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Nicht kleckern, nicht klotzen, mehr Wagen!

Tischlermeister Sebastian Pfeil sorgt mit seiner Firma „Rolling Homes“ für Bewegung
Nicht kleckern, nicht klotzen, mehr Wagen!

Klein- und Minihäuser, die sogenannten Tiny Houses, sind so angesagt, dass sie sogar in den jede Woche neu entstehenden Welten einer Kaffeerösterei auftauchten. Peter Lustig, dem hierzulande wohl immer noch bekanntesten Wohnminimalisten, waren solche schnelllebigen Trends fremd. Aber was Sebastian Pfeil mit seinem Team nachhaltig auf die Räder stellt, hätte ihm sicher gefallen.

Christian Gülde

In den 1980er-Jahren, lange bevor der Begriff „Tiny House“ in Deutschland populär wurde, zeigte uns der Hauptdarsteller der Kinder-
fernsehsendung Löwenzahn, wie wenig Fläche der Mensch zum Wohnen braucht. Vor allem, wenn das Raumkonzept stimmt. Und weder Partnerin noch Kinder mit unter dem Dach der Minimalunterkunft wohnen, die im Fall von Peter Lustig ein umgebauter alter Bauwagen mit wegweisender Roof-Top-Location war. Doch dass Tiny Houses nur etwas für zivilisationsmüde Einzelgänger sind, ist ebenso unwahr wie das hartnäckige Gerücht, Peter Lustig hätte keine Kinder gemocht.

Was für ein Zirkus!

Nicht nur aus ausgedienten Zirkuswagen schallt heute überall der Ruf: „Manege frei für eine neue Art des Wohnens!“ Auch modifizierte, mobile Unterkünfte von Bauarbeitern oder Hirten sowie – quasi als Gegenentwurf innerhalb des Trends – ausgesprochen luxuriös konstruierte Tiny-House-Modelle erobern die Herzen der meist urbanen Gesundschrumpfer. Downsizing ist ein Wachstumsmarkt – klingt paradox, ist es aber nicht. Und es ist auch in erster Linie keine moralisierende Fabel vom Verzicht, sondern eine fröhliche Erfolgsstory vom Zugewinn an Freiheit. Die Tiny-House-Experten des 2015 in Leipzig gegründeten Unternehmens Rolling Homes geben dafür das beste Beispiel: Ihre mobilen Wohnräume bieten auf bis zu 45 m² Fläche, der gemeinhin gültigen Obergrenze für Tiny Houses, viel Platz für komfortable Lösungen, die selbst den Ansprüchen einer Kleinfamilie genügen können. Als kleine, aber vollwertige Häuser konzipiert, überzeugen die Rolling Homes vor allem mit moderner Technik. Von der professionellen und sicheren Versorgung mit Wasser, Gas und Strom über 15 cm starke, ökologisch gedämmte Außenwände bis hin zur Ausstattung mit modernen Smart-Home-Komponenten reicht das Spektrum der professionellen Handwerksarbeiten.

Schlagkräftiges Tiny-House-Team

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Siegfried Pfeil, der Betriebswirtschaftslehre studierte, führt Tischlermeister und Objektdesigner Sebastian Pfeil sein kleines, aber schlagkräftiges Rolling-Homes-Team, zu dem mehrere lokale Handwerker als Kooperationspartner und die vier Mitarbeiter Tobias Brand, Meike Haag, Helge Kurz und Leonie Würl gehören. Das Team sieht großes Potenzial bei mobilen Wohnräumen und ist deutschlandweit auf der Suche nach Partnern für den Wagenbau. „Interessierte Selbstständige und Tischlereien können sich gerne melden. Wir glauben fest daran, mit dem Wohnen – und auch Arbeiten – auf reduzierter Fläche, ein bewussteres, sozialeres und auch naturnäheres Leben führen zu können“, sagt Sebastian, der – wann immer es die Zeit zulässt – an seinem eigenen 12 m langen Wohntraum baut und bereits sein Büro in einem umgebauten Bauwagen auf dem Firmengelände hat.

Sein Bruder Siegfried, der für den organisatorischen Bereich zuständig ist und aktuell die Website des Unternehmens zu einem informativen Blog über mobile Wohnräume und autarkes Leben erweitert, betont noch einen weiteren Aspekt: „Immer mehr Menschen wollen jederzeit weiterziehen können und unabhängig bleiben, am besten mit den vertrauten, eigenen vier Wänden. Das sehen wir sehr deutlich an den Kunden, die zu uns kommen. Gleichzeitig wollen sie sich aber auf Dauer nicht mit 13 oder 14 m² zufriedengeben. Damit die gewünschte Mobilität auch langfristig gut funktioniert, sollte ausreichend Platz vorhanden sein – und diese Anforderung erfüllen unsere Rolling Homes mit ausziehbaren Erkern und einer Gesamtwohnfläche von bis zu 45 m² bestens.“


Rolling Homes Video-Porträt


Neubau oder Restaurierung

Wer sich für ein Rolling Home von den Brüdern Pfeil interessiert, muss zunächst eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Neubau? Oder Restaurierung eines alten Wagens? „Unsere Kunden können sich auf unserem neuen Firmengelände in Borsdorf bei Leipzig, wo wir seit Herbst 2018 unsere Werkstatt haben, aus einem wachsenden Angebot alter Wagen den aussuchen, der ihnen am besten gefällt oder auch einen bereits vorhandenen mitbringen“, erklärt Sebastian. „Wir restaurieren ihn dann nach den Vorgaben des Kunden von Grund auf, versuchen dabei aber so viel wie möglich von der alten Substanz zu erhalten. Schließlich steckt darin auch viel von dem Lebensgefühl, das man mit der Entscheidung für ein Rolling Home sucht.“ Die Leipziger rekonstruieren beispielsweise detailgetreu Eisenbeschläge und Bleiglasfenster, damit die Wagen – ohne ihren Charme zu verlieren – in neuem Glanz erstrahlen können. Im Vergleich zu den Restauierungen erlauben die individuellen Neuaufbauten mehr Komfort und Flexibilität. „Bereits bei den Maßen für das Fahrgestell sind unsere Kunden in die Entscheidung eingebunden. Bis zu 12 m lang und 3,4 m breit darf es sein, um es auf einem Tieflader oder mit einem Zugfahrzeug noch gut manövrieren zu können“, so Sebastian. „Wer Wert auf maximale Raumausnutzung und einen bequemen Einstieg legt, wählt am besten ein Tiefbettfahrgestell, das wir natürlich nach Kundenwunsch aufbereiten, verstärken, lackieren und mit Stauräumen versehen.“ Die Bandbreite möglicher Aufbauvarianten umfasst nahezu alles, was sich auf 12 x 3,4 m ausdenken lässt. Sebastian: „Wir fertigen als Neuaufbau beispielsweise traditionelle Runddach- sowie Oberlichtwagen, die als Retro-Wagen mit zeitgemäßem Interieur Moderne und Tradition verbinden. Als Tischlermeister und Objektdesigner sehe ich meine Aufgabe darin, Design, Material und Funktion im Interesse meiner Kunden optimal zu kombinieren – langlebig, mit einem geringen ökologischen Fußabdruck und mit außergewöhnlichen Hölzern wie Kernesche oder gestocktem Ahorn.“

Bei den Neubauten sind somit die Raumaufteilung sowie die Typen und die Anordnung von Türen und Fenstern frei wählbar, ebenso wie der Grad der Dämmung. Zudem können Raumhöhen bis 3,10 m realisiert werden. Auch die Sanitär-, Gas- und Elektroinstallation lässt sich so gestalten, dass Heizkörper, Lichtschalter, Steckdosen und vieles mehr dort sind, wo es der Kunde wünscht. „Gerne bauen wir auch individuelle Deko- und Raumelemente ein, beispielsweise Profilhölzer, gebogenes Holz oder indirekt beleuchtete Elemente“, so Sebastian.

Waldkindergarten, Sauna oder Messewagen

Die zahlreichen Möglichkeiten zur Individualisierung machen die Wagen der Leipziger auch für Anwendungen interessant, die über das Wohnen und Arbeiten hinausgehen. Sie können zum Beispiel ein hervorragender Standort für Waldkindergärten sein oder eine originelle Sauna, die man einfach beim nächsten Ausflug an einen See mitnimmt. Auch als mobile Event-Location taugen die Rolling Homes, davon können sich künftig die Nutzer eines von den Leipzigern zur Miete angebotenen Messewagens überzeugen. „Unsere 25 m² große ehemalige Schießbude mit abgetrenntem Ruheraum, 6 m langem Tresen, zwei illuminierten Glasvitrinen und einer werbewirksamen Fassade, die wir gern individualisieren, soll auf Veranstaltungen, Messen und Feiern das Interesse auf sich ziehen“, sagt Sebastian. Diese Schießbude wird sicher zum Volltreffer – nicht zum einzigen der zielstrebigen Leipziger.

Rolling Homes – Tischlerei Pfeil UG

04315 Leipzig

www.rollinghomes.de

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Der Autor

Christian Gülde ist Sprachwissenschaftler, arbeitete unter anderem beim NDR und bei Manufactum und leitet heute eine Kommunikationsagentur in Hannover.

www.wunderkind-communication.com

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