Frankfurter kennen und lieben ihr Dom-Römer-Quartier. So heißt die historische „Keimzelle“ der Stadt Frankfurt am Main mit dem Archäologischen Garten und wunderschönen Altstadthäusern. Hier möchte man wohnen, und Besucher aus der ganzen Welt staunen über diese beschauliche Idylle im Zentrum der Stadt, die in der ganzen Welt eher bekannt ist als Finanzmetropole und Verkehrsknotenpunkt. Jetzt wird dieses Areal mit insgesamt 35 Altstadthäusern neu bebaut, davon werden 15 Häuser originalgetreu rekonstruiert.
Großauftrag für die Ost Holzfenster GmbH
Den Fensterauftrag für insgesamt 27 von 35 Parzellen vergab die DomRömer GmbH an die Ost Holzfenster GmbH. „Das sind rund 800 Fenster und bedeutet circa acht Monate Arbeit.“ sagt Karlheinz Ost. Das vor 73 Jahren gegründete Unternehmen hatte im Auftrag der Stadt bereits bedeutende Projekte realisiert und verfügt über erstklassige Referenzen.
Für diesen Großauftrag verwendet das Unternehmen bevorzugt heimische Materialien. „Unser Holz kommt aus dem nahen Neu-Isenburger Stadtwald.“ so Ost. 120 Jahre alt sind die verwendeten Kiefern, mindestens doppelt so alt ist das Isenburger Eichenholz. Bei Ost ist immer noch das alte Vollgatter aus den 60er-Jahren im Einsatz. Mit ihm wird das angelieferte Stammholz eingeschnitten und anschließend bis zu zwei Monate in der eigenen Trockenkammer getrocknet. Ihre Verwandlung in komplexe Fensterprofile erfolgt in einer vollautomatischen, rechnergesteuerten Bohr- und Fräsanlage der allerneuesten Generation. In nur zwei Minuten wird eine Vollholzkantel mit allen erforderlichen Bohrlöchern, Nuten und Profilen versehen, die für die Fensterkonstruktionen benötigt werden. Auch die Sprossen für die Fenster werden von derselben Anlage millimetergenau bearbeitet.
Vier-Schicht-System für Langzeitschutz
Vor der Montage der einzelnen Fensterteile erfolgt die Einzelteil-Imprägnierung. Damit werden die empfindlichen Hirnhölzer sowie die Schlitz- und Zapfenverbindungen durch eine Imprägnierung mit Induline SW-900 des Oberflächenspezialisten Remmers bereits vor ihrer Verbindung innen vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Beim anschließenden Zusammenbau der einzelnen Fensterteile ist dann Handarbeit gefragt: Ein Schreiner fügt die einzelnen Komponenten in der traditionellen und historisch richtigen Schlitz- und Zapfenverbindung präzise zusammen.
Nächste Station der Fenster ist eine moderne Lackier- und Flutanlage. Hier erfolgt die Grundierung mit den Remmers-Produkten Induline GW-208 weiß, die Zwischenbeschichtung mit Induline ZW-400 weiß und die Endbeschichtung mit Induline DW-601/20 in verschiedenen Farbtönen. Bei diesen industriellen Lackqualitäten ist der Anteil hochwertiger Polyurethan- und Acrylat-Bindemittel besonders hoch. Sie verleihen den Beschichtungen außergewöhnliche Dauerelastizität und die selbstvernetzenden Acrylate der neuesten Generation gewährleisten eine frühe Wasserfestigkeit und Nasshaftung.
Historische Optik mit Passivhaus-Werten
Die historischen Kastenfenster wurden in enger Abstimmung mit der DomRömer GmbH entwickelt. Diese Fenster haben bereits aufgrund ihrer traditionellen Bauweise sehr hohe Schallschutz- und Wärmeschutzwerte. Im 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts galten sie als modern und waren für diese Zeit sehr fortschrittlich. „Die außen sichtbare Fensterebene besteht aus wetterbeständigem Eichenholz.“ erklärt Karlheinz Ost. Innen verwenden die Fachleute hingegen Kiefernholz und eine moderne Dreifachverglasung zur Wärmedämmung. Mit diesem Konzept gelang es, sowohl die historische Gestaltung sicherzustellen wie auch die erforderlichen Schall- und Wärmeschutzwerte zu realisieren für den angestrebten Passivhaus-Standard der neuen Häuser. (ra/Quelle: Remmers)