Sie finden sich in der Karosserie von Formel-1-Rennwägen, im Seitenleitwerk des Airbus A380 oder in den Rahmen von Rennrädern – Carbonfasern. Die H + I Treppentechnik AG aus Bendern im Fürstentum Liechtenstein hat jetzt eine spektakuläre Kragarmtreppe aus diesem Hochleistungsmaterial entwickelt.
I Bereits im 19. Jahrhundert wurden Kohlenstofffasern zur Anwendung als Glühlampendraht durch Verkokung von Kunstseide hergestellt. Eine größere technische Verbreitungfand das Material allerdings erst in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts, als es in Form von Kohlenstoff-Verstärkungsfasern vor allem in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt wurde. Seit Mitte der 70er-Jahre werden Kohlenstofffasern weltweit in industriellem Maßstab hergestellt und zu vielfältigen textilen Verstärkungsmaterialien verarbeitet. Der Vorteil liegt dabei in ihrem geringen Gewicht bei gleichzeitig sehr hoher Biegesteifigkeit bei geringem Querschnitt.
Diese Eigenschaften hat sich auch der Liechtensteiner Treppenspezialist Hasler Treppen zunutze gemacht und zusammen mit dem Schweizer Treppenbaubetrieb CNC-Holz.CH eine minimalistische Kragarmtreppe aus Carbonfaser entwickelt.
High-Tech-Produkt handwerklich gefertigt
Die an den Kanten nur 6 mm starken Stufen werden aus einer Deckplatte und einer unteren Schale hergestellt, die in speziell gefertigten Schablonen im sogenannten Infusionsverfahren hergestellt werden. Dabei werden die unterschiedlichen Carbongewebeschichten im Vakuumverfahren durch eingespritztes Epoxidharz verklebt. Das nach außen zeigende Sichtgewebe zeigt die charakteristische, anthrazitfarbige Carbon-Gewebestruktur, für die Festigkeit sorgt eine Kombination aus weiteren sogenannten unidirektionalen und quadriaxalen Fasern bzw. Gewebeschichten.
Nach der Verklebung der oberen Stufenplatte mit der unteren, gewölbten Schale wird der Hohlraum mit Gießharz ausgefüllt. Dabei werden gleichzeitig drei kräftige Gewindestangen eingebracht, die zur späteren Befestigung der Tritte an der Wand dienen. Abschließend wird die Oberfläche der Stufen hochglänzend lackiert und Gleitschutzstreifen an der vorderen Trittkante aufgebracht. Die Carbonstufen können sowohl an Beton-, als auch an Holzwänden angebracht werden. Durch die Trapezform der Stufen sind verschiedene Steigungen realisierbar. Prinzipiell sind auch gewendelte Treppen möglich, diese wären nach Aussage des Herstellers aufgrund der anfallenden Formkosten allerdings sehr teuer.
Die Stufen- sowie die Schablonenform wurden bei H + I Treppentechnik auf dem CAD-Programm SpaceClaim gezeichnet, auf Mastercam programmiert und anschließend bei CNC-Holz.CH auf einem 5-Achs-CNC-Bearbeitungszentrum des Herstellers Pade gefräst. (hf/Quelle: H + I Treppentechnik AG) I
Kontaktdaten
Entwicklung
CNC-Holz.CH
7450 Tiefencastel, Schweiz
H + I Treppentechnik AG
9487 Bendern, Liechtenstein
Vertriebspartner in Deutschland
Schreinerei Gorgeneck
54294 Trier
Ihle Treppenbau
89155 Erbach- Ringingen
Treppenbau Voß
23858 Reinfeld
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