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Aufs Korn genommen

BM-Lesertest: Schleifsystem von Festool
Aufs Korn genommen

Liegend oder stehend, über Kopf und hoch hinauf – diesmal fühlten 20 BM-Lesertester dem wendigen Festool-Schleifer ETS EC 150/5 samt Absaugmobil und Schleifscheiben auf den Exzenterteller. BM-Redakteur Marc Hildebrand

In den verschiedensten Einsatzbereichen der 20 Schreiner und Tischler dieses BM-Lesertests zeigte sich: Festools Exzenterschleifer ETS EC 150/5 markiert sein Revier souverän zwischen grobem Vorschliff und feinem Hochglanz-Lackschliff – in der Werkstatt wie auf Montage. Auch das getestete Absaugmobil CTM 26 E konnte satt punkten. Im Systemgedanken ebenfalls an Bord: Schleifscheiben im Systainer (siehe Tabelle unterhalb). Diese sowie andere, noch recht unbekannte Komponenten, wie den ummantelten Saugschlauch oder die Anschlussmuffe mit Bajonettverschluss, kommentierten die Tester am intensivsten. Klicken Sie sich dazu auch durch die Fotostrecke im Beitrag auf BM-Online. Qualität im Allgemeinen wurde beinahe zur Nebensache: „Festool eben“, so als wäre das schlicht selbstverständlich. Im selben Zug wurde insgesamt kritisch mit hohem Anspruch bewertet und kleine Details wirkten sich direkt in Kommentar oder Benotung aus.

Tops und Flops im Überblick
Die beste Bewertungen gaben unsere Tester für die Leistung des Absaugmobils (Note 1,3). Ebenfalls „sehr gut“ empfanden die Schreiner und Tischler die Qualität des gesamten Schleifsystem-Sets (1,4), dicht gefolgt von Handling und Laufruhe des Exzenterschleifers (beides Note 1,5). Dieselbe Benotung entfiel auf Fassungsvermögen und Wechsel des Staubsaugerbeutels sowie den Alltagsnutzen, Systainer auf dem Absaugmobil zu transportieren.
Mit einer 3,5 hängt sich eine unterschiedlich kommentierte Bewertung zur Bearbeitung von sehr schmalen Kanten hinten an. Woran das lag und einige Verbesserungsvorschläge lesen Sie im Laufe dieser Auswertung.
Umstritten: die Preisfrage. Meinungen klafften zwischen den Statements: „Hier zeigt sich mal wieder, dass bei Festool der Name mitbezahlt wird“ und „der Preis für Leistung und Qualität ist absolut nachvollziehbar“. Zwischen Kritikern und Fans ergab sich die befriedigende Note 3,2. Dennoch würden 95 % Schleifer und Sauger einem Kollegen empfehlen (siehe Ergbnisse im Überblick in der Tabelle).
Gut gebaut mit sattem Abtrag
„Der Schleifer liegt hervorragend in der Hand.“ Wolfgang Glöckner teilt die Meinung vieler Kollegen zur Bauart des ETS EC 150. In diversen Griffmöglichkeiten finden die Finger sicheren Halt an der griffigen Oberfläche, um das Gerät kontrolliert über vielfältige Werkstückformen zu führen. Florian König lobt den Einschalter und Michael Schmid die Tellerbremse: „Riefenfreies Ansetzen gelingt gut. Kein Hochdrehen im Leerlauf.“ Gesamtnote dafür: 1,7. Als „ruhig und unaufgeregt“ beschreibt u. a. Horst Retterath die Laufeigenschaften – trotz des geringen Gerätegewichts. Keinem Kollegen fiel Vibration am Handgriff unangenehm auf (Note 1,8).
Drehzahl unter Last
Unter Belastung hält der bürstenlose 400-W- EC-Motor die Rotation auf konstanter Drehzahl (Note 1,7). Einen Leistungsabfall im Einsatz vermerkten zwei Kollegen. „Man muss den Schleifer einfach arbeiten lassen“, weiß Stefen Leibold. „Bei zu viel Druck gibt das Gerät eine unmissverständliche Rückmeldung.“ Heißt in der Praxis: Presst man den Schleifer extrem fest auf den Untergrund reduziert er die Drehzahl definiert, bis man ihm wieder freien Lauf lässt. Dann dreht er gezielt auf die eingestellte Geschwindigkeit. Der Arbeitsfortschritt kassiert ebenfalls eine gute Gesamtwertung.„Es kommt natürlich auf die Schärfe des Schleifpapiers an“, gibt Florian König zu bedenken, aber dank 5-mm-Schleifhub erreicht man ziemlich schnell ein ordentliches Schleifergebnis. Je nach Einsatzbereich wurde das geschätzt, forderte teils viel Feingefühl oder eröffnete sogar neue Arbeitsbereiche.
Wenn’s die Wand rauf geht
„Wir haben liegende und stehende Flächen sowie über Kopf geschliffen“, berichtet Schreiner Leibold von seiner Mineralwerkstoff-Baustelle. „Einmal angesetzt kann man den Schleifer wirklich easy über die Flächen gleiten lassen – auch auf der Leiter, wenn die Armlänge knapp wird, hatten wir ein sicheres Gefühl.“ Mit seinen 1,2 kg Gewicht gehört der ETS EC 150 zu den sehr leichten Modellen am Markt. Daher beschreiben viele Tester das Arbeiten zudem als ermüdungsarm.
So wie einige andere Tester weist auch Tischler Christian Gottwald auf die besonders gute Eignung für stehende Flächen hin und ergänzt im Fragebogen: „Sehr gut für kleine und mittelgroße Flächen.“ Das zeigt auch die Note 1,5. Wer große Flächen (Note 2,0) von oben schleift, greift jedoch besser zu schwereren Maschinen, um mehr Abtrag durch hohes Eigengewicht des Geräts zu erreichen.
Ecken und Kanten unterm Teller
In vielen Fällen löste der ETS EC 150 den Schleifkork an der Kante ab und sorgte für Zeitersparnis. Trotzdem zeugt die Note 3,5 von enttäuschten Erwartungen. „Ab 30 mm aufwärts ging es gut, darunter wird die Kante rund“, berichtet Stephan Lomnitzer von seinen Erfahrungen. Dass das materialabhängig ist, zeigt Schreiner Leibold: „12-mm-Mineralwerkstoffkanten gingen problemlos zu schleifen.“
Festool empfiehlt hier harte Schleifteller (als Zubehör erhältlich). Doch Vorsicht: Sowohl bei Kanten als auch im Randbereich trägt man schnell mehr ab als einem lieb ist. Feingefühl ist gefragt. Dann klappts auch mit Rundungen 8mm. Positiv empfand den 5-mm-Hub an der Kante der Kollege Glöckner: Er tauschte Hobel gegen Schleifer und glich Sockelleisten den Bodenunebenheiten an. Insgesamt berichtete die Hälfte der Tester von neuen Einsatzbereichen, die der Schleifer ermöglichte. Wegen der geringen Bauhöhe von 115 mm duckt er sich z. B. unter Heizungen oder Treppenstufen. Und dank bequemer Ein-Hand-Führung sind auch gewölbte Oberflächen angenehm zu schleifen.
Darf’s etwas runder sein?
Wo Wendigkeit gefragt ist, erleichtert die ergonomisch sinnvolle Bauform den Einsatz. Innerhalb ihres Projekts „Ich mach die Biege – das Reich des rechten Winkels verlassen“ fühlten die Schreiner-Meisterschüler Cord Bätjer und Uwe Ruppricht mit ihrer Klasse aus Schwäbisch Hall dem Schleifer auf den Teller und schrieben: „Er ist durchaus in der Lage, bei richtiger Anwendung ein gutes Ergebnis zu erzielen.“ In puncto richtiger Anwendung rät Friedrich Hager zum sogenannten Interface-Pad. Es wirkt als Dämpfungselement zwischen Schleifscheibe und Schleifteller, z. B. wenn weniger Abtrag gewünscht ist. „Auch furnierte Wölbungen lassen sich gut schleifen“, so Schreinermeister Schmid. „Außenradien sind besser zu bearbeiten als Innenradien“, weiß Dirk Siebert. Hier setzt der 150-mm-Teller klare Grenzen (Note 1,8).
Abrasive Vorlieben
Die Festool-Schleifscheiben wurden in der Gesamtbewertung für gut befunden. Wer seit jeher lieber Schleifgitter verwendet, konnte allerdings schwerlich überzeugt werden. Gelobt wurde, dass der Systemgedanke auch Verbrauchsmaterial einschließt. Die sortierte Aufbewahrung im Systainer fand ihre Fans eher auf der Montage: links neu, rechts geht nochmal. Außerdem bleibt alles trocken. Schade, dass die Schleifscheiben dazu neigen, aus den Fächern im Kunststoffeinsatz zu fallen, wenn der Systainer stark geneigt wird.
Saugende Argumente
Der ETS EC 150 ist mit einer Absaugerkennung ausgestattet. Ist diese aktiviert, startet der Schleifer nur mit angeschlossenem Absaugmobil bzw. Saugschlauch. Mit sehr gut bewertet (Note 1,5) wurde sie in normalen Schreinereien jedoch eher als „elektronische Spielerei“ gesehen – sei aber in der Ausbildung als Erziehungsmaßnahme äußerst sinnvoll. Oder dort, wo Menschen mit Behinderung arbeiten, die besonders geschützt werden müssen.
Einen Schutz ganz anderer Art, nämlich für Werkstückkanten, stellte der GQ-Saugschlauch dar. Er ist mit einer Hülle ummantelt. Jeder, der versehentlich einen geriffelten Saugschlauch über eine fertige Kante rattern ließ, versteht, warum die glatte GQ-Alternative viele begeisterte (Note 1,7). Praktisch: Auch das Plug-It-Kabel ist integriert und wird geschont.
Aufstecken, drehen, fest: Relativ neu im Festool-System-Sortiment ist auch die Anschlussmuffe mit Bajonett-Verschluss. Sie hält den Schlauch zuverlässig auf dem Absaugstutzen des Werkzeugs. „Warum hat das so lange gedauert?“, witzelt Kollege Leibold neben seiner Bewertung. Aufstecken geht zwar hübsch schwer, aber besonders bei stehenden Flächen, kann der Schlauch nun zerren wie er will: Er bleibt auf dem Stutzen und der Schreiner länger auf der Leiter.
Nun heißt es runter scrollen, denn an dieser Stelle möchte ich Sie nochmal zur Fotostrecke einladen, wo Sie weitere Details, Eindrücke und Meinungen entdecken können – einfach klicken Sie sich durch.

Festool GmbH
73240 Wendlingen
Ligna 2017 an Halle 13, Stand A18

Eine Frage des Anspruchs
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BM-Redakteur Marc Hildebrand

Preis trifft Leistung

Mit Werkzeugen für Profi-Hände verhält es sich ähnlich wie mit Werkstücken aus Profi-Hand. „Geht das nicht billiger?“ Klar doch. Billiger gegenüber einer lackierten 19-mm-MDF-Platte, ist beispielsweise eine beschichtete 16-mm-Spanplatte mit Bügelkante. Alles eine Frage des Einsatzbereiches bzw. des jeweiligen Anspruches.
Bei Elektrowerkzeugen bezahlt man nicht nur für langlebige Komponenten, sondern neben Service auch für die Entwicklung von Funktionen, die im Handwerkeralltag Zeit und somit Geld sparen können. Und last, not least soll das Gerät einfach gut in der Hand liegen. In diesen Punkten steckt auch das Sparpotential. Abstriche sind meist irgendwo spürbar. Insofern bewegt sich Festool hier weiterhin im gewohnten Preis-Leistungsverhältnis.

 


 

Fotostrecke: Eindrücke und Erfahrungen der BM-Tester

 

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