz belegt. Er greift sie mit einer Hand und stemmt sie nach oben. Dass das so einfach möglich ist, liegt nicht etwa an der enormen Muskelkraft des Tischlermeisters, sondern vielmehr an dem geringen Gewicht der Platte. Dabei ist das von ihm konstruierte Leichtgewicht ein wahres Multitalent: Es absorbiert Schall, bietet guten Wärmeschutz und besteht zudem vollständig aus Naturprodukten. Das Geheimnis dieser Leichtbauplatte liegt in ihrem Kern. Er besteht aus der sogenannten Rietberger Faserplatte, kurz Riefa. Ursprünglich für den industriellen Türenbau entwickelt, dient die aus natürlichen Fasern, mineralischen Bestandteilen und Getreideprodukten bestehende Platte Hans-Martin Leskovsek als Ausgangsmaterial für seine Leichtbauplatten.

Platten für das Tischlerhandwerk
2008 stieß der Tischlermeister eher zufällig auf die Riefa-Platte und war sofort begeistert. Sein Ziel: aus dem Riefa-Faserkern eine für das Tischlerhandwerk geeignete Platte herzustellen. „Ich habe lange mit Klebern und verschiedenen Pressdrücken experimentiert, bis ich schließlich mit dem Ergebnis rundum zufrieden war“, sagt der 49-Jährige. „Jetzt presse ich Furnierdecks in verschiedenen Holzarten, aber auch MDF- und HDF-Decks sowie HPL-Beschichtungen auf den Kern.“
Sein Einsatz hat sich gelohnt: Selbst die fertig furnierten Platten, die ab einer Stärke von 16 mm erhältlich sind, sind nahezu federleicht. Das spezifische Gewicht des Riefa-Kerns liegt bei rund 220 kg pro m3. Die Platten wiegen nur etwa die Hälfte einer gleich große Spanplatte. Hinzu kommen sehr gute Eigenschaften in den Bereichen sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz sowie Schallabsorption. „Auf Wunsch lassen sich die Platten auch brandschutzgeeignet herstellen“, sagt Hans-Martin Leskovsek und nennt einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Leichtbauplatten: „Verschraubungen halten hier viel besser, da ich in individueller Fertigung an bestimmten Stellen Holzverstärkungen einbringen kann.“
Trennwände und Schiebetüren
In diversen Innenausbau-Projekten hat der Tischlermeister seine Platten bereits eingesetzt. In einem Einfamilienhaus hat er zum Beispiel Schiebetürelemente hergestellt. „Obwohl diese Elemente deckenhoch und weit über einen Meter breit waren, habe ich sie ganz alleine eingebaut. Das wäre mit herkömmlichem Material unmöglich gewesen.“ Bei einem anderen Projekt waren vor allem die schallschützenden Eigenschaften der Riefa-Leichtbauplatte gefragt: Bei einem DJ aus Bielefeld, der mit Mutter und Großmutter in einem Haus lebt, sollte eine möglichst dünne Trennwand für Ruhe sorgen. Mit sieben Zentimeter starken Platten hat Hans-Martin Leskovsek einen Bereich geschaffen, in dem CDs ungestört zur Probe gehört werden können. Für Hans-Martin Leskovsek steht derweil schon das nächste Projekt auf dem Programm. „Diesmal geht es um den Bau einer Akustikdecke“, sagt der 49-Jährige. Das Besondere: „Die Dame, für die wir den Innenausbau machen, ist Allergikerin. In diesem Fall ist also vor allem die gute gesundheitliche und ökologische Verträglichkeit der Platte gefragt.“
Kosten und Kräfte sparen
„Die Möglichkeiten, die die Leichtbauplatte bietet, sind vielfältig“, sagt der Tischler- meister. „Denkbar sind beispielsweise schallisolierende Türen, die sich mit normalen Bändern kostengünstig montieren lassen.“
Leichte und trotzdem stabile Möbel machen es – gerade für ältere Menschen – einfacher, wenn es darum geht, mal ein Teil zu verrücken. Zu guter Letzt spart ein geringeres Gewicht beim Transport nicht nur Kosten, sondern schont auch die Kräfte derer, die sie tragen und montieren müssen.
Hans-Martin Leskovsek feierte im vergangenen Jahr 20-jähriges Jubiläum. In seiner rund 230 Quadratmeter großen Werkstatt in Rheda-Wiedenbrück produziert er gemeinsam mit einem Auszubildenden überwiegend Möbel und Innenausbauten für den privaten Bereich. Mit der Riefa-Leichtbauplatte möchte sich der Tischlermeister ein zusätzliches Standbein aufbauen. I
Tischlerei Leskovsek GmbH
33378 Rheda-Wiedenbrück

Statement „Der Leichtbau wird sich durchsetzen“

„Der Leichtbau wird sich als wichtiges Element in unserer Branche weiter durchsetzen. Er eröffnet ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem werden Qualitäten wie Wärmedämmung, Schallschutz und gute Akustik immer stärker nachgefragt.“
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de