Ein Haus da, wo andere sich vom Alltagsstress erholen, mitten in eine malerische Naturkulisse gebettet – das war der Wunsch der Familie Dreer. Jutta und Karl Dreer sind Geschäftsführer einer renommierten Schreinerei für exklusiven Innenausbau in der Nähe des Ammersees. Und hier steht auch das Haus, das zwar designorientiert aber auch ökologisch korrekt sein sollte.
Innen und außen spricht die Geometrie eine klare Sprache. Die reduzierte Ästhetik modernen Bauens mit Flachdach, Kubustürmen und klaren Grundformen repräsentiert die Sehnsucht nach Minimalismus und Symmetrie. Das Haus ist ein Holzhaus – aber keines im üblichen Sinne. Der komplette Rohbau wurde aus PEFC-zertifiziertem Kreuzlagenholz gefertigt. Dank einer 3-fach Isolierverglasung mit integriertem Sonnenschutz erreicht das Haus trotz großer Fensterfronten eine maximale Wärmedämmung und minimale Schallwerte. Es zählt zu den Niedrigenergiehäusern.
Im gesamten Haus großflächig zum Einsatz gekommen ist Mineralwerkstoff. Man findet ihn nahezu in jedem Detail des Hauses im Innen- aber auch im Außenbereich – von den Brüstungsverkleidungen über die Terrasse bis zum exklusiven Innenleben. Das „Hi-Macs-Haus“ taufte es Klöpferholz, der stolze Werkstoff-Lieferant. Nach der erfolgreichen Realisierung verschiedenster Hi-Macs-Projekte wuchs bei Karl Dreer die Überzeugung, die innovativen Eigenschaften sowie die edle Optik des Materials auch für seine privaten Hauspläne zu nutzen. So entstand ein absolutes Unikat in fachmännisch-perfekter Ausführung.
Die Räume sind großzügig mit einer Höhe von 2,80 m und wenigen Wänden konzipiert. Große Glasflächen erzielen eine helle, lichtdurchflutete Atmosphäre. Flächenbündige Wandpaneelen aus weiß lackiertem MDF dienen nicht nur der räumlichen Abtrennung, sondern bieten gleichzeitig Zutritt zu weiteren Räumen und Stauflächen. In gleichmäßigen Abständen öffnen sich, dank unsichtbaren Grifffugen, die riesigen lackierten Flächen wie große Flügeltüren und geben den Blick auf den Technikraum, Wandschränke und ein Gäste-WC frei.
Frei schwebender Esstisch
Den größten Teil der unteren Etage nehmen Küche, Essbereich und Sofalandschaft ein. Im Mittelpunkt steht der Esstisch: Mit einer Länge von 3,85 m und einer futuristisch anmutenden, freischwebenden Form ist er nicht nur Bindeglied zwischen dem Wohn- und Essbereich, sondern ein echtes Unikat. Entscheidend für die gestalterische Umsetzung war die Möglichkeit, Hi-Macs thermoplastisch zu verformen. Der riesige, 250 kg schwere Tisch besteht aus mehreren Elementen. Diese mussten in allen Ebenen so gefertigt werden, dass das Ergebnis am Ende wie ein großes, fugenloses Ganzes anmutet. Den Rahmen bildet eine Metall-konstruktion, damit der Tisch selbst über diese enorme Länge perfekt in der Waage steht.
In der Küche wird auf Purismus gesetzt: Die Hi-Macs-Fronten sind auf Gehrung gefräst, die Spüle nahtlos in die Arbeitsplatte integriert – edel, harmonisch und hygienisch. Im Mittelpunkt steht der 2,50 x 2,00 m große Küchenblock. Aus der Oberfläche wurden nur Aussparungen für das Cerankochfeld und die versenkbare Dunstabzugshaube gefräst. Diese Sonderanfertigung erlaubt es, mit nur einem Knopfdruck den Küchenblock in einen Monolithen zu verwandeln – ohne eine unschöne abgehängte Haube. Als farblicher Kontrast zu den weißen Mineralwerkstoff-Flächen wurde zusätzlich eloxiertes Aluminium für einige Fronten und die Rückwand eingesetzt.
Großzügiger Bad-Bereich
Im Obergeschoss verleihen Massivholzdielen aus Eiche den hohen weißen Wänden, den großen Glasflächen und dem weißen Interieur viel Wohnlichkeit.
Das große Bad zeichnet sich durch minimalistische Farb- und Interieurgestaltung aus. An der Wand zum Ankleidezimmer wurde ein 2,50 m langer Waschtisch aus Hi-Macs angebracht. Die Geradlinigkeit sowie die präzisen Kanten betonen den vorherrschenden Minimalismus. Ein überdimensionaler Spiegel mit indirekter Beleuchtung vollendet das Bild. Links vom Waschtisch wurde eine bodengleiche, nach hinten versetzte Dusche eingebaut. Wände und der Boden der Dusche sind komplett aus dem Mineralwerkstoff gefertigt. Selbst die angrenzende Sauna wurde vom Boden bis zur Decke aus Mineralwerkstoff realisiert – nur die Sitzbänke sind aus Espenholz.
Licht in allen Räumen
Das Thema Licht spielt in diesem Haus eine zentrale Rolle. Dank umfangreicher Glasflächen in beiden Etagen sind alle Räume tagsüber lichtdurchflutet und von einer natürlichen Helligkeit. Zudem wurde in die abgehängten Decken, die ohne eine Verbindung zu den Außenwänden frei im Raum hängen, in allen Räumen LED-Beleuchtung integriert. Die Strahler sind bündig in die Decke eingelassen. Auch das dimmbare Wohnraumlicht ist hinter Schattenfugen versteckt.
Die überdimensionale Eingangstür wird flankiert von zwei Fensterrahmen, die mit feststehenden Lamellen aus Mineralwerkstoff versehen sind. Auch das anthrazit-farbene Podest vor der Haustür wurde aus diesem Material gefertigt. Zudem wurden Brüstungsverkleidungen, Balkongeländer und Dacheinfassungen des gesamten Außenbereiches, von den Fensterbrücken bis zur Balkonummantelung, ebenfalls aus Mineralwerkstoff gefertigt. ■
Entwurf und Planung:
Architekturbüro Felix Bembé &
Sebastian Dellinger
Möbel- und Innenausbau:
Dreer GmbH
82399 Raisting
Mineralwerkstofflieferant:
Klöpferholz GmbH & Co. KG
17235 Neustrelitz
Fotos: www.wilhelmy-fotografie.de
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Meisterstück in Eiche und Mineralwerkstoff
