Auch wenn im Innenausbau von Trockenbauweise gesprochen wird, ist immer noch häufig Wasser mit im Spiel, das zum Anmischen von Klebemörtel benötigt wird. Wer auf Feuchtigkeit beim Innenausbau verzichten will, kann zum Verkleben von Gipskartonplatten oder beim Mauern von nichttragenden Innenwänden auch auf PU-Klebeschäume zurückgreifen. Einkomponentige, selbstexpandierende Polyurethanklebstoffe sind gebrauchsfertig eingestellt und führen zu einer Zeitersparnis von bis zu 30 %. Sie erzielen eine hohe Klebkraft, auch ohne mechanische Fixierung. Neben der sauberen und schnellen Verarbeitung haben Klebeschäume noch einen Vorteil: Eine 750-ml-Dose ersetzt ein 25-kg-Gebinde an Mörtel und erleichtert mit einer Gewichtsreduzierung um bis zu 95% den Transport und spart zudem Lagerplatz.
Grundsätzlich eignen sich Klebeschäume für die Verarbeitung von Gipskarton-, Zementfaser- und alukaschierten Innendämmplatten sowie für das Mauern von nichttragenden Porenbetonsteinen. Bei der Montage von Trockenbauplatten reichen – abhängig von der Plattenbreite – zwei bis drei senkrechte Kleberaupen. Nichttragende Porenbetonsteine werden ebenfalls mit drei Kleberauben fixiert. Wichtig ist, darauf zu achten, dass die zu verklebende Platte nur angedrückt und nicht angeklopft wird. Außerdem sollte vermieden werden die Platte wieder wegzuziehen, weil dadurch die Klebestärke deutlich reduziert wird. Bereits nach 8 min ist der Schaum klebfrei, nach12 min. voll belastbar und nach ca. 30 min ausgehärtet. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK hat der Klebeschaum die gleichen Dämmeigenschaften wie ein Montageschaum und eignet sich so auch zum Verfüllen von Zwischenräumen. Umgekehrt sind aber Montageschäume nicht zur Verklebung und zum Mauern von Wänden geeignet.
Soudal N.V. Deutschland
51371 Leverkusen
Die BM-Serie im Überblick
Praxistipps für die Montage
- Auftakt: Montagefehler und wie man sie vermeiden kann
- Teil 1: So wird Glas richtig verklebt
- Teil 2: Voraussetzungen und Eigenschaften von 1K-PU-Schaum
- Teil 3: Spezielle Schäume und Dichtmittel für Flucht- und Rettungswegtüren
- Teil 4: Klebstoffe in der Holz- und Kunststoffverarbeitung
- Teil 5: Anwendungen von Klebeschäumen im Trockenbau
- Teil 6: Was bedeutet der Sd-Wert und die CE-Kennzeichnung?
- Teil 7: Was ist beim Fenstertausch in der Althausmodernisierung zu beachten?
- Teil 8: Was beinhaltet die RAL-Montage genau?
- Teil 9: Ist die Vorwandmontage energetisch notwendig?
Der Autor
Rainer Seidel ist Anwendungstechniker und Produktentwickler für den Bereich Fenster & Fassade beim Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal. Der Glasermeister hat jahrzehntelange Erfahrung im technischen Vertrieb rund um Glas und Fenster.