In Galizien (Nordwestspanien) wurde in den vergangenen Jahren erheblich in die Herstellung lamellierter Fensterkanteln aus Eucalyptus globulus investiert, um die Qualität der Erzeugnisse zu verbessern und deren Gleichmäßigkeit nachhaltig zu gewährleisten.
Autor: Eike Gehrts
Bisher war die max. Länge der mit durchgehenden Decklagen ohne Keilzinkung verfügbaren Kanteln auf 2,50 m beschränkt. Durch Änderungen bei der Einschlag- und Einschnitttechnik beträgt die Länge mind. 2,80 m, meist jedoch bereits 3,00 bis 3,20 m, womit auch i. d. R. geschosshohe Elemente ohne Keilzinkungen in den Decklagen hergestellt werden können. Deshalb werden zunehmend dickere Lamellen eingeschnitten (28 mm), um dreifach verklebte Kanteln für Fenster des Typs IV 78 zu erzeugen.
Die Firma Laminados Villapol, Trabada, Prov. Lugo, Hersteller von Fensterkanteln aus Eucalyptus globulus, hat erhebliche Investitionen vorgenommen, um die Qualität der Produkte zu verbessern. Zudem sind die Kanteln mit dem PEFC- und FSC-Zertifikat erhältlich. Eine neue Halle wurde errichtet, der Lagerplatz (6500 m2) für das Schnittholzlager befestigt und mit einer Beregnungsanlage ausgerüstet. Neben der herkömmlichen Verleimpresse (Franke) wurde in eine neue Presse von Ormamacchine aus Italien, zur Herstellung bis zu 13 m langer lamellierter und keilgezinkter Kanteln, investiert. Auf der neuen Presse wird durchweg mit Polyurethan-(PUR-)Klebstoffen gearbeitet, während auf der alten weiterhin PVAc-Klebstoffe in D4-Qualität zum Einsatz kommen. Die Verklebungsqualität wird mittels der temperierten Wasserlagerung nach der ift-Richtlinie HO-10/1 nachgewiesen.
In Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Prüfanstalten wurden Untersuchungen mit verschiedensten Klebstoffen durchgeführt, um den Einsatz in Brettschichthölzern und Leimbindern für tragende Bereiche zu erforschen. Die besten Ergebnisse wurden mit PUR-Klebstoffen und Primern erzielt und liegen über den notwendigen Anforderungen.
Aufgrund der hohen Rohdichte bedingten Wärmeleitzahl ( λ-Wert = 0,18 W/mK) können die Anforderungen in der Gebäudesanierung im Denkmalschutzbereich nur in Kombination mit 3-fach-Isoliergläsern erfüllt werden. Deshalb bietet der Hersteller dreifach verklebte Fensterkanteln für den Typ IV 78 an. Eine Entwicklung, die aus Sicht des Verfassers ausdrücklich zu begrüßen ist, da sonst die Gefahr bestünde, dass Holzfenster nur noch über den Wärmeschutz, d. h. die λ-Werte der als Rahmenmaterial verwendeten Holzarten, optimiert würden. Dabei könnten andere Aspekte wie Dauerhaftigkeit und mechanische Festigkeiten, die insbesondere bei großen und/oder einbruchhemmenden Elementen wichtig sind, außer Acht gelassen werden. I
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