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Fensterbau deluxe

Korn setzt auf Alleinstellung im Premiumsegment
Fensterbau deluxe

Was haben Jon Bon Jovi, Tom Hanks, Jil Sander, Roman Abramowitsch und Claudia Schiffer gemeinsam? Sie schauen aus ihren Villen durch die Fenster des Spezialisten Korn aus Wedel/Hamburg. BM durfte sich exklusiv einen Eindruck verschaffen, was das Erfolgsgeheimnis dieses außergewöhnlichen Holzfensterbaubetriebes ist.

Autor: Stefan Kirchner

I Middletown, USA – eine herrschaftliche Villa erstreckt sich am Atlantischen Ozean. Schauspielerin Whoopi Goldberg ist zu Gast bei ihrem Freund Jon Bon Jovi. Durch das Fenster betrachten sie die seichten Wellen, als der Rockstar einen Knopf drückt und die gigantische Fensterfront wie von Geisterhand im Boden verschwinden lässt. Der Kinostar ist beeindruckt. Bringt sie diese buchstäblich „abgefahrene“ Technik doch noch näher zum Ozean. So geht Prestige! „Und genau das ist die beste Werbung für uns“, freut sich Wilhelm Korn, Geschäftsführer der Cornelius Korn GmbH und der Korn Windows & Doors GmbH, als er diese Anekdote erzählt. Denn er weiß: „An solche Kunden kommt man nur durch Empfehlungen oder über Architekten als Sprachrohr.“ Die einzigen Werbemittel, die das Unternehmen bereitstellt, sind Exposés von der Firma und ausführliche Referenzbroschüren der umgesetzten Bauten. Ganz selten bekommt Korn auch mal ein Objekt über Ausschreibungen. „Der Kundenkreis, den wir hauptsächlich bedienen, hat eine höhere Sensibilität und einen gewissen Anspruch. Rund 50 % der Kunden lernen wir persönlich kennen. Und ich muss sagen, dieses Klientel ist nicht für jeden geeignet“, berichtet Korn.

Große Architektennamen, wie Frank O‘Gehry, Prof. Kollhoff, David Chipperfield und Robert Stern und viele weitere, arbeiten Hand in Hand mit Korn zusammen. Dass sie das tun, liegt an der hohen Professionalität und das kontinuierlich seit rund 28 Jahren. „Wir probieren, den Architekten ein Rundum- Sorglos-Paket zu bieten, das sie sehr schätzen. Da wir uns im High-End-Fensterbereich bewegen, fertigen wir ausschließlich für Villen. Das macht uns zu Exoten“, erklärt Korn. Aber wie ist es dazu gekommen?
Eine Sprosse, die die Welt erobert
Im Jahre 1974 übernahm der Dipl.-Ing. (FH) Wilhelm Korn die Zehn-Mann-Tischlerei seines Vaters Cornelius Korn. Der gelernte Tischler, der schon immer eine hohe Affinität zur Gestaltung hatte, befasste sich in diesem Zeitraum intensiv mit der Symbiose von Design und Fenstertechnik. So kam es, dass er schöne und stilgerechte Fenster produzieren wollte, um alten Häusern wieder ein Lächeln in die Fassade zu zaubern. 1979 kam der heute bekannte Architekturbuchautor Holger Reiners auf Wilhelm Korn zu, weil er für eine Sanierung stilgerechte Fenster benötigte. Das war der Grundstein für eine neue Idee und ein Geheimnis des Erfolgs. Zusammen mit einem Glasermeister und dem Bauherrn sind die vier auf eine architektonische wie auch technische Neuheit gekommen, die heute noch in vielen Bereichen einen hohen Anklang findet: die „Sprosse 22“ – vier Jahre später von der Glasindustrie kopiert und heute besser bekannt als die „Wiener Sprosse“. „Dieses Produkt hat damals bei den Architekten großen Anklang gefunden. Mit Sprosse 22 konnten wir uns auch schon vor langer Zeit auf dem amerikanischen Markt erfolgreich etablieren“, erläutert Korn. Die schmalen Sprossen gehören heute weltweit zum Standardrepertoire der Fensterhersteller.
1981 erfolgte dann der Umzug in ein neues Produktionsgebäude mit einer Fläche von 3000 m2. Hierdurch konnte der Schwerpunkt der Fertigung auf hochwertige Holzfenster und -türen für den exklusiven Villenbau in Deutschland verlagert werden. Vier Jahre später erfolgte die erste Lieferung nach Amerika. Mit dem amerikanischen Partnerunternehmen, mit deutschstämmigen Wurzeln, ist es Korn gelungen, renommierte Architekten und anspruchsvolle Kunden von den Produkten zu überzeugen. 1998 wurde dann die Produktionsfläche auf 4300 m2 erweitert. 2004 gründete Wilhelm Korn die Vertriebsgesellschaft Korn Windows & Doors GmbH und baute zusätzlich noch Vertriebsstützpunkte in Marbella, Côte d´Azur, London und Moskau auf.
Aktuell plant der Betrieb eine erneute Produktionserweiterung und ein Bürohaus mit einer neuen Ausstellung. Heute beschäftigt Korn rund 57 Mitarbeiter, davon zwei Drittel in der Produktion. Das Unternehmen verfügt über keine eigenen Monteure, sondern arbeitet nur mit Partnerunternehmen vor Ort zusammen, die dem hohen Anspruch gerecht werden.
Höchste Qualität im Fokus der Fertigung
In der Cornelius Korn GmbH werden ausschließlich Holzfenster und -türen hergestellt. Die Fertigung ist auf die Struktur der Produkte genau ausgelegt. In diesem Jahr ist zudem die Erweiterung der Produktion durch Holz-Bronze-Fensterelemente vorgesehen. Die Bauelemente werden zu rund 90 % aus Sipo Mahagoni hergestellt. „Unsere Kanteln sind zwar doppelt so teuer, wegen der speziellen Qualität, aber wir setzen nur die besten Materialien ein – nur so können wir qualitativ hochwertige Produkte produzieren und dies sichert uns den Erfolg“, betont Korn.
Die Stämme kauft der Spezialist selber ein und lässt sie nach seinen Kriterien im Sägewerk weiter verarbeiten und lamellieren. Ab einer Fensterhöhe von 2,50 m werden Statikeinlagen in die Kanteln integriert. Somit können auch problemlos verzugsfreie Fenster von einer Höhe von bis zu drei Metern hergestellt werden. Das ganze Amerikageschäft läuft ausschließlich mit Sipo Mahagoni.
„Die größte Hebeschiebetüranlage, die wir gefertigt haben, misst 14,00 x 2,80 m. Das schwerste Element, das unsere Hallen verlassen hat, wog über eine Tonne“, berichtet Korn stolz. Alle Beschläge und Schwellen werden speziell für den Fensterbauer gefertigt. Auch die Beschläge der Siegenia-Gruppe sind besonders. Sie werden für den norddeutschen Fensterbetrieb mit einer Zink-Nickel-Beschichtung versehen. Laut Korn ist es nicht einfach, diese besonderen Materialien von den Zulieferern zu bekommen, aber das macht wahrscheinlich einen guten Teil des Erfolgsgeheimnisses aus.
Und das Thema Sicherheitstechnik spielt, im Gegensatz zum deutschen Markt, eine untergeordnete Rolle in seinem Kundenkreis. Viele benötigen keine hohe Widerstandsklasse oder durchschusshemmende Fenstersysteme, denn sie haben häufig einen privaten Personenschutz. Im Moment produzieren die Spezialisten beschusssichere Fenster für ein Objekt in Denver, Colorado und für ein Objekt in Moskau. Mit diesen Elementen wird aber nur ein begrenzter Bereich in der Fassade versehen. Architekten zeigen in den verschiedenen Ländern in puncto Sicherheit ein sehr unterschiedliches Interesse.
Neben den bekannten Fenstersystemen bietet Korn noch eine Spezialität – er fertigt Senkfronten an, die in der Branche ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Diese wurden in den 70er-Jahren erstmals verbaut. Dann sind sie für eine etwas längere Zeit vom Markt verschwunden, aber jetzt erleben sie eine Renaissance. Ein Zulieferbetrieb fertigt für das Fenstersystem den Antrieb und Rahmen, in den das Element später eingesetzt wird. „Klar, sind es immer noch Nischenprodukte, aber man muss sich auch absetzen von den üblichen Fensterherstellern. Und im Ausland ist man permanent mit Anbietern aus allen europäischen Ländern im Wettbewerb. Nur wenn man in der Lage ist, die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale seiner Produkte herauszustellen und zu erklären, hat man die Chance, einen auskömmlichen Preis zu erzielen“, erklärt Korn.
Ein Fenster besteht aus bis zu vier Ebenen: Außensonnenschutz, Insektenschutz, das Fenster an sich und die innere Beschattung. In der Vertriebsgesellschaft werden deshalb nicht nur die Fenster verkauft, sondern auch umfangreiches Zubehör wie z. B. Sonnen- und Insektenschutzprodukte und vieles mehr. Außerdem werden hochwertige Partnerprodukte in unterschiedlichen Materialausführungen angeboten. Zudem bietet das Unternehmen seinen Kunden auch Wartungsverträge an – was jeder zweite auch sehr gerne annimmt. Somit haben die Unternehmen rund 11 Mio. Euro im Jahr erwirtschaftet und das bei einem Exportanteil von rund 80 %.
Komplexität des Auslandsgeschäfts
Die Vertriebsgesellschaft Korn Windows & Doors wurde gegründet, weil der Betrieb das Deutschland- nicht mit dem USA-Geschäft vermischen wollte. Dadurch sind beide Firmen unabhängig voneinander und dies bietet Risikosicherheit. „Eigentlich haben wir in der Cornelius Korn nur zwei Kunden die Korn Windows & Doors und den Partnerbetrieb in Amerika“, betont Korn.
Das Unternehmen ist in vielen Ländern tätig und jedes hat so seine eigenen Vorschriften, was die Fenster angeht. Russland ist z. B. ein ganz spezieller Markt, aber er wird laut Korn auch immer besser oder, anders gesagt, demokratischer. Auch in London muss man sich bspw. intensiv mit den Denkmalschutzbestimmungen auseinandersetzen. Deshalb kann der Geschäftsführer dieses anspruchsvolle Marktsegment nicht wirklich empfehlen. Er hat schon einige Fensterbaubetriebe gesehen, die z. B. versucht haben, in Amerika Fuß zu fassen, aber die Situation vor Ort sehr unterschätzt haben – auch Korn hat reichlich Lehrgeld dafür bezahlt. „Es ist ein Fehler zu denken, man könnte mit einem normalen deutschen Fensterprodukt den USA-Markt von Florida bis Aspen, Colorado, beliefern. Durch die verschiedenen Klimazonen ergeben sich völlig unterschiedliche Anforderungen an die Konstruktion und an die Materialien. Und trotz der langen Markterfahrung ist es unumgänglich, die Systeme weiter zu optimieren. Eine Anpassung und Weiterentwicklung der Produkte an die sich ändernden Anforderungen wie Hurricane Approval, Oberflächenbeschichtungen, Konstruktionen, die völlig von der Norm abweichen usw., wird ein besonderes Augenmerk beigemessen. Eine weitere Hürde im Auslandsgeschäft sind die Sprachbarrieren, die man nicht unterschätzen sollte“, erklärt der Fensterbauer.
Das Produkt ist aber nur ein Teil der Leistung: Beratung, Werkplanung, Logistik, Montage sowie Wartung und Service müssen in diesem anspruchsvollen Markt ebenfalls von hoher Qualität sein. Hierfür hat Korn ein Top-Organisationssystem aufgestellt, das von engagierten Mitarbeitern umgesetzt wird. „Ein wesentliche Voraussetzung des Erfolgs ist auch die Belegschaft, die den hohen Qualitätsanspruch verinnerlicht hat“, lobt Korn. Nach seinen Erfahrungen können Fenster und Türen für den exklusiven Villenbau nur abgewickelt werden, wenn man ausschließlich für diesen Marktbereich fertigt. I
Korn Windows & Doors GmbH
22880 Wedel/Hamburg
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