Im Vorfeld ist es wichtig zu wissen, welche Einsatzbereiche mit Montagezargen für den „nachträglichen“ Einbau von Elementen – wenn ursprünglich Nachfolgegewerke bereits ihre Leistung abgeschlossen haben – möglich sind. Bestehende Systeme eignen sich sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich.
Brandschutz – aber sicher!
Wenn es Brandschutzeigenschaften einzuhalten gilt, sind diese bei Elementen primär zu bewerten, jedoch auch in Kombination mit weiteren Leistungsmerkmalen wie bspw. Wärmedämmung, Schallschutz, absturzsichernder Befestigung usw. Das bedeutet, dass im Zusammenhang mit Außenluftkontakt unterschiedliche Leistungseigenschaften sichergestellt werden müssen. Bei innen liegenden Elementen können sich die Kombinationen gegebenenfalls reduzieren.
Für eine „überschaubare“ Sicherstellung von Leistungseigenschaften gibt es mehrere Systeme von Montagezargen. Geringes Brandverhalten nimmt hierbei eine untergeordnete Rolle ein. Dies kann in der Gesamtbetrachtung der Gebäudehülle zu Irritationen führen.
Um Montagezargen auch für Brandschutzanforderungen bereitzustellen, basiert die Anforderung sowohl auf der systematisch technischen Umsetzbarkeit als auch auf den Eigenschaften der zu verwendenden Materialien. Zudem ist es so, dass Brandschutzelemente einer Prüfung und Zulassung unterliegen, welche immer das Element im eingebauten Zustand sicherzustellen hat. Das zu verwendende Material der Montagezarge muss daher mindestens ein stark hemmendes Brandverhalten aufweisen und entsprechend der Brandwiderstandsdauer geeignet sein. Je nach Einbaulage der Elemente (Außen oder Innen) können unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Dies können Metalle, modifizierte „Brandschutzplatten“ oder aber auch nachwachsende Rohstoffe mit geringem Brandverhalten sein.
Stahlmann-System: nachhaltig, individuell
Bei dem Stahlmann-Montagezargen-System besteht die technische und systemsichere Ausführungskombination aus unterschiedlichsten Materialien. Für den Brandschutzbereich werden hier Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet, welche eine effiziente Gestaltung der Profilgeometrien ermöglichen. Somit unterscheidet sich das System nicht oder nur kaum von anderen – primären – Leistungsanforderungen wie hocheffizienter Wärmedämmung, Schallschutz, Einbruchschutz, Nachhaltigkeit oder gar Beschusshemmung. Zudem sind sehr viele Gestaltungsformen (z. B. Schräg- oder Bogenelemente) möglich.
Basierend auf bereits unterschiedlich durchgeführten Leistungsnachweisen müssen Elemente jedoch zusätzlich ein entsprechendes Brandschutzzertifikat erhalten. Dies kann ggf. durch den Einzelnachweis oder in gemeinsamen Systemprüfungen mit Anbietern von Brandschutzelementen erfolgen.
„Schutz der Leistung“ bis zur Übergabe
Aktuell werden in Planungs- und Ausführungsphasen Material- und Lieferengpässe unzureichend berücksichtigt. Dadurch kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Fertigstellung oder sogar zu längeren Ausfallzeiten bis zur finalen Nutzungsübergabe. Dass dies meist mit sekundären Kostensteigerungen einhergeht, liegt auf der Hand.
Somit ist es auch in besonderem Interesse für Systemgeber von Brandschutzelementen und Montagezargen, sich diese Situation zunutze zu machen, um ihren Kunden einen zusätzlichen Mehrwert anbieten zu können. Dieser beschränkt sich nicht nur auf die verkürzte Bauzeit, sondern gewährleistet zudem einen „Schutz der Leistung“ bis zur Nutzungsübergabe. Kostensteigerungen oder gar Wandlung bzw. Austausch beschädigter Bauelemente werden somit vermieden.
Ausführungshaftung im Blick
Einige Systemgeber haben dies bereits erkannt und betreiben Vorprüfungen, welche ein enormes Zukunftspotenzial für effektives und dadurch auch kostengünstigeres Bauen in Aussicht stellen. Würden maßgebende Institutionen die Montagezarge für den zweistufigen Einbau als Wandbauteil einstufen, ließe sich auch der Zertifizierungsaufwand deutlich reduzieren. Anschlussfugen würden planbar, toleranzärmer und in ihrer Ausführung weiter optimiert. Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt – dem Aspekt der Kostenreduktion während der Gebäudeerstellung und dessen Nutzungsdauer sowie der in sich risikominimierten Ausführungsqualität – ergeben sich somit auch Vorteile bei der Ausführungshaftung.
Auch wenn Brandschutzelemente am Fenster- und Türenmarkt nicht mehrheitlich verbaut werden, so trägt jedes einzelne Element doch wesentlich zum Schutz von Leib und Leben bei. Auch hierfür sollten sich also zukunftsweisende Montagearten nicht gegenüber „Sonderanforderungen“ verschließen. (sk)
Stahlmann-Consulting GmbH
95448 Bayreuth