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BM-Lesertest: Akku-Kantenschleifer von Festool

BM-Lesertest: Akku-Kantenschleifer von Festool
Auf die Kante, fertig, los!

Beim großen BM-Lesertest musste der Akkuschleifer ETSC 125 mitsamt brandneuer Ansetzhilfe von Festool im Arbeitsalltag beweisen, was er draufhat. Acht Tischlereien und Schreinereien mit völlig unterschiedlichen betrieblichen Schwerpunkten sowie zwei Berufsschulen haben ihn hart ran- und intensiv unter die Lupe genommen. Lesen Sie, wie die Neuheit des schwäbischen Elektrowerkzeugherstellers abgeschnitten bzw. -geschliffen hat.

BM-Redakteur Lukas Petersen

Die Beweggründe der Testerinnen und Tester, an unserem BM-Lesertest teilzunehmen, waren ganz unterschiedlich: Zeitoptimierung, qualitativ hochwertigeres Arbeitsergebnis, weniger Ausschussteile aufgrund von verschliffenen Werkstücken usw. Eines war allerdings bei allen gleich: Sie wollten ihren Arbeitsalltag beim Kantenschleifen zu vereinfachen.

Bis jetzt wurde in den meisten Testbetrieben ein Großteil der Kanten von Hand mit einem Exzenterschleifer oder an der Kantenschleifmaschine geschliffen. Vereinzelt kamen auch Bandschleifer oder eine Tischfräse mit Schleifzylinder zum Einsatz. Grundsätzlich gibt es also beim Kantenschleifen in Schreiner- und Tischlereien recht wenig Unterschiede. So wird gerade beim Schleifen mit einem Exzenterschleifer oft im Paket geschliffen, um ein Verkippen zu vermeiden. Und genau das soll beim neuen Akku-Kantenschleifer von Festool nicht mehr passieren.

Einsatz des Akku-Kantenschleifers

Die BM-Lesertester haben mit dem Kompakt-Akkuschleifer ETSC 125 Li 3,1 und der neuen Ansetzhilfe AH-ES-ETS/ETSC von Festool Kanten verschiedener Materialien und Oberflächen mit Stärken von 10 bis 50 mm bearbeitet. Bei rund der Hälfte der Testbetriebe kam der Akku-Kantenschleifer mehrmals in der Woche zum Einsatz. Die meisten Materialien wurden im Rohzustand sowie lackiert geschliffen. Darunter Hartholzkanten (Buche, Eiche) in Längsrichtung, mit und ohne Waldkante (ohne Borke und Bast); MDF im Rohzustand, mit Grundierfolienkanten, gefüllert, mit Furnierkanten (Eiche); Kunststoffplatten (Vollkern-/Kompaktplatten wie zum Beispiel Fenix), furnierte Platten mit und ohne Anleimern sowie Kanten von Mineralwerkstoffen; Multiplex-, Dreischichtplatten ohne und mit Beschichtung (HPL, Linoleum, Furnier). Egal um welches Material es sich handelte: Alle Tester haben den Kantenschleifer mit zwei Händen bedient.


BM-Lesertest im Video

Die Mies-van-der-Rohe-Schule Aachen hat ihre Lesertesterfahrungen in einem coolen Video festgehalten.


Das sind die herausragenden Vorteile

Die Lesertester sehen die größten Vorteile der Maschine in der Winkeltreue, dem Arbeitsfortschritt und der Ermüdungsfreiheit. Allerdings kommt es vor allem beim Arbeitsfortschritt und der Ermüdungsfreiheit darauf an, welche Art von Kante geschliffen wird. Beispielsweise bringt der Akkuschleifer bei Freiformen und Waldkanten ein deutliches Plus gegenüber einem normalen Exzenterschleifer oder der Bearbeitung von Hand mit dem Schleifklotz. Wenn es sich allerdings um rohe, gerade Kanten handelt, ist es immer noch schneller, wenn man an die Kantenschleifmaschine geht. Dabei ist natürlich vorausgesetzt, dass man sich in der Werkstatt und nicht auf der Baustelle befindet.

Deutlich wird, dass die minimierte Gefahr des Verkippens für einen schnelleren Arbeitsfortschritt sorgt und dass die Gewichtsverlagerung auf die Oberseite des Werkstückes zu weniger kraftaufwendigem Arbeiten führt, als wenn man das Gewicht des Schleifers durchgehend „stemmt“. Ausschlaggebend für das ermüdungsfreiere Arbeiten sind somit die große Gleitsohle, das geringe Gewicht sowie die gute Gewichtsverteilung des Gerätes. Darüber hinaus bringt das Akkugerät inklusive dem Staubfangbeutel den Vorteil von mehr Bewegungsfreiheit beim Arbeiten mit sich.

Wo steckt noch Verbesserungspotenzial?

Fast alle Testbetriebe haben darauf hingewiesen, dass sie sich feste Raster bei der Winkelverstellung wünschen. Also zumindest bei 90° und 45°. Aufgrund dessen haben wir beim Festool-Produktmanager im Bereich Schleifen nachgefragt, warum der neue Kantenschleifer keine solchen Raster besitzt.


Nachgefragt bei Festool

Darum hat die Winkeleinstellung keine Rasterung

Simon Gröger, Produktmanager „Schleifen“ bei Festool: „Wir haben uns ganz bewusst gegen eine feste Rasterung bei der Winkeleinstellung entschieden, da in den meisten Fällen die Kante geschliffen werden soll, wie sie ist. Die Geometrie soll nicht verändert werden, nur die Oberfläche geschliffen – z. B. beim Lackzwischenschliff. Zudem sind die Kanten selten perfekt im Winkel von 90°, sondern z. B. 89,7°. Eine Rasterung würde diese Feineinstellung im kleinen Bereich verhindern.


Darüber hinaus haben die Testerinnen und Tester weitere Vorschläge, um den Kantenschleifer zu verbessern: Wünschenswert ist unter anderem eine werkzeuglose Montage der Ansetzhilfe oder die Möglichkeit, den Inbusschlüssel sowie die Schrauben, die es zur Befestigung braucht, direkt am Gerät verstauen zu können. Weiterhin könnte es nützlich sein, eine Lösung zu finden, die verhindert, dass die Ansetzhilfe einen Großteil der Vibration an die Hand weitergibt. So ließe sich der Arbeitskomfort weiter steigern.

Außerdem sehen die Tester Verbesserungspotenzial im Hinblick auf die Kompatibilität der Ansetzhilfe mit Exzenterschleifern, deren Schleifteller größer sind (150 mm). So würden sich in manchen Betrieben auch schon vorhandene Schleifmittel nutzen lassen. Zudem fände ein Teil der Testgemeinde einen größeren Abstand zwischen Schleifschuh und Gleitsohle praktisch. So ließe sich auch mit Polierpads arbeiten, um z. B. Kanten von Kunststoffplatten (z. B. Vollkern-HPL) zu polieren.

Was die Leistung angeht, wünscht sich die Firma Hoffmann – Wohnen mit Holz vor allem eines, und zwar mehr davon. Dann könnten sie sich auch vorstellen, den Akkuschleifer ETSC 125 für diverse weitere Arbeiten einzusetzen, die im Betrieb mit einem Exzenterschleifer ausgeführt werden.

Ein sehr spezieller und trotzdem sehr interessanter Anwendungsbereich ist das Schleifen einer „Schweizer Kante“. Hier verjüngt sich der Winkel der Kante in der Mitte einer Tischplatte. Solche Kanten mit einem Winkel von z. B. 25° werden häufig von der Schreinerei Brugger hergestellt. Hier kommt der Kantenschleifer an seine Grenzen, da sich nur Winkel bis 45° einstellen lassen. Der Wunsch nach einer Winkelverstellung für die Bereiche unter 45°, ist laut Produktmanager Simon Gröger aus geometrischen Gründen leider nicht möglich.

Weitere Verbesserungsvorschläge sind eine bessere Ablagemöglichkeit auf ebenen Flächen, ein steiferer Haltearm und eine bessere Sicht auf den Schleifschuh. Die Schreinerei Brugger gibt als Tipp, die Velours-Gleitplatte auch bei Massivholz zu nutzen, da sonst Kratzer in der Oberfläche entstehen könnten.

Unterm Strich: Das Fazit der Testbetriebe

Insgesamt bewerten die BM-Lesertesterinnen und -Lesertester das Arbeiten mit dem Akku-Kantenschleifer mit 1,8. Alle Testbetriebe würden den Kantenschleifer Kolleginnen und Kollegen empfehlen. Das spiegelt sich auch in den Fazits der einzelnen Tester wider. Allgemein lässt sich sagen, dass die Hoffnungen der Testbetriebe – Zeitoptimierung, qualitativ hochwertigeres Arbeitsergebnis, weniger Ausschussteile aufgrund von verschliffenen Werkstücken etc. – zum größten Teil erfüllt wurden. Ob sich die Maschine allerdings „lohnt“, kommt auf den Anwendungsbereich an. In Betrieben, in denen nur gerade Kanten geschliffen oder hauptsächlich Spanplatten mit ABS-Kanten verarbeitet werden, lohnt sich die Anschaffung vermutlich eher nicht.

Sehr vorteilhaft ist, dass aufgrund des minimierten Kipprisikos auch Mitarbeiter ohne große Erfahrung und Übung Kanten sauber schleifen können. Außerdem schätzen viele Tester die Freiheit, die sich aus der Kombination aus Akkumaschine und Staubfangbeutel ergibt.

Die Testbetriebe bewerten den Preis von 569 Euro (zzgl. Mwst.) für das Kantenschleifer-Set (Inhalt: siehe Tabelle) mit der Note 2,6.


BM-Redakteur Lukas Petersen

Das ist mir aufgefallen

Testen, filmen und bewerten

Dieser BM-Lesertest ist auf ein riesiges Interesse gestoßen. Bei so vielen Bewerbungen fiel die Testerauswahl wirklich nicht leicht. Ich bedanke mich bei allen Bewerbern und vor allem bei den Testteams für die wirklich interessanten Testberichte, Fotos, Videos und Social-Media-Posts. Besonders cool ist das Video der Mies-van-der-Rohe-Schule, das Sie online finden – hier gibt es den kompletten Lesertest im Bewegtbild.


BM-Lesertest: Festool-Akku-Kantenschleifer – Ergebnisse im Überblick

Klick aufs Bild: Beitrag samt tabellarischer Übersicht als PDF anschauen und herunterladen.


Festool GmbH

73240 Wendlingen

www.festool.de

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