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Reine Luftnummer?

BM-Marktübersicht: Mobile Kompressoren
Reine Luftnummer?

Reine Luftnummer?
Vermeidet z. B. Fingerkrämpfe nach meterlangen Silikonfugen: Druckluft. Für den Einsatz auf der Baustelle müssen Kompressoren leicht und handlich sein. Wir geben Tipps für Auswahl und Pflege sowie einen Überblick des Angebots. Foto: Schneider Airsystems
In der Werkstatt oder auf der Baustelle: Druckluft ist bei vielen Anwendungen eine Alternative zum Strom und macht manche Arbeiten erst möglich. Voraussetzung für die Arbeit mit Druckluft ist ein Kompressor. In unserer Marktübersicht stellen wir zwölf Modelle vor, die sich bequem zur Baustelle mitnehmen lassen. Heinz-Alfred Losch

Manche Handwerksarbeiten lassen sich mit Druckluftwerkzeugen bequemer ausführen als mit Elektrowerkzeugen. Oft ist die Druckluftvariante leichter und noch dazu billiger, da sie anstelle eines großen Motors nur eine kleine Turbine besitzt. Die benötigte Energie strömt von einem Kompressor über einen Schlauch in das Gerät. Er ist der Mittelpunkt jeder Druckluftanlage.

Kompressoren saugen Luft aus der Atmosphäre an, komprimieren sie mit einem elektrisch angetriebenen Verdichter und speichern sie in einem Druckbehälter, aus dem sie dann zum Arbeiten entnommen wird. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Arten. Während in großen Werkstätten oft stationäre Modelle mit fest verlegten Leitungen zum Einsatz kommen, eignen sich mobile Kompressoren sowohl für kleinere Betriebe als auch für den Einsatz auf der Baustelle.
In unserer Marktübersicht beschränken wir uns auf Geräte mit weniger als 40 kg Gewicht. Diese lassen sich von einer Person allein noch gut transportieren. Obwohl Kompressoren mit Drehstrom-Anschluss leistungsfähiger sind, haben wir ausschließlich Modelle für 230-V-Wechselstrom ausgewählt. Schließlich gibt es nicht überall eine 400-V-Steckdose für Drei-Phasen-Wechselstrom.
Ansaug- und Füllleistung selbst bestimmen
Die wichtigsten Werte für die Wahl eines Kompressors sind Ansaug- und Füllleistung. Wer das Hubvolumen und die Drehzahl des Verdichters kennt, kann die Ansaugleistung selbst errechnen: Hubvolumen x Verdichterdrehzahl ergibt die Ansaugleistung in l/min. Allerdings bleibt dieser Wert reine Theorie. In der Praxis muss der Kompressor gegen den steigenden Druck im Behälter anarbeiten und pumpt mit zunehmendem Druck immer weniger Luft hinein. Aussagekräftiger ist da schon die Füllleistung, manchmal auch als Effektivleistung angegeben. Sie beschreibt die tatsächliche Luftleistung unter Arbeitsbedingungen. Die Füllleistung beträgt etwa zwei Drittel der theoretischen Ansaugleistung. Vorsicht: Hier reden sich manche Hersteller schön und geben unrealistisch hohe Werte an. Wer will, kann die Füllleistung seines Kompressors leicht nachmessen:
1.) Zunächst den Behälterdruck ablassen, bei einem 10-bar-Kompressor z. B. auf sechs bar. 2.) Den Kompressor einschalten und die Zeit stoppen, die er benötigt, um den Druck von sechs wieder auf zehn bar zu bringen, also einen Differenzdruck von vier bar zu erzeugen.3.) Füllleistung berechnen: (Behälterinhalt in l x 4 bar x 60) / gestoppte Zeit in Sekunden.
Je nach Präzision des Manometers und der Angabe der Kesselgröße lassen sich die Werte verschiedener Modelle mit ± 10 % Genauigkeit vergleichen. Die Herstellerangaben in den Prospekten sind nur bedingt zu gebrauchen, da sie unterschiedlich berechnet oder auch von der Marketingabteilung geschätzt werden.
Erst denken, dann kaufen
Die Füllleistung eines Kompressors ist entscheidend für seine Einsatzmöglichkeiten. Nur wenn sie deutlich über dem Luftbedarf der Werkzeuge liegt, ist ein stetiges Arbeiten möglich – sonst müssen Sie bei längeren Einsätzen Zwangspausen einlegen. Im Intervallbetrieb stört eine geringe Füllleistung weniger, da der Kompressor die Luft in den Arbeitspausen im Behälter speichern kann. Mit wenig Luft kommen Drucklufttacker aus: Schon eine Füllleistung von 50 l/min genügt für zügiges Arbeiten. Meißelhämmer oder Winkelschleifer benötigen hingegen sehr viel Luft – je nach Modell 150 bis 500 l/min oder noch mehr. Auch die meisten Spritzpistolen liegen in dieser Größenordnung (s. Kasten auf S. 106). Wählen Sie Ihren Kompressor so aus, dass er genügend Reserve bietet. Und auch der Kessel sollte ausreichend groß sein. So hat die Maschine nach dem Füllen des Behälters immer mal wieder Zeit zum Abkühlen. Große Druckbehälter haben den Vorteil, dass der Anwender längere Zeit arbeiten kann, ohne dass der Kompressor immer wieder anspringt. Andererseits sind sie auch schwerer und unhandlicher und schränken so die Mobilität ein.
Kompressor-Pflege und sinnvolles Zubehör
Je nach Kesseltyp verdichtet der Kompressor die angesaugte Luft auf 6, 8 oder 10 bar. Dabei erwärmt sie sich und kühlt anschließend wieder ab. Die Luftfeuchtigkeit kondensiert bei diesem Vorgang. Das im Druckbehälter entstehende Kondensat muss regelmäßig abgelassen werden, da es sonst mit der Zeit den Kessel und die angetriebenen Werkzeuge zerstören würde.
Soll die Druckluft zum Lackieren genutzt werden, empfiehlt sich zumindest beim Einsatz in der Werkstatt ein Kältetrockner. Er senkt die Temperatur der Druckluft und entzieht ihr das im Kessel nicht kondensierte Wasser.
Eine kombinierte Wartungseinheit mit Filterdruckminderer und Nebelöler ist bei vielen Kompressoren Standard. Sie ermöglicht es, sowohl kondensat- und ölfreie Luft für eine Farbspritzpistole als auch ölvernebelte Luft für Meißelhammer oder Nageltacker zu entnehmen. Wenn solche Wartungseinheiten fehlen, kann man sie problemlos nachrüsten.
Einige Modelle arbeiten ganz ohne Ölschmierung. Sie liefern also ölfreie Luft auch ohne Filter. Durch die fehlende Ölschmierung ist die Kühlung aber meist schlechter. Deshalb sind solche Geräte nur bedingt für den Dauereinsatz geeignet.
Mobile Kompressoren sollten sich nicht nur leicht auf die Baustelle, gegebenenfalls in den dritten Stock, tragen lassen, sondern kompakt genug sein, um einfach im Werkstattwagen transportiert oder in der Werkstatt verstaut zu werden. Denken Sie daran, dass der Kompressor liegend transportiert und aufbewahrt werden sollte, damit kein Öl aus dem Kurbelgehäuse ausläuft. Große, luftbereifte Räder erleichtern den Transport über Türschwellen und andere Hindernisse.

Druck- und Luftbedarf

Werkzeuge im Überblick

Airbrushpistolen: 1–3 bar, 25 l/min
Ausblaspistolen: 1–10 bar, 80–400 l/min
Bohrmaschinen: 6 bar, 360–480 l/min
Drehschrauber: 6 bar, 280–420 l/min
Farbspritz- und Sprühpistolen : 1–4 bar, 120–560 l/min
Fettpressen : 6 bar, bis 1 l/Hub
Heft-, Klammer- und Nagelgeräte : 4–7 bar, 0,3–4 l/Schlag
Kartuschenpistolen: 4–6 bar, bis 120 l/min
Meißelhämmer: 6 bar, 150–550 l/min
Nietgeräte: 6 bar, bis 2 l/Hub
Ölabsauggeräte: 6–8 bar, 120–160 l/min
Reifen- und Ballfüllgeräte: bis 5 bar, bis 50 l/min
Sandstrahlgeräte: 6 bar, 150–400 l/min
Schlagschrauber: 6 bar, 180–660 l/min
Schleifgeräte: 5–7 bar, 170–400 l/min

 

Der Autor
Heinz-Alfred Losch ist als freier Journalist spezialisiert auf die Bereiche Elektro- und Handwerkzeuge sowie Messtechnik.

 

Hier können Sie sich die vollständige Marktübersicht als PDF herunterladen

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