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Von Prototypen und Projekten

Donnerblitz Design: Handwerk, Design und ganz viel Köpfchen
Von Prototypen und Projekten

Es waren einmal ein Tischler und ein Zimmermann … die Geschichte hätte an sich schon viel Potenzial. Doch wenn die beiden noch Architektur und Management studieren, von kreativen Ideen nur so platzen und Meister des Netzwerkens sind, dann wird daraus eine fruchtbare Mischung. 20 Mitarbeiter aller gestalterischen Disziplinen arbeiten heute für Donnerblitzdesign.

Anna-Katharina Ledwa

Am Anfang der Erfolgsstory von „Donnerblitz Design“ steht ein imposanter Esstisch, der eine Geschichte erzählt. Gefertigt aus hundert Jahre altem Holz vom Dachstuhl des Münsteraner Doms. Die beiden Architekturstudenten Joke Eden und Henning Schoster retteten die alten Bretter vor dem Verbrennen und bauten stattdessen Möbel daraus – in der Tischlerei von Hennings Vater, der Firma Schoster.

Die Möbel mit Geschichte und Charakter fanden ihre Kunden und die beiden Freunde gründeten 2012 das Designstudio Donnerblitz Design – kurz „dbd“. Aus dem hundertjährigen Holz des Dachstuhls ist mittlerweile ein profitables Unternehmen herangewachsen. Der Großteil der Kunden kommt aus der Gastronomie. „Einer unserer ersten Aufträge war ein Club, den wir neu gestaltet haben“, erinnert sich Joke Eden gerne zurück. Gesamtkonzepte sind die Stärke der Designagentur. „Zuerst haben wir einen Tisch gebaut. Dann kam die Theke dazu und heute machen wir alles inklusive: Boden, Möbel, Wände.“ Hier kommen die Kunden aus ganz Deutschland, um den Service der Münsteraner in Anspruch zu nehmen.

24 Mitarbeiter an drei Standorten

Heute gehören 20 fest angestellte Mitarbeiter aller gestalterischen Disziplinen zum Unternehmen: Architekten, Tischler, Zimmerleute, Produktdesigner und Kommunikationsdesigner arbeiten Hand in Hand für die Kunden. Und das an gleich drei Standorten in Münster: im Showroom mit angegliederten Büros, in der Prototypenwerkstatt oder in der Tischlerei Schoster. „In Zeiten von Corona ist die räumliche Trennung viel wert“, sagt Joke Eden.

Ein großes Netzwerk an Zulieferern und Handwerkskollegen steht bereit, um es Henning, Joke und ihrem Team zu ermöglichen, den Kunden alles von A-Z zu bieten. „So muss sich der Gastronom oder Architekt zum Beispiel auch nicht um die Beschaffung der Gastrogeräte kümmern. Das bekommen sie von uns aus einer Hand.“ Gefertigt wird das meiste in der Werkstatt Schoster.

Das Besondere an den Entwürfen von dbd: Es wird viel Massivholz eingesetzt. Gerne auch in Kombination mit Stahl. Modern, jung und zeitlos. Die Entwürfe des Designteams sprechen für sich. Kunden wie Jägermeister zählen zu den langjährigen Partnern des Studios. „Wir waren bei mehr Café-Eröffnungen zu Gast als die meisten Gastronomen“, ergänzt Joke Eden schmunzelnd.

Aus Spitznamen wird der Firmenname

Aber woher kommt eigentlich der Firmenname? Ganz einfach: Blitz und Donner sind die Spitznamen der beiden Firmengründer: Blitz ist Joke, der Tischler und Architekt. Donner wird Henning genannt, der Zimmermann ist und Master of Business Administration. Damals waren beide noch mitten im Studium. „Ein Gewerbe ist schnell angemeldet und kostet nicht viel. Wir brauchten nur noch einen Namen, den wir aufs Papier schreiben konnten. Das war eine spontane Entscheidung“, erinnert sich Joke.

Werbung macht das junge Team – der Altersschnitt liegt bei unter 30 – fast ausschließlich über Social Media. Instagram und Facebook sind die wichtigsten Plattformen. „Darüber kommen auch etwa 30 bis 50 % der Neukunden“, sagt Joke Eden. „Wir legen Wert auf professionelle Fotos von Produkten und Projekten. Das wirkt.“

Entwürfe und Prototypen für Obi-Kunden

Ein weiterer Zweig von dbd sind seit 2014 die Selbstbaumöbel der Baumarktkette Obi „Obi Create“. Diese können Heimwerker mit Produkten aus dem Fachmarkt nachbauen. „Etwa 30 bis 40 Möbelentwürfe pro Jahr liefern wir zur Zeit. Inklusive Zeichnung, Produktfotos und Anleitung. 50 % unseres Teams arbeiten ausschließlich dafür“, erklärt Eden. Und auch das hat eher durch Zufall seinen Lauf genommen: Obi wollte etwas Neues. Das war 2014. Über einen Freund wurde Joke damit beauftragt. 250 Euro zahlte Obi damals dafür. Heute macht das Projekt die Hälfte des Unternehmensumsatzes aus. Zwei Tischler arbeiten ausschließlich am Bau der Prototypen in der eigenen Werkstatt. Das ist heute so. Die ersten Jahre der Selbstständigkeit haben die beiden zu zweit gestemmt. Erst 2015 kam der erste feste Mitarbeiter dazu. Gerade haben Henning und Joke das neue Shapertool bestellt, um Handverbindungen zuverlässig in Präzision ausführen und im Prototypenbau viel ausprobieren zu können. Darauf freuen sich alle Handwerker im Team.

Esstische, die online konfiguriert werden

Aktuell steht ein Projekt für Endkunden im Fokus. „Damit wollen wir mehr Privatkunden gewinnen“, erklärt Eden. Aktuell liegt der Anteil der Privatkunden lediglich bei 10 %. Die Arbeit ist spannend: Verschiedene Öle werden ausprobiert: Wie sehen sie aus und welche Oberflächen erweisen sich als langlebig? Welche neuen und interessanten Materialien gibt es, mit denen man experimentieren könnte? Ganz besondere Möbel sollen es werden. Echtes High End. „Es macht Spaß, mal wieder intensiv an einem hauseigenen Projekt zu arbeiten“, sagt Joke. Über hundert Entwürfe für Esstische liegen gerade auf den Schreibtischen der beiden. Dazu soll es einen Onlinekonfigurator mit angeschlossenem Shop geben. Produziert werden soll in Münster. Per Spedition wird dann nach ganz Deutschland und Österreich verschickt.

Visualisierung für Kollegen

Doch auch für Kollegen im Handwerk hat dbd etwas zu bieten: Gerne übernimmt das Team die 3D-Visualisierung für Tischler, die das ihren Kunden mit anbieten möchten, es aber nicht selbst erledigen können oder wollen. „Für uns ist das Alltag. Wir haben uns darauf spezialisiert“, erklärt Eden. Jedes ihrer Konzepte wird von dem jungen Team zuerst komplett am Computer durchgeplant. „So kann der Kunde vorab genau sehen, wie es am Ende aussieht“, betont der Inhaber. Und wenn er dann schlussendlich mit der Hand über die Oberfläche streicht, soll das Erlebnis perfekt sein.

Donnerblitz Design GmbH & Co. KG

48155 Münster

www.dbd-moebel.de


Die Autorin

Anna-Katharina Ledwa ist Tischlerin und Projektgestalterin (HWK), arbeitet als Gesellin in der AV und entwickelt nebenberuflich eigene Produkte.

www.annaledwa.de

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