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Kerngeschäft Fenster

Altbauspezialisten Kramp & Kramp restaurieren fast alles
Kerngeschäft Fenster

In Deutschland gibt es derzeit rund zehn große Handwerksbetriebe mit zum Teil mehr als 100 Beschäftigten, die sich auf Komplettrestaurierungen – vom Keller bis zum Dach – von denkmalgeschützten Gebäuden spezialisiert haben. Die Altbauspezialisten Kramp & Kramp aus Lemgo gehören mit zu diesem Kreis. Wir fragten Inhaber Guido Kramp, der das Unternehmen mit seinem Bruder Andreas leitet, nach ihrem Erfolgskonzept.

Matthias Fischer

Bereits bei der Unternehmensgründung 1964 stand die Restaurierung im Fokus, auch wenn der Schwerpunkt anfangs bei Bau- und Maurerarbeiten lag. Dies änderte sich aber in den 1970er-Jahren, als eine örtliche Zimmerei und Tischlerei erworben werden konnte. In den 1990er-Jahren übernahmen Andreas Kramp, Baumeister und geprüfter Restaurator im Maurerhandwerk, sowie Guido Kramp, Tischlermeister und geprüfter Restaurator im Tischlerhandwerk, die beiden elterlichen Unternehmensteile und führten diese zu einem Betrieb zusammen. Durch die Fachkompetenz der beiden Brüder ist der Betrieb in der Lage, praktisch alle Restaurierungsarbeiten aus einer Hand anzubieten.

Heute liegt der Schwerpunkt allerdings klar im Bereich der Holzarbeiten. Etwa 50 % der eingehenden Aufträge beziehen sich auf Bauelemente, wobei die Restaurierung von Türen hier nur einen geringen Anteil von etwa 2 bis 3 % hat. Dachstühle und Zimmerarbeiten machen rund 15 % aus, Maler- und Lackiererarbeiten etwa 10 % und Stein- und Maurerarbeiten machen einen Anteil von gut 25 % aus.

„Wir sind Althausspezialisten. Oder mit anderen Worten: Wir sind zu 100 % in der Althaussanierung und Denkmalpflege tätig. Allein im Denkmalschutz sind heute etwa 85 % unserer Aufträge angesiedelt“, erläutert Guido Kramp.

Qualifizierte Mitarbeiter

Dies stellt natürlich besondere Anforderungen an die Beschäftigten, denn historische Gebäude zu erhalten, zu sanieren oder auch zu renovieren, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. So sind bei Kramp & Kramp allein sechs Restauratoren im Handwerk und elf Techniker für die Denkmalpflege angestellt. Viele der weiteren Fachkräfte verfügen über eine Meisterausbildung. Natürlich werden die beiden Geschäftsführer immer wieder mit dem aktuellen Thema Fachkräftemangel konfrontiert. Von Beginn an legten sie deshalb viel Wert darauf, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und langfristig ans Unternehmen zu binden. Aktuell werden zwölf junge Menschen ausgebildet, davon acht zu Tischlern.
„Wir haben in den letzten Jahren intensive Kontakte zu den Schulen in der Region aufgebaut und bieten jungen Leuten regelmäßig sogenannte Schnupperpraktika an. Wer sich dann anschließend für eine Ausbildung im Handwerk entscheidet, ist meist mit sehr großem Engagement dabei“, freut sich Guido Kramp.

Bei der Ausbildung muss sich der Betrieb natürlich an die vorgegebenen Richtlinien halten. Deshalb findet die eigentliche Spezialisierung in den Bereichen Denkmalschutz und Restauration erst während der anschließenden Gesellenzeit statt. Hierzu besuchen die Gesellen berufsbegleitende Lehrgänge, erlernen die traditionellen und historischen Arbeitstechniken und erwerben entsprechende Zertifikate. So ist ein qualifizierter Restaurator im Tischlerhandwerk bspw. darauf spezialisiert, Innenausbauten und -einrichtungen, Holzbauteile wie auch historische Fenster und Türen zu konservieren, zu restaurieren, zu renovieren und nicht zuletzt auch zu rekonstruieren. Stets müssen dabei die unterschiedlichen baulichen Originalsubstanzen berücksichtigt werden. Bei Kramp & Kramp steht übrigens immer die Restaurierung mit Funktionswertverbesserung von Bauteilen wie Fenstern und Türen im Vordergrund. Ein Austausch gegen neue Bauteile ist erst die letzte aller möglichen Maßnahmen.

Fenster in verschiedenden Ausbaustufen

Wer sich bspw. für eine Restaurierung historischer Fenster entschließt, der weiß, dass er immer nur näherungsweise an den Standard eines modernen Holz- oder Kunststofffensters herankommt. „Aber das ist auch nicht das Ziel, selbst wenn wir bereits bei 40 mm starken Flügeln moderne Isolierglasscheiben bis zu einer Stärke von 12 mm einsetzen können. Auch Schall- und Einbruchschutzmaßnahmen sind an solchen Fenstern möglich“, erklärt Guido Kramp. Einfacher ist es aber meist, den alten Flügel und Rahmen aufzuarbeiten und auf der Innenseite z. B. Energiespar-Vorsatzscheiben oder ein Kastenfenster anzubringen, damit sich die gewünschten Verbesserungen im Bereich Schall-, Wärme- und Einbruchschutz erzielen lassen, ohne dabei das äußere Gesamtbild zu stören.

Bei der Restaurierung alter Rahmen und Flügel kann der Kunde zwischen unterschiedlichen Stufen wählen. Die Basisvariante ist praktisch nur die Wartung und Funktionswertverbesserung des alten Fensters – nach oben jedoch gibt es praktisch kaum Grenzen. So werden bei einer Komplettrestaurierung die alten Farb- und Lackschichten entfernt und das Holz an beschädigten Stellen mit authentischen Holzarten aufgearbeitet.

Auch die alten Beschlagteile werden aufgearbeitet und teilweise rekonstruiert. Der Handwerksbetrieb verfügt heute über einen großen Bestand an historischen Beschlägen. Aber auch diverse Händler haben sich auf den Vertrieb alter Beschlagprodukte spezialisiert.

Und sollte es doch einmal kein passendes Ersatzteil geben, werden Kunstschmieden beauftragt, um die benötigten Metallteile zu fertigen. Auch die alten Gläser werden teils erneuert und anschließend wieder mit Leinölkitt fixiert. Rahmen und Flügel erhalten mit Leinölfarben einen neuen Anstrich.

Übrigens kommen mit einem Anteil von 65 % die meisten Aufträge von Privatkunden. Etwa 35 % der Aufträge stammen von öffentlichen Trägern. Bezogen auf die Umsatzanteile ist das Verhältnis allerdings genau umgekehrt.

Intensive Analyse der Fensterelemente

Im ersten Schritt wird das Projekt immer erst intensiv begutachtet und das Schadensbild festgestellt und dokumentiert. Gerade bei sehr alten Gebäuden, bspw. aus dem Mittelalter, setzt dies eine besondere Gründlichkeit voraus, denn es müssen nicht nur die Holz- und Oberflächenarten bestimmt werden. Anhand der Konstruktion eines Bauteils, des Materials oder der Form lässt es sich oftmals einer bestimmten kunst- oder kulturgeschichtlichen Epoche zuordnen. Im nächsten Schritt werden die beschädigten Bauteile restauriert. Natürlich werden dabei, soweit möglich, historische Holzbau- und Holzverbindungstechniken angewendet. Doch trotz aller Handwerkskunst, kommen auch modernste, teils CNC-gesteuerte Maschinen zum Einsatz.

Im Schnitt sollten für die Restaurierung eines Fensters rund fünf Wochen eingeplant werden. Je nach Aufwand der Arbeiten, fallen pro saniertem Quadratmeter Kosten in Höhe von etwa 800 bis 1400 Euro an. Da jede Restaurierung individuell ist, kann das Unternehmen nur sehr schwer mit Pauschalpreisen arbeiten. „Wenn es um ganz einfache Fenster bspw. bei einem Haus aus der Nachkriegszeit geht, ist meist ein Tausch preiswerter als die Restaurierung. Je komplizierter aber ein Fenster konstruiert ist, um so günstiger wird im Vergleich zum Nachbau die Restaurierung“, erläutert Guido Kramp.

Mittlerweile erhält das Unternehmen Anfragen aus ganz Europa. „Hier beschränken wir uns allerdings nur auf die Planung und Beratung und nicht auf die Ausführung. Eigentlich lässt sich rund um unseren Standort ein Kreis von etwa 450 km ziehen, in dem wir tätig sind. Hier in der Region gibt es für uns genug zu tun, denn bei vielen Kirchen, Schlössern, Burgen oder Villen besteht Restaurierungs- bzw. Sanierungsbedarf“, so der Inhaber.

Mittlerweile kann Kramp & Kramp eine große Anzahl an Referenzen vorweisen, so z. B. die Burg Hülshoff in Havixbeck oder die Villa Josef Thyssen in Mülheim an der Ruhr.

Gute Arbeit spricht sich herum, sodass viele Anfragen heute durch Weiterempfehlungen herangetragen werden. Zudem ist die Firma auch auf Facebook und auf Messen aktiv. Denn ohne solch eine Präsenz geht es nicht – Kunden erwarten dieses Engagement einfach ab einer gewissen Unternehmensgröße.

Immer wieder wurde das Unternehmen in der Vergangenheit ausgezeichnet. „Auf einen Preis sind wir ganz besonders stolz“, betont Guido Kramp, „und zwar auf den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege in Nordrhein-Westfalen. Dieser besondere Preis wurde uns mittlerweile dreimal in Folge verliehen.“ Dies spricht klar für hohe Qualität in der Althaussanierung.

Kramp & Kramp GmbH + Co. KG

32657 Lemgo-Lieme

www.kramp-lemgo.de


Der Autor

Matthias Fischer ist seit 2009 freier Fachjournalist und Fachbuchautor. Er verfügt über 25 Jahre Branchenerfahrung und hat viele Jahre als stellvertretender Chefredakteur eines Baufachmagazins gearbeitet.

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