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Viel Raum für Inspirationen

Classen Design verbindet in der „ideenwerkstatt“ großzügige Ausstellungsräume mit Planungsbüros
Viel Raum für Inspirationen

„Die Leute wissen doch gar nicht, was ein Tischler alles herstellt“, meint Seniorchef Heribert Classen. Seit letzten Herbst zeigt er es ihnen: Die „ideenwerkstatt nordpark“ in Mönchengladbach bietet einen großen Showroom und Raum für Ideen – gewerbliche und private Kunden können bei der Möbelplanung aktiv mitwirken.

Dort wo Mitte des 19. Jahrhunderts schwer erziehbare Jungs von Nonnen auf den richtigen Weg gebracht wurden und später das Militär den Ton angab, herrscht heute eine lockere Atmosphäre. In dem denkmalgeschützten Gründerzeithaus können Tischlermeister, Architekten und Kunden gemeinsam ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Visionen entfalten. Auf einer 300 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche, verteilt auf zwei Ebenen, präsentiert Classen Design Mustermöbel, die die Bandbreite des Betriebes widerspiegeln: von der komplett eingerichteten Arztpraxis, über Büromöbel, Konferenzräume bis zu Küchen und Multifunktionsmöbel für den privaten Bereich.

Vor einem halben Jahr haben Heribert Classen und Sohn Dirk ihre „ideenwerkstatt nordpark“ mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. 500 Kunden, Gäste und interessierte Bürger feierten mit. Das Konzept, näher auf den Kunden zuzugehen, ist voll aufgegangen. Eigentlich ist es gewünscht, dass Besucher vorher einen Termin vereinbaren, aber Tischlermeister Reimund Ciemny hat sich daran gewöhnt, dass Kunden auch spontan anklingeln und den Showroom besichtigen wollen. Das ist auch kein Problem, denn die „ideenwerkstatt“ ist kein reiner Ausstellungsraum, sondern wird auch tatsächlich als Büro genutzt. Ciemny arbeitet in einem der Muster-Büros; Juniorchef Dirk Classen sitzt im Muster-Chefzimmer gleich nebenan; und Innenarchitekt Willi Theelen, der hauptsächlich den Kundenstamm Ärzte und Krankenhäuser betreut, hat passender Weise ein voll ausgestattetes Arztsprechzimmer als Büro.
Diese lebendige Bürosituation unterstreicht das Konzept der „ideenwerkstatt nordpark“, denn hier sollen nicht nur Einrichtungslösungen präsentiert werden, sondern Anregungen geliefert und Planungsprozesse in Gang gesetzt werden. „Die Planung und Entwicklung individueller Einrichtungslösungen ist unser Schwerpunkt“, sagt Geschäftsführer Dirk Classen.
Vielfältige Musterlösungen – real und digital
Die Kunden sehen sich zunächst die Möbel in der Ausstellung an und lassen sich dadurch inspirieren. Weitere Musterlösungen werden multimedial präsentiert: Es hängen Fotos an den Wänden, im Eingangsbereich läuft eine Diaschau und in einem kleinen Muster-Konferenzsaal können die Mitarbeiter den Kunden CAD-Planungen oder Fotodokumentationen auf einer Großleinwand zeigen. Besonders hilfreich sei die computergestützte Planung, sagt Reimund Ciemny, „dadurch können wir verschiedene Möglichkeiten durchspielen und miteinander vergleichen. Wir entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden – die aktiv in den Prozess einbezogen werden – ganz individuelle Raumkonzepte.“
Dass bei der Planung alle modernen EDV-Hilfsmittel einbezogen werden, sei heute selbstverständlich, findet Dirk Classen. Dennoch legt der gelernte Tischler und studierte Architekt auch Wert auf ganz konkretes haptisches und visuelles Erleben. Deswegen lassen sich die Ideen in der „ideenwerkstatt nordpark“ nicht nur virtuell ausprobieren: Die Kunden können mit verschiedenen Mustermaterialien experimentieren, Farbmuster wählen, verschiedene Oberflächenstrukturen kennen lernen und Echtholzmaterialien, Furniere, Glas oder unterschiedliche Beschläge und Griffe im wahrsten Sinne des Wortes begreifen sowie unterschiedliche Formen kreieren.
Dieses Prinzip der Bemusterung und der multimedialen Präsentation wurde im Kleinen schon im Jahr 2003 im Stammhaus im Ortsteil Rheindalen, rund fünf Kilometer entfernt von der heutigen „ideenwerkstatt“, in die Praxis umgesetzt. Auf diese Idee seien sie alle drei gemeinsam gekommen, sagt Seniorchef Heribert Classen – Ehefrau Irmgard, Sohn Dirk und er selbst. Die drei Geschäftsführer hielten es für wichtig, sich stärker nach außen zu präsentieren und den Kunden zu zeigen, welches Leistungsspektrum die Tischlerei Classen Design abdeckt. „Die Konkurrenz schläft ja auch nicht“, erklärt Heribert Classen und meint damit die großen Möbelhäuser, die ebenfalls versuchen, individuelle Lösungen anzubieten.
Innenausbau für Ärzte als Spezialisierung
Mit der Zeit gegangen ist Heribert Classen – der nicht nur den Meisterbrief besitzt, sondern auch per Fernstudium Innenarchitektur studiert hat – schon immer. Als er Mitte der 70er Jahre zusammen mit seiner Ehefrau den väterlichen Betrieb in Mönchengladbach im Ortsteil Rheindalen übernahm, war dieser auf Holzfenster, Innentüren, Treppen und Einbauschränke spezialisiert. Da in den Marktsegmenten Fenster, Türen und Treppen eine starke Konkurrenzsituation herrschte, verlagerte Heribert Classen die Produktion auf die Herstellung von Schränken, Raumteilern, Bank- und Büroausstattungen sowie Inneneinrichtungen für den privaten Bedarf. Hier liefen die Geschäfte gut und bis heute ist der Betrieb auf diesen Gebieten aktiv.
Den richtigen Riecher hatte der heutige Seniorchef auch 1986. Damals schuf er einen neuen Geschäftszweig: Unter dem Label „Praxis Design“ produziert der Betrieb seitdem bundesweit Praxiseinrichtungen für Ärzte und Freiberufler – von der Rezeption über Sprechzimmer, Laborräume bis zu Wartezimmern. Die Zimmer werden bis ins kleinste Detail geplant und ausgestattet: Der Schreibtisch des Arztes hat eine verjüngte Tischplatte, um Nähe zum Patienten herzustellen. Im Schrank ist selbstverständlich Platz für den Kittel und die Waschgelegenheit verschwindet diskret hinter einer Schranktür. Auch die richtige Bestuhlung und Beleuchtung oder Raumteiler und Accessoires wie Garderoben und Vitrinen werden mitgeliefert. Damit der Vertrieb bundesweit reibungslos funktioniert, besteht eine Kooperation mit zwei anderen Unternehmen.
„Wir bieten Komplettlösungen aus einer Hand an“, erklärt Dirk Classen, „immer mehr Kunden wünschen sich das.“ Nicht nur Ärzte schätzen es, wenn sie nicht zig verschiedene Geschäfte und Betriebe aussuchen müssen. Auch andere wichtige Kundengruppen wie Banken, Verwaltungen, Krankenhäuser oder Objektgewerbe wünschen die Beratung und Umsetzung aus einer Hand. Um dies gewährleisten zu können, arbeitet die Mönchengladbacher Tischlerei mit verschiedenen Partnerunternehmen zusammen und bietet auch zugekaufte Ware wie etwa Bürostühle und intelligente Lichtsysteme an. Einige Tischler-Produkte wie Türen, Fenster und Treppen werden zugekauft und beim Kunden montiert. Classen Design fertigt auch Aufträge für andere Tischlereien und beliefert sie zum Beispiel mit Systemschrankwänden.
Produziert wird in der Werkstatt am Stammhaus. Seit 1953 ist der Betrieb an der Broicher Straße in Mönchengladbach angesiedelt und kontinuierlich gewachsen. Mit 97 Quadratmetern hatte alles angefangen, heute befinden sich dort noch der Lack-Trockenraum und das Materiallager. Die Werkhallen erstrecken sich heute insgesamt über die zehnfache Fläche, damit moderne CNC- und CAD-gesteuerte Maschinen wie Bohr- und Fräscenter, Plattensägen, Leimmaschinen etc. Platz haben. Dank des modernen Maschinenparks kann die Tischlerei mit der Möbelindustrie Schritt halten. Dass auch in Zukunft weiter in die Technik investiert werden muss, ist Dirk Classen klar. Der 35-Jährige wird sich bald hauptsächlich um die Geschäfte kümmern, denn der 69-jährige Vater und seine Mutter wollen sich so langsam aus dem Tagesgeschäft zurückziehen.
Dass sie dem Sohn einen gut aufgestellten Betrieb übergeben, beruhigt sie. Aber Vater Heribert weiß auch, dass die Boom-Zeit, als die Aufträge vor allem aus der Ärzteschaft nur so ins Haus flatterten, jetzt vorbei ist. Doch der Sohn ist optimistisch und sieht die Gesundheitsreform auch als Chance: „Die Ärzte müssen sich jetzt im Wettbewerb stellen und Patienten als Kunden gewinnen.“ Eine individuelle, moderne und durchdachte Praxiseinrichtung könne ein Wettbewerbsfaktor sein, glaubt Dirk Classen. Deswegen will er die Akquise bei Ärzten und Krankenhäusern verstärken. Doch nicht nur dort will er stärker auf sich aufmerksam machen: Im Fokus hat er den Mittelstand, der mit maßgeschneiderten Lösungen aus einer Hand zufrieden gestellt werden soll.
„Werkstattgespräche“ mit kompetenten Referenten
Um neue Kunden zu gewinnen und Folgeaufträge von Stammkunden zu erhalten, setzt Dirk Classen auf ein gezieltes Marketing und auf Pressearbeit. Er nutzt zum Beispiel Mailingaktionen, schaltet Anzeigen, informiert die Presse und lässt den Internetauftritt durch eine Agentur professionell betreuen. „Es kommen immer häufiger konkrete Anfragen übers Internet“, sagt der Juniorchef. Die „ideenwerkstatt nordpark“ ist natürlich auch ein wichtiges Instrument. Um interessierte Kunden in die Ausstellungsräume „zu locken“, veranstaltet der Betrieb in loser Folge so genannte „Werkstattgespräche“. Kompetente Referenten informieren im Konferenzraum des Gründerzeithauses über branchenübergreifende Themen: beispielsweise über „die Zukunft der Arbeit“, über „Einzug und Sicherung von Forderungen“ oder demnächst über „Marketing für Ärzte“.
60 Prozent der Classen-Kundschaft stammt heute aus dem gewerblichen Bereich. Privatkunden kämen meist auf Empfehlung und oft ergäben sich auch Synergieeffekte durch gewerbliche Kunden: Der Freiberufler, der sich ein Büro ausstatten lässt, möchte vielleicht für zu Hause noch ein Bett, eine Küche oder einen Wohnzimmerschrank auf Maß gefertigt haben. Die „ideenwerkstatt“ präsentiert auf der unteren Ausstellungsebene Einrichtungslösungen für den privaten Bereich. Eines der Spezialgebiete von Classen Design sind Möbel für das „Wohnen auf kleinstem Raum. Die multifunktionalen Schrank- und Regalsysteme integrieren vom ausziehbaren Büroarbeitsplatz übers Bett bis zum Kleiderschrank alles in einem einzigen Möbelstück. Eine schicke Lösung für die etwas edlere Studentenbude, genauso wie für ein Kreuzfahrtschiff – die Multifunktionsmöbel würden von den unterschiedlichsten Kunden gekauft, sagt Dirk Classen. Innovativ und bodenständig zugleich wirkt der Juniorchef. Ihm ist vor der Zukunft nicht bange, denn er sieht sich im Vorteil gegenüber den Möbelhäusern: „Wir Tischler können ein Einrichtungskonzept für ein ganzes Haus anbieten, nicht nur für einen Raum. Wir sind wesentlich flexibler.“ Deswegen setzt der Betrieb weiterhin auf Komplettlösungen aus einer Hand, die auf individuelle Raumkonzepte zugeschnitten werden. Claudia Schneider
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