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… bis Z wie Zitrone

Rothbucher ist Spezialist für Furniere und Fixmaße
… bis Z wie Zitrone

Er reist um die Welt, auf der Suche nach den besten Furnierstämmen. Herbert Rothbucher ist Experte, nur edle Hölzer wählt er aus. Zu Hause im bayrischen Edling entstehen daraus Furnierfixmaße – ganz nach Kundenwunsch in besonders hoher Qualität.

von Christine Speckner

Wenn Herbert Rothbucher das Wort „Holzfehler“ hört, verzieht er das Gesicht. „Warum soll denn ein Holz Fehler haben?“, fragt er kopfschüttelnd. „Für mich gibt’s nur holztypische Merkmale!“ Damit ist viel gesagt über den Furnierexperten, der 1986 die Firma Rothbucher Furniere gründete und in Bayern führend ist in Sachen Holzvielfalt, wie er sagt. „Wir bieten Schreinern und Tischlern Furniere aus über 90 Holzarten – wohlgemerkt: nicht Sortierungen“, präzisiert Rothbucher. Von A wie Akazie bis Z wie Zitrone ist manche Rarität dabei. Darunter Olive und Buchsbaum in Längen bis 2,4 m. Unter den Holzarten führt der Betrieb allein 15 verschiedene, sehr hochwertige Maserfurniere, wie etwa Eiben-Maser, Nussbaum-Maser und Rüster-Maser.

„Vor Kurzem hat bei uns ein Yachtbauer exquisite Maserfurniere geordert“, berichtet Karin Rothbucher. Die Frau von Herbert Rothbucher kümmert sich um Büro und Verkauf. Und wenn sie sagt, „wir haben Spitzenqualität im Haus“, dann wird man hellhörig. Nur so ein Beispiel: Im Lager in Edling liegt ein Eibenstamm. Mit einer imposanten Länge von 3,80 m und einem Durchmesser von über 40 cm. Schönes Bild, grandioses Farbenspiel. „In dieser Qualität gibt es höchstens drei Stämme in ganz Europa“, sagt Herbert Rothbucher. „Und einer liegt bei mir.“

Spezialmaschinen für extralange Furniere

Seit der Gründung 1986 wuchs die Firma Rothbucher Furniere stetig. Heute beschäftigt sie acht Mitarbeiter. Früh stieg man ins amerikanische Eichengeschäft ein. Produziert seither Weißeichen-Furniere, Flach und Rift, amerikanischen Nussbaum, Cherry, Maple, Satin Nussbaum und weitere. 1996 bauten Rothbuchers eine neue, noch größere Lagerhalle für Furniere. Vor zwei Jahren entwickelte Juniorchef Benedikt Rothbucher dann mit der Herstellung von Furnier-Fixmaßen einen neuen Geschäftszweig. 350 000 Euro haben die Rothbuchers in Maschinen investiert. Als Furnierspezialisten setzen sie auf die moderne Anlagentechnik der Heinrich Kuper GmbH & Co. KG. Der Spezialanlagenbauer aus Nordrhein-Westfalen lieferte und montierte die fünf neuen Anlagen in kürzester Zeit.

„Der Maschinenpark ermöglicht uns eine perfekte Vorbereitung und Verarbeitung von Furnieren mit einer Länge von bis zu 4,30 m“, sagt der Juniorchef. „Auch unsere extralange Furniersäge ist etwas sehr Besonderes“, sagt der Juniorchef.

Angeboten werden Furnier-Fixmaße in den Stärken 0,6 mm, 0,9 mm, 1,4 mm und bis 2,4 mm. Auch Starkschnitte sind machbar. Beim Fügen der Starkschnitte von 1,4 mm und 2,4 mm übernimmt die KLM 470 von Kuper die Vorbeleimung. „Damit haben wir keinen Versatz bei der Verklebung der Furnierblätter“, erklärt Benedikt Rothbucher.

Einzigartige Furnierbilder

Beim Fügen der Blätter kann der Kunde zwischen unterschiedlichen Fügetechniken wählen: Die Furniere können geschoben, einfach oder auch doppelt gestürzt werden – ganz nach Kundenwunsch. Möglich sind auch geplankte Furnierflächen, bei denen in Farbe und Struktur unterschiedliche Furnierblätter zusammengesetzt werden. Zudem lassen sich unterschiedlich breite Furniere aneinanderfügen, ohne dass die Stapelreihenfolge berücksichtigt wird. So entsteht Massivholzcharakter.

Demnächst werden die beleimten Furnierpakete automatisch aufgefächert. „Die Kuper FFM 470 macht unsere Arbeit noch effizienter und genauer.“

Hochwertige Fugenverleimung

Eine weitere Besonderheit ist das Fügen extrabreiter Furnierblätter. Zum Einsatz kommt die neue Furnier-Zusammensetzmaschine FLI 1000 von Kuper. „Wir sind so aufgestellt, dass wir bis drei Meter Breite ohne Probleme fügen können“, sagt Herbert Rothbucher. Gefügt wird ohne Faden mit präzisem Leimabgabesystem. Das Beleimaggregat arbeitet mit einer fast waagerecht liegenden Leimscheibe, daher wird der Leim exakt aufgetragen. Ein Leimaustritt aus der Fuge ist ausgeschlossen. „Wir garantieren eine saubere Fuge“, betont Benedikt Rothbucher.

Nachdem die Furniere gefügt sind, übernimmt die Kuper EVB das Verstärken und Sichern der Stirnseiten und das saubere Besäumen. „Wir haben uns für diese Maschine entschieden, weil sie unseren Kunden eine hohe Maßgenauigkeit garantiert – auch bei breiten Furnierformaten. Die Furnierführung und der Einsatz von Blockwalzenmessern sorgen für einen genauen Besäumschnitt.

Große Auswahl, schneller Service

Zwei Drittel der Kunden kommen persönlich vorbei und suchen ihre Furniere aus. Gelegentlich bringen Schreiner gleich einen Architekten mit. Vorbeikommen kann man auch ohne Termin. Man kennt sich, Furnierkauf ist Vertrauenssache. Viele kaufen in der zweiten und dritten Generation, weil der Service stimmt: „Der Schreiner kann beim Zuschneiden und Fügen dabei sein und das Furnierbild so bestimmen, wie es sein Kunde möchte“, erklärt Karin Rothbucher.

Die Herstellung von Furnier-Fixmaßen dauert zwischen ein bis zwei Tagen und einer Woche – je nach Bestellmenge. Eine Mindestabnahme gibt es nicht. „Ob 4 m² oder 2000 m², das spielt keine Rolle“, so Benedikt Rothbucher. Die konfektionierte Ware wird etikettiert und im Lager auf Paletten gestapelt. „Qualität und Holzart, die der Kunde sucht, finden wir ruckzuck im PC und suchen mit ihm aus, was seinen Wünschen entspricht.“ Mithilfe der ausgefeilten Lagerlogistik kommt der Gabelstapler zügig an jede Palette.

Die meisten Bestellungen kommen aus Bayern. „Wir liefern aber auch bundesweit oder nach Österreich, Italien, USA und in die Ukraine“, so Karin Rothbucher. Schnelle Lieferzeiten der konfektionierten Ware werden garantiert, geliefert wird zum Teil in firmeneigenen Fahrzeugen. Bewährte Logistikpartner bringen die Ware auch weltweit per Lkw, Schiff oder Flugzeug ans Ziel. Wer die Furnierverarbeitung noch im eigenen Unternehmen macht, kann Furnierpakete in Edling auswählen und die Ware gleich mitnehmen.

Unter tausend Stämmen die Perlen finden

Der Mann kennt die Branche. Herbert Rothbucher ist nicht nur europaweit unterwegs, um Furnierstämme zu kaufen. Einen Großteil des Rundholzes kauft er persönlich in Amerika: amerikanischer Ahorn, Kirsch-, Nussbaum und Weißeiche. Dann legen die Rundholzhändler ihre Furnierstämme aus. „Ich suche zum Teil unter tausend Stämmen die wirklich furnierfähigen Stämme aus. Das sind nur zehn Prozent“, sagt er. Da ist sein gewaltiger Wissensvorsprung von Vorteil: Bereits als Kind hatte Herbert Rothbucher Furniere in der Hand. Sein Vater war Furnierhändler im Berchtesgadener Land. Anfang der 1960er-Jahre begann der Vater, Furniere aus einheimischen Holzarten zu produzieren und zu handeln. Weit über Bayern hinaus wurde er bekannt für eine Besonderheit: Er galt als der größte Produzent von Mooreiche-Furnieren – aus in Jahrtausenden schwarz oxydiertem Holz, ausgebaggert aus den Böden von Flussläufen und Kiesgruben.

Noch bessere Präsentation

Im Gespräch mit Familie Rothbucher ist viel Unternehmergeist zu spüren. Vater, Mutter und Sohn sind ein Team, das mit Innovationsfreude schon das nächste Projekt plant: 2018 wird sich die Firma räumlich vergrößern. Geplant ist ein Anbau mit 500 m², der Platz für Maschinen und einen Ausstellungsraum bietet. Benedikt Rothbucher ist viel bei Kunden unterwegs und weiß, was angesagt ist. „Man muss zeigen, was man hat“, sagt er. Die Ausstellung soll die Vielzahl der Holzarten und Qualitäten noch besser präsentieren. Der Kunde kann furnierte Platten begutachten. Mal mit Kern, mal mit Riegel, Noppen oder Blitzer. Herbert Rothbucher ist sich sicher: „Es wird eine Ausstellung, wie sie kaum einer in unserer Branche hat.“

Rothbucher Furniere GmbH

83533 Edling

www.rothbucher-furniere.de

Christine Speckner ist freie Journalistin und lebt bei Freiburg.

www.christine-speckner.de


Die Autorin

Christine Speckner ist freie Journalistin und lebt bei Freiburg.

www.christine-speckner.de

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