1871 – ein historisches Jahr: Ende des Deutsch-Französischen Krieges und infolgedessen die Gründung des Deutschen Kaiserreiches. Wenn Häuser reden könnten, hätte das historische Wohnhaus in der Altstadt von Fürth, erbaut im selben Jahr, wahrlich viele Geschichten zu erzählen. Jede Stufe seiner alten, knarzenden Treppe könnte wohl eine eigene erzählen. Sich dieser Geschichte bewusst, bewiesen die Bauherren und Architekten viel Fingerspitzengefühl bei der nachhaltigen Sanierung des fast 150 Jahre alten Gebäudes – aber auch Mut und visionäre Vorstellungskraft, denn bei der über vier Ebenen führenden Treppe entschieden sie sich für eine moderne Faltwerktreppe aus Stahl.
Licht ins Dunkel
Nicht nur um die Bausubstanz zu erhalten, sondern vor allem um die dicht gebauten Räume zeitgemäß aufzulockern, musste das Haus im Zuge der rund einjährigen Sanierung zunächst großzügig entkernt werden. Dies geschah – obwohl insbesondere die tragenden Wände und Balken noch so gut erhalten waren, dass sie lediglich optisch saniert wurden – durch einen neuen Anstrich. Auch die alten Fenster konnten wiederverwendet werden. Dank der weiß gestrichenen Wände und Decken wirken die Räume nun viel heller und größer und bilden so eine adäquate Kulisse für die neue Treppe aus Stahl.
Schön schief
Vier Tage brauchten die Spezialisten von Spitzbart Treppenbau zur Montage der viertelgewendelten Faltwerktreppe Leporella mit mitlaufendem Geländer. Eigentlich tägliche Routine für die Treppenbauer aus dem nahegelegenen Oberasbach. Nur hier nicht, entlang der schiefen Wände und unter Berücksichtigung der schiefen Decken. Die Zeit hatte sichtbare Spuren am Gebäude hinterlassen und den Treppenbauern eine rechnerische Herausforderung: Bevor das Aufmaß der Treppe exakt berechnet werden konnte, musste die Konstruktion der Treppe neu gedacht werden, damit aus einer schiefen Vorlage ein funktional sicheres Stufenwerk entsteht – und gut aussehen sollte sie auch noch.
Und das tut sie. Gleich zweimal. Einmal im unteren Bereich mit einer Treppenlänge von 2,8 m, einem Auftritt von 21,5 cm und einer Laufbreite von 80 cm. Ein weiteres Mal im oberen Bereich. Hier schmiegt sie sich mit einer Breite von 106,2 cm auf einer Länge von etwas über 3 m hinauf ins Dachgeschoss.
Kontrastreich mit besten Aussichten
Die filigrane, in zartem Grau lackierte Faltwerktreppe aus Stahl fügt sich mit einem gekonnten Spiel der Kontraste in die Innenarchitektur ein. Luftig und leicht harmoniert sie mit den weiß gekalkten Wänden und den dunkel lasierten Holzbalken. Beginnend im Untergeschoss führt sie über vier Stockwerke bis hinauf ins Dachgeschoss, hin zu einer atemberaubenden Aussicht über die Dächer von Fürth. (hf/Quelle: Spitzbart Treppen)
Spitzbart Treppen GmbH
90522 Oberasbach