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Fit für krumme Dinge

Aufmaß einer Treppe mit Handlauf in asymmetrisch geschwungener Form
Fit für krumme Dinge

Keiner wollte den Job. Zu komplex das Aufmaß, zu risikoreich die Fertigung. Treppenbauer Stefan Bieg setzte auf das digitale Messsystem Flexijet-3D und stellte sich der Herausforderung – mit Erfolg. BM-Redakteur Marc Hildebrand

 

I Die Grundlage für eine solide Planung ist ein präzises Aufmaß – doch gewölbte Wände oder hohe Deckenlöcher sind mit manuellen Messmethoden kaum zu erfassen. Vor allem im Altbau können Gegebenheiten vor Ort sehr knifflig sein.

Auch beim Treppenbaubetrieb Bieg aus Köln stieß man immer wieder auf komplexe Herausforderungen in Sachen Aufmaß und Planung, die Firmenchef Stefan Bieg Kopfzerbrechen bereiteten: „Wie soll ich das nur aufmessen? Geht das überhaupt? Muss ich nach dem Zuschlag befürchten, bei dem Auftrag draufzuzahlen oder ihn am Ende gar nicht ausführen zu können?“
Dass Bieg mit diesen Sorgen nicht alleine ist, zeigt dieses Beispiel, bei dem in der Region Köln über vier Monate hinweg eine Tischlerfirma gesucht wurde, die eine Treppe mit einer asymmetrisch geschwungenen Innenwange und Handlauf aufmessen und sanieren kann – erfolglos. Keine Firma traute sich an den Auftrag, der durch seine Komplexität ein unkalkulierbares Risiko darstellte.
Vorsprung durch Laseraufmaßtechnik
Um dieser wiederkehrenden Hürde endlich Herr zu werden, investierte Bieg in das Laseraufmaßsystem Flexijet-3D. Wie seine Kollegen scheute er es zuvor, den komplizierten Auftrag in der Altbauwohnung anzunehmen. „Auch die zeitlichen Kapazitäten für so ein aufwendiges Projekt waren nicht vorhanden“, erinnert sich der Tischler. Erst die digitale Datenerfassung ermöglichte es ihm, die Innenwange präzise zu erfassen, um den Auftrag wirtschaftlich sinnvoll abzuwickeln.
Schnell präzise messen – so funktioniert´s
Das Projekt und alle dazu gehörenden Stufenordner werden vorab mit der FlexiCAD-Software angelegt. Dabei wird für jede Stufe eine horizontale Ebene festgelegt, um die jeweiligen Höhen zu bestimmen.
Auch das Messen geht dann schnell von der Hand. Mit dem Laser peilt man alle für die Fertigung relevanten Messpunkte an und überträgt jeden per Knopfdruck in die CAD-Software des Systems. Es entsteht sukzessive ein exaktes 3D-Abbild der Bausituation.
Muss das Messgerät versetzt werden, um alle Punkte mit dem Laser zu erreichen, peilt man nach dem Positionswechsel einfach drei markierte Referenzpunkte an. Das Gerät erkennt seine exakte Position und das Einmessen kann sofort weitergehen.
In unserem Beispiel wurden auf diese Weise zunächst die Konturen der einzelnen Stufen und des Austritts abgenommen. Dann folgte die Bodenkontur der Brüstungsmauer. Mit dem Befehl „Polylinie“ wurde ihre Innen- und Außenkontur vermessen, um den 2D-Grundriss zu erzeugen. Dies geht übrigens auch automatisch: Man gibt ein paar wenige Punkte vor und das Gerät fährt selbstständig den Verlauf dazwischen an und nimmt z. B. alle 3 cm Maß. Für die dritte Dimension der Zeichnung, also um den Höhenverlauf des Handlaufs zu bestimmen, nahm Bieg die Steigung der Mauer mit einer weiteren Polyline auf (siehe Bild, grüne Linie). Teilweise wurden auch die Wände gemessen um eine exakte Höhe (Boden bis Handlaufoberkante) zu ermitteln. Anhand der 2D-Konturen und der 3D-Polylinien war es mit wenigen Klicks möglich, direkt im Programm eine präzise Abwicklung zu erzeugen, mit der im nächsten Schritt beliebig weiter gearbeitet werden kann.
Aufmaß fertig – So geht´s weiter
Zurück in der Werkstatt wird das eben genommene Aufmaß im DWG- oder auch DXF-Format ins eigene CAD-Programm übernommen (hier: AutoCAD LT). Dort liegt somit die komplette Bestandssituation als präzise Basis zur weiteren Bearbeitung vor.
Bieg hat die aufgemessenen Stufenkonturen in AutoCAD LT verzogen bzw. angepasst und anschließend Schablonen im Maßstab 1:1 erzeugt, um sie dann konventionell zuzuschneiden. Natürlich ist mit den Daten die Fertigung auf dem BAZ ebenso möglich. In jedem Fall wird die zeitaufwendige und zum Teil auch schwer realisierbare Schablonierung auf der Baustelle komplett umgangen. Hilfsmittel wie Leiter oder Gerüst sind nicht nötig.
Resümee des Anwenders
Nach der Montage berichtet Bieg auf Anfrage von Flexijet, dass kein weiteres Nacharbeiten oder Ausbessern der gefertigten Bauteile nötig war. Auch bei weiteren Aufträgen tendierte das Risiko für eine Fehlproduktion gegen Null. Zudem konnte sich das Unternehmen bei Ausschreibungen immer häufiger gegen Wettbewerber durchsetzen, die nur über manuelle Messmethoden verfügen.
„So mancher Treppenbau-Kollege investiert bis zu einer Million Euro in CNC-Technik, einfach weil es sein muss. Eine Investition in Aufmaßtechnik wird jedoch oft verkannt“, gibt Bieg heute zu bedenken und erklärt: „Der Arbeitsschritt, in dem Maß genommen wird, ist nicht zu vernachlässigen. Er sollte mindestens den gleichen Stellenwert einnehmen, wie die Produktion selbst. Denn die Maschine kann hintenraus noch so präzise sein, sie setzt auch nur die Maße um, die vorher gemessen werden.“ I
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