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Tischlermeister Felix Osbelt setzt auf nachwachsende Ressourcen – auch bei seiner Fräse

Tischlermeister Felix Osbelt setzt auf nachwachsende Ressourcen – auch bei seiner Fräse
Faible für eine Fräse

Nachhaltigkeit beginnt für Felix Osbelt und sein Team bereits bei der Auswahl des Holzes – und hört beim Einsatz einer CNC noch lange nicht auf. In seiner 2018 auf der Schwäbischen Alb in Straßberg gegründeten Holzwerkstatt erledigt eine CNC-Holzfräse mit kleinem ökologischem Fußabdruck Nesting und vieles mehr.

Christian R. Gülde

Bei der Planung, dem Design, der Herstellung und schließlich der Montage hochwertiger Einrichtungsunikate und Gegenstände für jeden Wohnbereich haben es die acht Mitarbeiter, darunter drei Auszubildende, von Osbelts Meisterbetrieb überwiegend mit hochwertigen Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu tun. So findet sich in seiner lichtdurchfluteten, geräumigen Werkstatt auch eine eigene Trockenkammer, in der die meist heimischen Hölzer für die Weiterverarbeitung vorbereitet werden. „Wir legen großen Wert auf eine gesundheitsverträgliche Behandlung aller von uns verwendeten Materialien“, erklärt Osbelt und liefert gleich den Grund dafür mit, der zwar einleuchtend, aber immer noch keine Selbstverständlichkeit ist: „Wir wollen Qualitätsmöbel und Wohnräume fertigen, die nicht nur ein gesundes Wohnumfeld garantieren, sondern auch unsere Umwelt schonen. Und da gehört nachhaltiges Wirtschaften genauso dazu wie eine gesundheitsverträgliche Oberflächenbehandlung.“

Vom Schreiner für den Schreiner

Osbelt und sein junges, engagiertes Team gehören somit zu einer Generation, die statt auf Millioneninvestitionen auf gesundes Wachstum setzt, Nachhaltigkeit nicht nur als Verkaufsargument sieht und gleichzeitig genug Know-how hat, um Verantwortung sowohl für den eigenen ökologischen Fußabdruck als auch die Qualität der gefertigten Produkte zu übernehmen. Wer so denkt und handelt, der erkennt in der vom Schreinermeister Burkhard Bessler entwickelten CNC-Holzfräse viel Potenzial. „Was als erstes auffällt: Man spürt, dass sie von einem Schreiner für Schreiner gemacht ist“, so Osbelt, „also von jemandem, der weiß, dass man gerade beim Einstieg in den Bereich CNC von einer kostengünstigen, schnell zu begreifenden, aber vielseitig einsetzbaren Maschine profitiert.“

Speziell für Nesting-Anwendungen

Bei der Entwicklung der CNC-Holzfräse, die über das Händlernetzwerk der Gewema AG vertrieben wird, hatte Bessler vor allem Nesting-Anwendungen im Blick. Für optimale Materialausnutzung, kurze Rüstzeiten und geringe Emissionswerte sorgt das sogenannte „1-Fräser-Prinzip“. Die torsionsfeste Kastenbauweise sowie das Verfüllen des Untergestells mit Polymerbeton tragen zur Präzision der Holzfräse bei wie auch das Gantry-Antriebssystem mit einer Kombination aus Zahnstangen, Planetengetriebe und Profilführungen auf der X- und Y-Achse sowie einer Kugelumlaufspindel auf der Z-Achse. „Dazu kommt, dass die Holzfräse nahezu wartungsfrei ist“, ergänzt Osbelt.


Osbelt auf BM-TV


Macht alles mit, macht alles gut

Trotz der überzeugenden Argumente für die CNC-Holzfräse war Osbelt zunächst skeptisch, ob eine Maschine, die überwiegend aus zertifizierten Koskisen-Platten besteht, für präzise Ergebnisse stabil genug ist. „Zum ersten Mal in Aktion gesehen habe ich die CNC-Holzfräse auf einer Hausmesse von meinem Maschinenhändler Rauscher & Reyhing“, erinnert sich Osbelt. „Und ich war überrascht, wie gut sie arbeitet und welche Qualität die mit ihr gefertigten Teile aufweisen. Wir haben die CNC-Holzfräse jetzt seit rund zweieinhalb Jahren im Einsatz und machen fast alles mit ihr: Vom Platten- und Korpusbau über das Fräsen von Massivholztischen und alle möglichen Einlassungen bis hin zu Gravuren in Massivholz – im Grunde alles, was bei uns anfällt, und was man mit einer normalen CNC auch machen würde. Und selbst wenn wir irgendwann in eine 5-Achs-CNC investieren, würde ich die CNC-Holzfräse bestimmt trotzdem behalten. Vor allem, weil das Nesting bei der Plattenbearbeitung super ist. Einfach die ganze Platte drauflegen, die Fräse starten und der Rest läuft von alleine. Und wir haben Zeit für andere Dinge.“

Schnell in alle Abläufe eingebunden

Einen weiteren Pluspunkt sieht Osbelt in der „Teamfähigkeit“ der CNC-Holzfräse: „Sie ist unkompliziert, sodass jeder schnell mit ihr zurechtkommt.“ Niemand muss Angst vor dem Einstieg in die Digitalisierung haben, wenn sie sich anwenderorientiert zeigt. Bei der CNC-Holzfräse werden einfach mit einer ins DXF-Format überführten Projektdatei und der leicht zu bedienenden CNC-Steuerungssoftware Beamicon2 aus den Werkstücken in kurzer Zeit komplexe Formen und Konturen herausgefräst, auf den Bruchteil eines Millimeters genau. Das Werkstück wird lediglich auf dem Frästisch am Nullpunkt ausgerichtet und fixiert, dann noch kurz das zum Projekt passende Werkzeug eingesetzt und die optimale Drehzahl eingestellt.

Ans Herz gewachsen

Natürlich tauchen dennoch manchmal Fragen auf – zum Workflow, zum Fräser, zum Material. Da hilft es, dass die Anwender der CNC-Holzfräse eine Art Community bilden, die beständig wächst und sich gegenseitig Tipps gibt. Und dann sind da ja auch noch Bessler und sein Team. „Der Kontakt zu ihnen ist einfach super“, sagt Osbelt. „Man erreicht immer jemanden, man bekommt schnell eine Antwort und wenn mal etwas kaputt geht, bekommen wir innerhalb weniger Tage Ersatz.“

Holzwerkstatt Felix Osbelt

72479 Straßberg

www.holzwerkstatt-osbelt.de


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Schreinermeister Burkhard Bessler: Er weiß, wie seine Kollegen ticken und worauf sie Wert legen.
Foto: Christian R. Gülde

Die CNC-Holzfräse

Eine Maschine, die sich teilweise selbst reproduzieren kann – diese ungewöhnliche Idee setzten Schreinermeister Burkhard Bessler und seine Frau Janina mit der von ihnen konstruierten CNC-Holzfräse um. Denn die wesentlichen Bestandteile jeder neuen CNC-Holzfräse werden auf einem der Vorgängermodelle im Gelsenkirchener Werk zugeschnitten. Aber die Besslers verfolgten noch eine andere Idee: „Wir wollten mit einem neuen Maschinenkonzept die Lücke schließen zwischen der einfachen Bedienbarkeit vertrauter Werkzeuge und den Möglichkeiten zeitgemäßer CNC-Bearbeitung“, so Bessler. Aus dem Wollen wurde Machen, inzwischen arbeiten weit mehr als 300 CNC-Holzfräsen bei Schreinern und Tischlern und in vielen anderen Branchen, von der Kunststoffverarbeitung bis zur Schalungstechnik. Denn die oft von Besslers Team individualisierten Holzbearbeitungsmaschinen auf der Grundlage größtenteils nachwachsender Werkstoffe sind nicht nur zuverlässig, sie überzeugen auch bei Präzision und Dynamik. Dazu kommen Faktoren wie Transportfähigkeit, Stellfläche, Einfachheit der Bedienung, ökologischer Fingerabdruck oder auch Anschaffungskosten, die für eine immer größer werdende Fangemeinde sorgen.

www.gewema-holzfraese.de

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Im Werk in Gelsenkirchen realisiert das junge CNC-Holzfraese-Team auch Sonderanfertigungen.
Foto: Christian R. Gülde

Guelde_Christian_BM_sw.jpgDer Autor

Christian Gülde ist Sprachwissenschaftler, arbeitete unter anderem beim NDR und bei Manufactum und leitet heute eine Kommunikationsagentur in Hannover.

www.wunderkind-communication.com

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