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Bullis Bruder

BM-Praxistest: VW Caddy Maxi TGI – günstig mit Erdgas
Bullis Bruder

Der Multivan ist beliebt, vielseitig einsetzbar und komfortabel – VW bietet ihn aber nicht zum Schnäppchenpreis. Preisgünstiger sieht es gerade jetzt beim etwas kleineren Caddy Maxi aus, der sich dank reduzierter Emissionen ebenfalls beliebt machen kann.

Thomas Dietrich

Ein Bulli? Toll, aber den kann ich mir nicht leisten! Während der vierjährigen Leasingzeit eines VW Multivan T6 ist dieser Satz oft gefallen. Doch wenn man keine hohe Zahlung für eine Allzweck-Ikone (mehr) leisten will, gehts komfortabel auch eine Nummer kleiner. Das zeigt der Praxistest. In vielen Fällen muss es kein Siebensitzer sein. Der übliche VW-Transporter oder der wertiger ausgestattete Multivan bietet (ohne hintere Sitze) ein Ladevolumen nahe 6 m3 – man kann oft mit weniger auskommen. Wenn man mit weniger Masse energieeffizienter unterwegs sein will, schwenkt man zu einem anderen VW-Nutzfahrzeug – dem Caddy in Langversion.

Fast das Ladevolumen des ersten Bullis

Der VW-Händler präsentiert meist etliche Caddy-Modelle in Normalgröße. Doch sollte man nach einem Caddy Maxi Ausschau halten, der um 47 cm länger ist. Diese Variante bietet gegenüber dem kurzen Radstand mit etwa 3 m3 Ladevolumen ein Plus von 850 l hinter den Vordersitzen. Das beeindruckt vor allem, wenn man nicht nur auf hinteren Sitzen Platz nimmt, sondern die Möglichkeit hat, die zweite bzw. dritte Sitzreihe mit wenigen Handgriffen auszubauen.

Übrigens: Der VW-Transporter T1 aus den Wirtschaftswunderjahren hatte mit 4,6 m³ nicht viel mehr Ladevolumen zur Verfügung als der Caddy Maxi von heute.

Noch wird Caddy Nr. 4 gebaut

Lässt sich die Größe des Caddy Maxi mit einer oder zwei hinteren Sitzreihen als ausreichend akzeptieren, bringt auch die schnelle Entscheidung für dieses Nutzfahrzeug Vorteile. Noch bis Juni soll die vierte Caddy-Generation individuell konfigurierbar bleiben. Danach wird sich die Produktion sukzessive auf den Nachfolger umstellen, der bereits im März vorgestellt wurde. Das Modell Nr. 5 wird aber frühestens zum Herbst 2020 bei den Händlern sein. Ob Kauf oder Leasing: Jetzt preist VW Nutzfahrzeuge die 2015 eingeführte Modellreihe zu Sonderkonditionen an. Das Plus-Paket ist der Schlüssel zu Optionen, die sich in den Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline beliebig erweitern lassen. Auch eine Tauschprämie für ein Altfahrzeug lässt sich mit einkalkulieren. Insgesamt kann das Preisniveau durchaus um ein Drittel niedriger liegen als beim Bulli.

TGI-Motor erreicht Effizienzklasse A

Zwei Benziner mit 75 kW/102 PS und 96 kW/ 131 PS sowie ein Zwei-Liter-Diesel in der Bandbreite von 75 kW/102 PS bis 110 kW/150 PS (allesamt mit Euro-6d-Temp-Zulassung) lassen wahrscheinlich keine Wünsche für eine passende Motorisierung offen – oder doch?

Auch hier fiel die Entscheidung nicht auf das, was der Händler im Showroom ausstellt. Vielmehr ist es die TGI-Variante, die VW auf Basis des 1,4-Liter-Ottomotors für den Erdgasbetrieb optimiert hat und die 81 kW/110 PS leistet – und das passabel.

Nichts erinnert mehr an den bollerigen Klang des ersten, etwas leistungsschwachen Erdgasmotors, der im Caddy vor vielen Jahren verbaut wurde. Der jetzt agierende Turbo mit seinen anerkannt geringen Emissionen und der Einstufung in die Effizienzklasse A hat die Schwächen früherer Entwicklungsstufen hinter sich gelassen.

Reichweite von 750 km möglich

Der Erdgasvorrat verteilt sich nicht wie beim normalen Caddy auf vier Stahltanks, sondern beim Maxi kommt ein fünfter hinzu. So lässt sich die getestete Reichweite von 600 um etwa 150 weitere Kilometer erhöhen. Mit dem Notvorrat von 13 l im Benzintank bleibt die Mobilität erhalten, eine der etwa 800 Erdgas-Tankstellen (in Deutschland) zu erreichen.

Starkes Angebot – schwache Nachfrage

Erdgasmotoren stellen eine sogenannte Brückentechnologie dar auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität der Zukunft. Wie kein anderer Hersteller hat VW in der Vergangenheit in Antriebe mit CNG (Compressed Natural Gas) investiert und einen hohen Status erreicht.

Das zeigt sich beim 1,5-Liter-CNG-Turbo, der jetzt im neuen Golf TGI zum Einsatz kommt und weitere Reduzierungen von Emissionen erzielt. Ab 2021 wird er im Caddy Nr. 5 für den leistungsstärksten Antrieb mit 90 kW/ 130 PS sorgen.

Wenn es auch keine Weiterentwicklung für CNG-Motoren mehr geben wird, wie die VW-Spitze verkündet hat, bleibt es bei dieser Top-Technik, von der sich über viele kommende Jahre hinweg profitieren lässt. Doch allen günstigen Emissionsmessungen und Kaufempfehlungen namhafter Organisationen zum Trotz hat der Erdgasmotor als alternativer Antrieb bislang nur eine recht begrenzte Anhängerschaft gefunden.


Der Autor

Thomas Dietrich, Fachjournalist aus
Solingen, berichtet im BM jeden Monat
über Neuheiten aus der Fuhrparkwelt.


Auf einen Blick

Stärken …

  • Bewährtes Fahrzeugkonzept basierend auf Pkw-Niveau
  • Großes Motorenangebot (Euro 6d Temp) mit zwei Benzinern, drei Dieseln und einem 1,4 Liter Erdgas-Turbo mit 81 kW/110 PS
  • Erdgas-Version Maxi TGI als 2,4-Tonner (zulässiges Gesamtgewicht) mit Nutzlast 744 kg
  • Erdgasreichweite beim Maxi ca. 750 km, Notreserve mit 13 l Benzin
  • Maxi-Version ist als 7-Sitzer ausgelegt mit Laderaum von ca. 0,53 m3, bei fünf Sitzen mit Laderaum 1,35 m3 und ohne hintere Sitze mit Laderaum 3,88 m3

… und Schwächen

  • Ab 120 km/h drängen sich Windgeräusche auf
  • Anhängevorrichtung beim TGI nur als max. 5-Sitzer möglich
  • Geöffnete Schiebetür rastet nicht sicher ein
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