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Leistungskurse für Azubis

Tischlerinnung Rheinhessen will begabten jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten
Leistungskurse für Azubis

Als erste Handwerksinnung in Deutschland bietet die Tischlerinnung Rheinhessen „Leistungskurse“ für Auszubildende ab dem zweiten Lehrjahr an. Vorausgesetzt werden jedoch Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative. Die Seminare finden nämlich zum Teil außerhalb der Ausbildung statt – sechsmal, immer ganztägig, freitags und samstags.

Sechs Auszubildende haben in diesem Jahr die Chance genutzt und in ihrer Freizeit ein schickes Möbel entwickelt und gebaut: eine Relaxliege, bezogen mit edlem Filz in der neuen Tischler-Corporate-Design-Farbe: Orange.

Die sechs Wochenendtermine sind zwar einerseits in sich abgeschlossen, andererseits aber bauen sie aufeinander auf. Verbindendes Element ist das gemeinsam entwickelte und realisierte Projekt, wie in diesem Fall die Liege. Zuerst vermittelte ein Industriedesigner gestalterische Grundlagen und Entwurfszeichnen. Anschließend vertiefen die Azubis die erlangten Kenntnisse, legen Materialkollagen an und entwerfen ein Möbelstück, welches die Grundlage für die Folgekurse ist. In den weiteren Kursen wird das entworfene Möbelstück in eine CAD-Werkzeichnung umgesetzt und mit einem Branchenprogramm kalkuliert und bearbeitet. Die abschließenden Kurse befassen sich mit der Programmierung einer CNC-Fräse und der Herstellung des Möbelstücks.
Zwar können die Kurse einzeln gebucht werden, Ziel jedoch ist es, dass gemeinsam das komplette Projekt durchgeführt wird. „Dieses Programm soll weder die betriebliche noch die schulische Ausbildung ersetzen, sondern wird auf diese draufgesattelt“, erläutert Geschäftsführer Volker Hohenberg. „Es bietet die Möglichkeit, vertiefende Kenntnisse zu erlangen, um sich später besser auf dem Handwerksmarkt behaupten zu können.“ Die Qualifizierung setze Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative der Auszubildenden voraus, räumt der Tischlermeister ein. Doch auch das Engagement der Ausbildungsbetriebe sei gefragt. Sie stellen die Azubis an den fraglichen Tagen frei. Zudem erfolgen die Abschlussarbeiten (Lackieren, Zusammenbau usw.) im Ausbildungsbetrieb.
„Um vor dem Hintergrund dramatisch sinkender Schülerzahlen gerade an den Haupt- und Realschulen auch in Zukunft unser Handwerk wettbewerbsfähig zu halten, müssen wir nicht nur qualifiziert ausbilden, sondern leistungsfähigen jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten“, betont Richard Försch, Obermeister der Innung Rheinhessen.
Die Besten sollen bleiben
„Es nützt uns nichts, wenn die guten Prüfungsabsolventen auf weiterführende Schulen oder ins Studium abwandern. Wir brauchen motivierte Fachkräfte, die den Kunden mit kreativen Ideen individuelle Lösungen anbieten.“ „Das war wirklich eine ganz tolle Sache“, so Thorsten Hartmann, einer der Kursteilnehmer. „Ich habe in so kurzer Zeit noch nie so viel gelernt.“ Auch die Teilnehmerin Hanna Mohr war ganz begeistert, „von mir aus hätte es noch weiter gehen können“.
Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, spricht von einem „zukunftsweisenden Projekt“. „Diese Innung übernimmt mit ihrer herausragenden Initiative eine Pilotfunktion.“
Sponsoren gesucht
Damit kann man nach den ersten Erfahrungen sicherlich sagen: „Projekt geglückt.“ Richard Försch ist überzeugt: „An diesen Erfahrungen knüpfen wir an. Auch in diesem Ausbildungsjahr werden die Leistungskurse wieder angeboten.“ Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: „Unser größtes Problem ist im Augenblick, dass die hohen Kosten nicht auf die Ausbildungsbetriebe der Teilnehmer umgelegt werden können. Die derzeitigen Kursgebühren sind nicht annähernd kostendeckend. Vielleicht kommt ja bei der Politik doch noch die große Einsicht, und man fördert unsere Initiative. Im Augenblick suchen wir dringend nach Sponsoren.“
Schon gestartet
Inzwischen sind die neuen Kurse der Leistungsstufe schon gestartet. Im Fokus der Gruppe steht in diesem Jahr ein Stummer Diener. Die fertigen Arbeiten werden im Rahmen der Freisprechungsfeier 2012 der Öffentlichkeit präsentiert. Man darf gespannt sein. (Volker Hohenberg) ■
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