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BM-Interview mit Frank Schüssler und Christian Kiermeier, Werkstattleiter der Friedrich-Hecker-Schule in Sinsheim

BM-Interview mit Frank Schüssler und Christian Kiermeier, Werkstattleiter der Friedrich-Hecker-Schule in Sinsheim
»Wer gesund ist, der hat auch mehr Spaß am Arbeiten«

Seit einem Jahr ist ein Bankraum der Berufsschule an der Friedrich-Hecker-Schule in Sinsheim mit Arbeits- und Montagetischen vom Typ Ergoplan EP 1 von Beck ausgestattet. Ein guter Zeitpunkt, die beiden Werkstattleiter nach ihren Erfahrungen im Schulalltag zu befragen.

BM-Redakteur Lukas Petersen

BM: Was ist der größte Vorteil der neuen Arbeits- und Montagetische im Gegensatz zu herkömmlichen Hobelbänken?

Frank Schüssler: Wenn ich beide vergleiche, dann ist der größte Vorteil ganz klar: Die Montage- und Arbeitstische mit Hubeinrichtung lassen sich im Gegensatz zur einer herkömmlichen Hobelbank jederzeit individuell auf die gewünschte Körpergröße einstellen. Und das kann eine Person alleine und ohne Kraftaufwand. Außerdem lässt sich durch die einfache Höhenverstellung auch sehr schnell und flexibel auf unterschiedliche Montagearbeiten reagieren. Das führt dazu, dass die Schüler ihre Arbeit auch wirklich gerne ausführen, weil sie nicht so eine körperliche Belastung verspüren, wie wenn sie sich ständig Beugen müssten.

BM: Wie oft wird die Höhenverstellung im Arbeitsalltag benutzt?

Frank Schüssler: Meiner Beobachtung nach wird sie andauernd verwendet. Grund dafür ist, dass die zu erledigende Arbeit, die optimale Arbeitshöhe vorgibt. Wenn ich beispielsweise etwas säge, benötige ich eine ganz andere Arbeitshöhe, als bei Stemmarbeiten – je nachdem wie das Werkstück liegt und wo man es einspannt. Somit ist man ständig in Bewegung und nutzt dementsprechend oft die Höhenverstellung. Allerdings beobachte ich trotzdem, dass ein paar Schülern die zwei Schritte zum Pedal der Höhenverstellung zu weit sind, da sich das Pedal an der Seite der Hobelbank befindet. Wenn das Pedal also noch leichter zugänglich wäre, würde die Verstellung wahrscheinlich auch noch öfter benutzt werden.

BM: Welche Vorteile bietet die Arbeitsplatte und wie hat sich das in der Praxis bewährt?

Frank Schüssler: Durch die vielen Bohrungen, die über die gesamte Arbeitsplatte verteilt sind, in denen Bankhaken positioniert werden können, ergeben sich viel mehr Einspannbereiche als bei einer herkömmlichen Hobelbank. Somit lässt sich ein viel breiteres Spektrum an Möbelteilen auf dem Tisch verleimen – z. B. Korpuselemente. Außerdem bewähren sich die stabilen Bankzangen, die sich nicht verziehen und gleichlaufend sind. Was ich noch sehr gut finde ist, dass die Bankplatte keine Beilade hat. Dort sind sonst nur unnötig Kleinteile reingeflogen oder es wurde etwas aufbewahrt, was durch Überstehen beim Arbeiten gestört hat. Dementsprechend hat sich die Arbeitsplatte bei uns in der Schule sehr gut bewährt.


Hier geht’s zum Auftaktbeitrag

Richtig lernen: Werkstattleiter aus Sinsheim setzen auf höhenverstellbare Hobelbänke von Beck

Ergonomisches Duo

Es gibt viele Möglichkeiten, ergonomischer zu arbeiten – auch im Bankraum. In den Schreinerwerkstätten der Berufsschule an der Friedrich-Hecker-Schule in…

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BM: Schreiben, zeichnen und Co., alles, was man im Sitzen an einer herkömmlichen Hobelbank machen muss, ist irgendwie doof. Wie ist das mit den Ergoplan-Hubtischen?

Christian Kiermeier: Mit den neuen höhenverstellbaren Tischen können wir den Bankraum heute sogar als normalen Unterrichtsraum verwenden. Zum Beispiel um Klassenarbeiten zu schreiben oder die Schüler etwas ausfüllen lassen – das empfinde ich als großen Vorteil. Früher mussten die Schüler dazu unbequem stehen oder wir mussten in ein normales Klassenzimmer wechseln.

BM: Was haben sie gemacht, um den Freiraum im Tisch praktisch zu nutzen?

Frank Schüssler: Von vornherein klar, wir brauchen Platz, um Werkzeug aufzubewahren. Außerdem wollten wir personalisierte Arbeitsplätze, sodass jeder Schüler sich für seinen Arbeitsplatz und sein Werkzeug verantwortlich fühlt. Deswegen haben wir für jeden Arbeitsplatz einen eigenen abschließbaren Korpus gefertigt, indem ein sog. Tooltainer inkl. allem Handwerkzeug Platz findet. Der Platz im Tisch reicht dafür genau aus. Außerdem verkommt der Freiraum dadurch nicht zur Ablagefläche für Werkstücke und sonstige Dinge.

BM: Macht diese Art der Werkzeugaufbewahrung auch für andere Schulen und Schreinereien Sinn?

Christian Kiermeier: Die Werkzeugaufbewahrung ist ein sehr individuelles Thema. Das löst jede Schule für sich, da Schulen und natürlich auch Schreinereien ihre Werkzeuge ganz unterschiedlich aufbewahren. Wir haben jetzt ein kompaktes System, das für uns funktioniert, woanders sehen die Anforderung allerdings ganz anders aus. Da gibt allerdings auch Möglichkeiten, die der Hersteller anbietet. Z. B. Werkzeugunterschränke in verschiedenen Abmessungen aus Vollholz oder Multiplex.

BM: Warum ist Ergonomie schon in der Berufsschule ein wichtiges Thema?

Frank Schüssler: Weil dadurch die Gesundheit geschont wird und weil man somit mehr Spaß am Arbeiten hat. Die Arbeit ist einfach leichter und lässt sich flexibler gestalten.

Christian Kiermeier: Ich finde es wichtig, das Thema Ergonomie von Anfang an in das Bewusstsein der Schüler zu bekommen. Denn auch, wenn unsere Schüler das Thema im Moment noch verhältnismäßig wenig interessiert, weil sie jung sind und relativ wenig körperliche Probleme haben, wird es ihnen später zugutekommen, ergonomisch gearbeitet zu haben. Und wer im Handwerk arbeitet, bei dem entstehen meistens körperliche Probleme im Alter.

BM: Inwiefern ist es durch die höhenverstellbaren Hobelbänke einfacher an das Bewusstsein der Schüler zu appellieren, dass Ergonomie sehr wichtig ist?

Frank Schüssler: Alleine, dass ergonomische Produkte in der Berufsschule vorhanden sind, führt schon dazu, dass das Thema ins Bewusstsein der Schüler gerufen wird. Sie gehen damit um, lernen die Vorteile zu schätzen und tragen dieses Wissen natürlich auch in die Betriebe. Also was wir hier anbieten wollen, ist immer der Versuch der optimalen Lösung im Blick auf Ergonomie, auf Körperhaltung, auf Arbeitsbelastung, auf Gesundheitsschutz. Und es gibt einige Schüler, die das ihren Chefs erzählen und versuchen, sie davon zu überzeugen, dass ein ergonomischer Arbeitsplatz Sinn ergibt. Natürlich besteht das Problem, dass der Vorgesetzte am längeren Hebel sitzt und Schüler oft zu hören bekommen: „Das brauchst du nicht. Das ging schon immer so. Schiebt halt irgendetwas drunter. Stell dich nicht so an.“

BM: Wirken sich die höhenverstellbaren Arbeits- und Montagetische positiv auf die Köperhaltungen der Schüler aus?

Frank Schüssler: Auf jeden Fall! Die Hubtische unterstützen auf jeden Fall dabei, Fehlhaltungen von Schülern zu korrigieren. Vor allem unterstützen die Tische besonders große Schüler, die sich an herkömmlichen Hobelbänken meist extrem bücken mussten.

BM: Gibt es aus ihrer Sicht noch Verbesserungspotenzial an den Eroplan-Hubtischen?

Frank Schüssler: Wie schon erwähnt, wäre es praktischer, wenn der Hebel zum Höhenverstellen einfacher zu erreichen wäre und wenn es konfigurierbare Möglichkeiten zur Werkzeugaufbewahrung gäbe. Sonst ist uns nur aufgefallen, dass die Bankhaken in ein paar Löchern nach einiger Zeit nur schwer zu bewegen sind. Dafür bietet Beck jedoch eine schnelle und durchdachte Servicelösung an.

Die Fragen stellte BM-Redakteur Lukas Petersen.


Die Reinhold Beck Maschinenbau GmbH hat ebenfalls bei den beiden Schreinermeistern nachgefragt, wie sich die Hubtische vom Typ Ergoplan in der Praxis bewährt haben:

Quelle: Youtubekanal HOKUBEMA Maschinenbau GmbH

 

 

 

 

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