Die Holzforschung Austria (HFA) und der burgenländische Fensterhersteller Katzbeck (Rudersdorf) wurden am 3. Oktober 2017 in der Wirtschaftskammer Österreich für ihre Zusammenarbeit und das daraus entwickelte Fenstersystem Window Air mit dem Kooperationspreis der Austrian Cooperative Research (ACR) ausgezeichnet. Mit dem neuartigen Verbundfenstersystem soll auch bei zunehmend luftundurchlässigen Gebäudehüllen ein dauerhafter hygienischer Luftwechsel möglich sein, der auch Schimmelbildung vorbeugt. Dabei muss das Fenster nicht geöffnet werden und es lüftet auch einbruchssicher und regendicht, wenn niemand zu Hause ist.
Von der Idee zum fertigen Produkt
Das System ist denkbar einfach. Der Innenflügel des Verbundfensters besteht aus Isolierglas, der Außenflügel aus einfachem Floatglas. Am unteren Rahmen befinden sich an der Außenseite Öffnungen, die frische Luft in den Zwischenraum des Fensters hineinlassen. Sobald sich die Luft zwischen dem Innen- und Außenflügel erwärmt, steigt sie auf und strömt in den Wintermonaten durch die obere Öffnung an der Innenseite des Rahmens. In den warmen Sommermonaten wird die erwärmte Luft am oberen Ende des Rahmens nach außen abgeführt.
Window-Air-Projektleiterin Dr. Julia Bachinger, Bauphysikerin in der Abteilung Bautechnik der HFA, setzte die Idee von Katzbeck mit einem Forschungsteam um. In einer einjährigen Testphase unter Realbedingungen am 1:1-Forschungshaus am HFA-Standort Stetten wurden Daten generiert, die eine Analyse der Vorgänge im Fensterzwischenraum erlaubten. Dabei wurden Einflussfaktoren auf die Luftströmungen, die Vorwärmung der Luft und den -volumenstrom unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen ermittelt. (sk)