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Körnung 16

Strukturieren mit der Breitbandschleifmaschine
Körnung 16

Die Tischlerei Alois Holitsch erzeugt mit sehr grobem Schleifkorn sehr interessante Struktureffekte wie Sägerau oder Gebürstet – und zwar auf einer ganz normalen Breitbandschleifmaschine

I Dass Alois Holitsch ein besonderer Tischler ist, merkt man spätestens, wenn man ihn in Tettnang-Hiltensweiler nahe dem Bodensee besucht. Vor der Tür parken vier Elektrofahrzeuge. Die Dächer der 5000 m2 großen Produktionshallen sind mit Fotovoltaikpaneelen zur Eigenstromversorgung gepflastert. Geheizt wird mit Biomasse: „Wir wollen unseren Kindern schon einmal sagen können, was wir zu einer besseren Umwelt beigetragen haben“, sagt Alois Holitsch dazu. „Tischler sind Tüftler“, lacht er. Seine Mitarbeiter scheint er überzeugt zu haben. Auch ihre Vorschläge, wie zum Beispiel den stromfressenden Hacker nur während der Pausen und am Wochenende laufen zu lassen, haben dem Unternehmen die Nominierung für den Baden-Württembergischen Umweltpreis eingetragen.

Aber man müsse sich darüber klar sein, dass das Ziel dabei nicht kurzfristiger wirtschaftlicher Profit sein könne, sondern eine langfristige Entwicklung. Mit einer Beschränkung auf drei Schienen – Raum, Fenster, Tür – erwirtschafte er zwar heute weniger Umsatz, aber deutlich höhere Erträge, erläutert Holitsch: „Der Weg in diese Nischen hat sich für uns ausgezahlt. Wir sind effizienter geworden.“
Verbrauchsreduzierung an erster Stelle
Effizienz scheint überhaupt eine Triebfeder
im Unternehmen zu sein. Das beginnt bei den sehr cleveren Eigenbau-Türwendern und hört bei Maschinen-Neuanschaffungen noch längst nicht auf: „Verbrauchsreduzierung steht an erster Stelle“, hält er fest. „So war auch beim Kauf der neuen Breitbandschleifmaschine entscheidend, dass sie energieeffizient ist und uns viele Möglichkeiten bietet.“
„Mich interessieren beim Maschinenkauf die Aspekte Wirtschaftlichkeit, mögliche Energieeinsparungen und vor allem: Kann ich damit ein neues Produkt fertigen? Mit diesen Fragen landet man fast schon zwangsläufig bei Kündig“, so Holitsch trocken.
Eine gewisse Begeisterung kann er nicht verhehlen: „Das ist nicht nur solider Maschinenbau, sondern die Maschine hat mich auch in puncto Energieeffizienz voll überzeugt.“ Was ihn da so begeistert, gehört zur Grundausstattung und sollte heute eigentlich selbstverständlich sein. Eine Regelelektronik minimiert bei jeder Last den Verbrauch der Antriebsaggregate.
Üppige Vollausstattung
Seine Kündig Brilliant-4 1350-REEdH-L ist umfassend ausgestattet: 1350 mm Einlaufbreite, vier Aggregate mit Kalibrierwalze, Kombi- und Diagonalaggregat – beide mit Elektronikschleifschuh – und ein nachgeschaltetes Querbandaggregat. Hinzu kommt das Lackpaket mit stufenlos regelbarer Vorschub- und Schnittgeschwindigkeit. Bearbeitet werden damit universell Fenster, Haustürrohlinge, Türblätter und Möbelteile – vom Kalibrieren über Furnier- und Füllerschleifen bis zu Hochglanzarbeiten fällt alles an, erklärt Holitsch: „Der Breitband-Schleifmaschine kommt inzwischen eine Schlüsselrolle zu. Die Schleifergebnisse sind so gut, dass der Zwischenschliff bei lackierten Arbeiten nahezu überflüssig geworden ist. Oft reicht ein einzelner Lackauftrag.“
Das hatte unerwartete Auswirkungen auf die Belegschaft: „Unsere Mitarbeiter befürchteten anfänglich, dass sie eingespart werden, weil sich die Breitbandschleifmaschine als so effizient erwies. Es hat uns viel Mühe gekostet, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Immerhin verringerten sich die Schleifarbeitsstunden um fast 50 %. Die neue Maschine erlaubt uns, diese Mitarbeiter heute für anspruchsvollere und sinnvollere Tätigkeiten einzusetzen.“
Strukturieren mit der Breitband
Und wie war das nun mit seiner Frage: „Kann ich damit ein neues Produkt fertigen?“ Er hätte sägerau furnierte Platten benötigt, erzählt Holitsch. Die waren aber nicht lieferbar. Also habe er bei Gerald Krebs von Kündig nachgefragt, ob es keine Möglichkeit gebe, so etwas auf der Schleifmaschine herzustellen: „Er hat uns dann erklärt, dass so etwas schon gemacht wurde. Das üblicherweise sehr fein schleifende Querband wird dabei zweckentfremdet und mit einem extrem groben Schleifband zum Strukturieren verwendet. Da haben wir eigene Experimente angestellt und es funktionierte tatsächlich.“ Zunächst wird mit einem recht groben Längsband in Faserrichtung geschliffen, um die Maserung zu betonen.
Sägeriefen einer Bandsäge imitieren
Das Querbandaggregat wird mit der extrem groben Schleifbandkörnung 16 bestückt und so eingestellt, dass nur noch einzelne Schleifkörner quer zur Faser ritzen. Originalton Holitsch: „Das 16er-Band ist praktisch mit Kies bestreut.“ Tatsächlich könne er auf diese Weise den Effekt der Sägeriefen einer Bandsäge gut imitieren: „Auf normalen Platten mit 0,8-mm-Furnieren geht das bei dieser Maschine ohne Durchschleifen“, betont Holitsch. Seine Experimente hätten ihm mittlerweile eine ganze Palette neuer Oberflächen-Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet: „Mit der Kündig kann man sogar bürsten“, schmunzelt er. Die serienmäßige Schleifband-Körnungsfeinjustierung – mit der normalerweise eine Schleifgenauigkeit im Hundertstelbereich sichergestellt wird – lasse sich auch zur Steuerung dieses Effektes missbrauchen: „Das Schleifband muss nur grob genug sein …“ (cn/Quelle: Kündig) I
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