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Spezialisten für vielerlei Aufgaben

BM-Marktübersicht: Oszillierende Werkzeuge
Spezialisten für vielerlei Aufgaben

Oszillierende Elektrowerkzeuge, vielfach auch als Multitools bezeichnet, bieten sich als Problemlöser für viele Arbeiten in der Werkstatt, vor allem aber auf der Baustelle an. In unserer Marktübersicht geben wir einen Überblick über die wichtigsten Modelle für professionelle Anwender.

Autor: H.-A. Losch
Um die Welt der oszillierenden Elektrowerkzeuge zu verstehen und die heutige Vielzahl an Anbietern und Geräten einzuordnen, sind ein paar Sätze zur Entstehungsgeschichte der Maschinen hilfreich. Vorbild des Oszilliers ist eine Gipssäge von Fein aus dem Jahre 1968. Sie konnte einen Gipsverband aufschneiden, ohne den Arm darunter zu verletzen. Hierfür bewegte sich das Einsatzwerkzeug auf einer feststehenden Achse nur etwa ein bis zwei Grad hin und her. Über die Jahre entstand daraus eine Karosseriesäge sowie der erste Dreieckschleifer von Fein, der zugleich auch sägen konnte. Der Hersteller entwickelte immer mehr Sägeblätter und andere Einsatzwerkzeuge, die die Oszillationsbewegung nutzten. 1995 positionierte er dann die Maschine erstmals als Renovierungssystem „Multimaster“.

Marktbewerber forcieren Entwicklungen
Als vor cirka zehn Jahren der Patentschutz von Fein auslief, stürzten sich auch andere Herstellers auf die Oszillationstechnik und kopierten das Arbeitsprinzip. In den letzten Jahren haben fast alle Elektrowerkzeughersteller entsprechende Multifunktionswerkzeuge in ihr Programm aufgenommen. Gleichzeitig sorgte Fein mit einer verbesserten Werkzeugaufnahme für eine effektivere Kraftübertragung auf die Einsatzwerkzeuge, jedoch auf Kosten der Kompatibilität zu den neuen Wettbewerbern.
Da der Multimaster mit 250 W Leistungsaufnahme trotz optimaler Kraftübertragung kaum mehr mit den mittlerweile leistungsstärkeren Maschinen der anderen Hersteller mithalten konnte, stellte Fein im Frühjahr 2014 das aktuelle Modell vor. Die Weiterentwicklung: 350 W Leistungsaufnahme und vor allem eine deutliche Reduzierung von Vibration und Laufgeräusch. Den bisherigen Multimaster verkauft das Unternehmen übrigens weiter als Multitalent für Einsteiger.
Unterschiedliche Leistungsklassen am Markt
Neben der Multimaster-Reihe gab es bereits seit den 70er-Jahren einen leistungsstärkeren Oszillierer. 1981 wurde aus dieser verstärkten Karosseriesäge ein Spezialschneider, den Fein 1996 ebenfalls neu positionierte und Supercut taufte. Mit erweitertem Zubehör wird er nun in branchengerechten Profisets für vielerlei Anwendungen angeboten.
Der Unterschied zwischen dem Supercut bzw. seinen direkten Verwandten (Festool, Würth) und dem Multimaster sowie den meisten Wettbewerbsmodellen ist die etwas höhere Motorleistung und vor allem der größere Oszillationswinkel von 2,0 Grad. Entsprechend sind sowohl die gesamte Technik der Maschine, als auch die Werkzeugaufnahme größer und stabiler ausgelegt. Vorteile: spürbar schnellerer Arbeitsfortschritt und die Möglichkeit weiterer Anwendungen, die eine höhere Leistung erfordern.
Für Fensterbauer sind die Geräte der Supercut-Klasse sicher die erste Wahl, denn mit entsprechenden Sägeblättern lassen sich auch Rahmen von alten Holzfenstern zum Ausbau leicht abtrennen. Die kleineren Oszillierer wären mit dieser Arbeit schnell überfordert.
Bei den meisten anderen Aufgaben sollte jeder Betrieb für sich entscheiden, ob sich die Mehrausgabe für die größere und teurere Maschine lohnt. Schreiner, die häufig zum Oszillierer greifen, werden den schnelleren Arbeitsfortschritt schätzen. Gelegenheitsanwender kommen meist aber auch mit dem kleineren und handlicheren Multimaster oder dessen Wettbewerbsmodellen zum Ziel.
Die gleiche Power ohne Kabel?
Verglichen mit anderen Elektrowerkzeugen ist die Leistungsaufnahme der oszillierenden Geräte eher bescheiden. Da ist es kein Wunder, dass die meisten Hersteller auch eine Akkuversion ihrer Oszillierer anbieten. Fein spricht sogar davon, dass der Akku-Multimaster (14,4 V) und der Akku-Supercut (18 V) die gleiche Leistung haben wie die Netzgeräte. Akkugeräte mit nur 10,8 V können da wohl nicht ganz mithalten. Sie eignen sich daher eher als sehr handliche Maschinen für kleinere Ausputzarbeiten.
Einsatzwerkzeuge und Aufnahmesysteme
Auch wenn alle Oszillierer nach demselben Prinzip arbeiten, so unterscheidet sich doch ihre Werkzeugaufnahme im Detail. Die Aufnahme des aktuellen Fein Multimasters besitzt vier Zacken und die Werkzeuge eine achtzackige Aussparung. Diese Lösung soll für eine optimale Kraftübertragung sorgen, aber auch ein Drehen des Einsatzwerkzeuges in 45°-Schritten ermöglichen. Bosch hat nach Fein wohl das zweitgrößte Sortiment an Einsatzwerkzeugen für Oszillierer. Dank neuer OIS-Aufnahme (Oscillating Interface System) sollen die Werkzeuge sowohl auf die eigenen Geräte mit zwölf weiter außenliegenden Noppen als auch auf den Multimaster von Fein sowie laut Bosch auf alle handelsüblichen Multifunktionsgeräte für professionelle Anwender passen.
So ganz kompatibel ist OIS dann aber doch nicht, denn die Einsatzwerkzeuge lassen sich auf dem Multimaster nur in 90°-Schritten drehen. Aber auch Fein bewegt sich mittlerweile auf die Wettbewerber zu. Einige Sägeblätter sind ebenfalls mit einer erweiterten Aufnahme für Fremdfabrikate ausgestattet. Die anderen Hersteller, wie AEG, DeWalt, Makita, Milwaukee oder Stanley spielen bei den Einsatzwerkzeugen keine wesentliche Rolle. Im Heimwerkerbereich gibt es noch eine Reihe von Billiganbietern, deren Werkzeuge oft durch schlechte Schnittqualität und geringe Standzeit glänzen.
Die Werkzeugaufnahme des leistungsstärkeren Fein Supercut ist mit den Systemen für den Multimaster und dessen Wettbewerber nicht kompatibel. Sie ist größer und solider ausgelegt. Allerdings gibt es Adapter, die es erlauben, Werkzeuge der kleinen Oszillierer auf dem Supercut einzusetzen und umgekehrt. Die letztere Lösung ist jedoch nur mit sehr viel Vorsicht zu genießen, denn die Einsatzwerkzeuge für den Supercut sind auch auf die Leistung der stärkeren Maschine ausgelegt. Kleinere Oszillierer können damit schnell überfordert sein. Hinzu kommt, dass Adapter zusätzliches Spiel in die Verbindung vom Motor zum Einsatzwerkzeug bringen. Damit reduzieren sie die an der Werkzeugspitze zur Verfügung stehende Leistung deutlich. Adapter sollten daher nur Notlösung für den gelegentlichen Einsatz sein.
Und welche Maschine passt zu mir?
Bei der Auswahl sollten Schreiner, Tischler und Fensterbauer darauf achten, dass es für die geplante Anwendung auch passende Einsatzwerkzeuge und Anschläge gibt. Hier ist Marktführer Fein mit seinem breiten Angebot und langjährigen Erfahrung im Vorteil. Aber auch Bosch hat ein paar Spezialitäten im Programm. Andere Hersteller bieten spezielle Ausstattungsdetails am Gerät. Beim AEG Omni 300 lässt sich z. B. der serienmäßige Multifunktionskopf gegen andere Arbeitsköpfe auswechseln. Die Dewalt DWE315 hat einen verstellbaren Anschlag sowie ein LED-Licht. Stanley liefert bei seinem preiswerten FM650K bereits umfangreiches Zubehör mit. Neu auf dem Markt ist der Vecturo OS 400 EQ von Festool. Er beruht auf dem bewährten Supercut von Fein. Zudem wurden ihm einige Festool-typische Ausstattungsdetails wie eine praktische Ansetzhilfe spendiert. I

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